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REGIONALLIGA

NICHTS ZU HOLEN IN MAGDEBURG

Nach einer missratenen ersten Halbzeit geht der FSV vor 6.200 Zuschauern mit 6:0 beim Tabellenzweiten unter.

Illusionen hatte sich bei Optik vor dem Spiel niemand gemacht. Nach der 0:4-Niederlage des Tabellenführers Neustrelitz bei Viktoria Berlin war klar, dass die Magdeburger mit aller Macht auf Sieg spielen würden, um im Aufstiegskampf Boden gut zu machen. Und so hieß denn die Marschroute von Ingo Kahlisch, der kurzfristig auf den verletzten Kapan verzichten musste, auch, möglichst kompakt zu stehen und ein frühes Gegentor zu verhindern.

Nach nicht einmal fünf gespielten Minuten waren allerdings sämtliche Pläne über den Haufen geworfen. Tino Schmunck hatte auf der linken Seite alle Zeit der Welt, sich den Ball zurechtzulegen und eine butterweiche Flanke genau auf den Kopf von Torjäger Christian Beck zu servieren – der lässt sich, wenn er einmal abgehoben ist, nur schwer stoppen und so waren das 1:0 und Becks 17. Saisontor nur Formsache. Fünf Minuten später wieder eine Flanke in den Rathenower Strafraum, Optiks Abwehr bekommt den Ball nicht heraus und der zweite Torjäger Lars Fuchs bedankt sich mit dem 2:0. Das 3:0 und 4:0 gingen ebenfalls auf das Konto von Fuchs – ein lupenreiner Hattrick. Auch bei diesen beiden Gegentreffern sah Rathenows Abwehr alles andere als gut aus.

Ingo Kahlisch war zur Halbzeitpause sichtlich bedient. Zwar spielte sein Team teilweise recht passabel mit, aber genau das war das Problem: „Das war so nicht abgesprochen. Es war doch klar, wenn wir hier versuchen, mitzuspielen, laufen wir ins offene Messer. Wir haben katastrophal gestanden“, ärgerte sich Kahlisch maßlos.

Nach einem Donnerwetter in der Kabine lief es nach Wiederanpfiff besser. Der FSV stand nun wesentlich geordneter und auch offensiv kamen die ersten Akzente von den Roten, so als Shelby Printemps sich in der 51. Minute schön durchsetzte und am Torhüter scheiterte oder Egzon Ismaili aus der Distanz drüber schoss (57.).

Gnadenlos effizient dagegen, wie schon in Halbzeit eins, die Magdeburger: Aus 30 Metern hämmerte Rene Lange in der 64. Minute einen Freistoß zum 5:0 genau in den rechten Winkel. Vier Minuten später bekam Optiks Abwehr erneut den Ball nicht aus der Gefahrenzone und Kevin Nennhuber staubte zum 6:0 ab.

Viel mehr passierte denn auch nicht mehr. Erwähnenswert noch eine Gelegenheit von Philipp Grüneberg, der nach Pass von Sebastian Huke frei vor dem Magdeburger Schlussmann nicht direkt den Abschluss suchte und sich mit einem Haken verzettelte, sowie die Comebacks von Leon Hellwig und Pelle Klötzing, der nach über einem Jahr Verletzungspause zu seinem ersten Regionalliga-Einsatz kam. Zumindest zwei Lichtblicke also an einem ansonsten traurigen Nachmittag. (Nico Roesenberger)

Ingo Kahlisch: "Es fällt mir heute schwer heute etwas zu sagen. Ich muss mich heute schämen für meine Mannschaft. Was wir hier in der ersten Halbzeit angeboten haben, ist für mich wahnsinnig enttäuschend. So offen und taktisch dämlich darf man hier einfach nicht spielen. Wir hatten ein Riesenloch im Mittelfeld und haben Magdeburg zum Scheibenschießen eingeladen. In der Halbzeitpause gab es ein paar laute Worte, danach haben wirs dann besser gemacht, aber wenn man 0:4 hinten liegt, ist es natürlich schwierig von der Moral her."

Andreas Petersen: "Wir hatten eine tolle Anfangsphase mit zwei sehr schönen Toren. Damit war das Spiel entschieden und bis zur Halbzeit haben wir dann den Sack komplett zu gemacht. Kompliment an meine Mannschaft, die das hier sehr gut gemacht hat. Auch wenn es vielleicht einfach aussah, aber das war harte Arbeit.“

Magdeburg: Tischer - Hammann, Schiller (63. Bremer), Handke (46. Nennhuber), Lange - Puttkammer, Sowislo, Schmunck - Fuchs (69. Steinborn), Beck, Siefkes

Optik: Subke – Bahr (65. Klötzing), Delvalle, Wilcke, Kesavan – Leroy, Hellwig (G) – Ismaili (58. Grüneberg), Cankaya, Printemps (58. Uslucan) - Huke

Tore:
1:0 Beck (5.)
2:0 Fuchs (10.)
3:0 Fuchs (32.)
4:0 Fuchs (45.)
5:0 Lange (64.)
6:0 Nennhuber (68.)

Zuschauer: 6.214