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OBERLIGA

FEINSCHLIFF VOR DEM PUNKTSPIELSTART

Der vorletzte Test, der letzte daheim: Am Mittwoch um 18:30 Uhr empängt Optik den FSV Saxonia Tangermünde.

Während es bei den Rathenowern anderthalb Wochen vor dem Punktspielstart an den Feinschliff geht, haben die Gäste noch deutlich mehr Zeit. Erst am 12. August beginnt für den FSV Saxonia mit einem Heimspiel gegen Barleben die zweite Verbandsliga-Saison.

In der zu Ende gegangenen Serie konnte das Team aus Sachsen-Anhalt als Neuling für Furore sorgen. Ein sechster Platz im 20er Feld und 84 erzielte Tore ließen aufhorchen. Dazu kam der Zuschauerrekord: Am allerersten Spieltag kamen 1548 Fans zum Derby gegen Lok Stendal. Nun gab es einen kleinen Umbruch. Mehrere ältere Akteure wurden im Sommer verabschiedet, die Zugänge kommen überwiegend aus dem Juniorenbereich. Da dürfte es Trainer Steffen Lenz nicht ungelegen kommen, noch mehrfach proben zu können.

Beim FSV Optik dürfte die Zeit der Testspieler im Wesentlichen beendet sein. Wer auf dem Mannschaftsfoto mal durchgezählt hat, kam auf 20 Kicker. Da dort der erkrankte Aleks Sidniew und der in der Reha befindliche Vladi Lukanov noch fehlten, hat Rathenow Stand jetzt 22 Spieler im Aufgebot. So sehr viel dürfte sich da nicht mehr ändern.

Da es also nichts weiter zum Spiel zu schreiben gibt und wir ja ohnehin im "Sommerloch" sind, vielleicht noch zwei Anekdoten zu den Duellen der beiden Nachbarstädte.
Im Januar 1980 trafen beide am Vogelgesang aufeinander. Nach einem dichten Flockenwirbel am Vortag wurde auf nicht geräumtem Platz mit einem orangefarbenen Ball (ja, auch damals gab es solche schon!) getestet. Kurz vor Schluss verhängte der als Schiedsrichter fungierende Günther Prebusch einen indirekten Freistoß für Rathenow. Jeder, wirklich jeder sah, dass das Leder direkt ins Netz geschossen wurde. Doch Motors Trainer entschied: "Da hat doch vorher einer angetippt". Wie er das unter einer mindestens 20 cm dicken Schneedecke erkannte...

Ende der 70er Jahre gab es in Tangermünde einen Rathenower 4:3-Erfolg. Mann des Tages war Andreas Brodda, der drei Treffer vorbereitete und das vierte Tor selbst schoss. "Atze", ohnehin ein dunkler Typ, war wenige Tage zuvor aus dem Sommerurlaub gekommen und tiefbraun. Ein dem Verfasser namentlich bekannter Rathenower Zuschauer erklärte den staunenden Empor-Fans, es handele sich um einen brasilianischen Profi, der vor der damals dort herrschenden Militärjunta in die DDR geflohen sei. Nach dem Abpfiff konnte sich der Flunkerer gar nicht mehr einkriegen vor Lachen.

Wir vertrauen darauf, dass beide Mogeleien mittlerweile verjährt sind und versprechen für Mittwoch ein seriöses Testspiel mit hoffentlich vielen Zuschauern.