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REGIONALLIGA

"WIR WERDEN UNS WEHREN"

Beim 1. FC Magdeburg ist Optik am Sonntag klarer Außenseiter. Aufgegeben hat sich beim FSV aber noch niemand.

Am Wochenende startet die Regionalligasaison mit dem 21. Spieltag in das letzte Drittel. Optik Rathenow hat dabei gar keine weite Fahrt vor sich und reist doch in eine völlig andere Fußball-Welt. Von der Tradition her gesehen kennt den 1. FC Magdeburg jeder. Immerhin gelang den Elbestädtern am 8. Mai 1974 im "Kuip" von Rotterdam ein Erfolg, der in der DDR-Geschichte einzigartig war. Mit einem 2:0 über den AC Mailand holten die Blau-Weißen den Europapokal der Pokalsieger.

Aber auch aktuell trennt den Zweiten Magdeburg und das Schlusslicht Rathenow mehr als nur die Tabellensituation. Schon die Ausgangslage demonstriert die Spaltung dieser Liga. Der FCM verfügt mit der MDCC-Arena, wie das 2006 eröffnete Stadion seit einigen Jahren heißt, über die größte Spielstätte der NOFV-Ligisten. 22.350 Fans könnten theoretisch die Partie am Sonntag live verfolgen. So viele werden wohl nicht dabei sein, aber mit einem Schnitt von 5480 Besuchern liegen die Spieler von Andreas Petersen hinter Rot-Weiss Essen, Alemannia Aachen und Kickers Offenbach auf Platz vier aller 90 Viertligisten.

Am Mittwochmittag gab der FCM recht überraschend bekannt, dass der auslaufende Vertrag mit Trainer Andreas Petersen nicht verlängert wird. Und das aus einem durchaus ungewöhnlichen Grund: Petersens Lebensplanung sieht die Absolvierung einer Ausbildung zum Fußballlehrer nicht vor. Genau die müsste er aber in der Dritten Liga vorweisen.

Dort hin (und perspektivisch noch höher) will der FCM. Dazu fehlen seinem Team im Moment zwar sieben Punkte auf Neustrelitz, aber genau hier darf man dann eine Gemeinsamkeit mit Optik ansetzen. Beide wollen und werden ihre Ziele nicht aufgeben und bis zum Schluss alles geben.

"Wir werden uns wehren", das versprach Mario Delvalle unter der Woche. Ähnlich klang es bei Ingo Kahlisch: "Wir werden bis zum Schluss um unser Leben rennen." Wer die elf sein werden, die mit dem rennen beginnen, ließ er jedoch offen. "Das sehe ich mir die Woche über an. Die Entscheidung fällt nach dem Training am Samstag, vorher nicht."

Ein Wechsel ist klar. Damir Coric muss nach seiner Gelb-Roten Karte vom Samstag, wie schon in der letzten Saison, in Magdeburg zusehen. Jerome Leroy dagegen hat seine Gelb-Sperre gegen Viktoria abgesessen und wird wieder dabei sein. Er freut sich auf das Spiel: "Das ist für uns ein Highlight." Seit Dienstag trainiert auch Salih Cetin wieder.

In Auswertung der letzten Partie gab es, ungewöhnlich für Rathenower Verhältnisse, erstmals für einen Akteur eine schriftliche Abmahnung. Was es bringt, werden hoffentlich zahlreiche Rathenower Fans beim Anpfiff von Schiedsrichter Stefan Herde vom Dresdener SC 98 am Sonntag ab 13:30 Uhr miterleben. Eines dürfte jetzt schon sicher sein: Die hoch favorisierten Gastgeber werden auf eine bis in die Zehenspitzen motivierte, bedingungslos kämpfende Optik-Elf treffen. (Detlev Nießner)