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OBERLIGA

VERPATZTE GENERALPROBE

Im letzten Testspiel verliert Optik beim Malchower SV verdient mit 2:4 und enttäuscht auf ganzer Linie.

Foto: Leonie Lübstorf

Eine alte Theaterweisheit besagt, auf eine misslungene Generalprobe folgt eine gute Premiere. Sollte sich dies auf den Sport übertragen lassen, steht den Fans des FSV Optik am Samstag ein rauschendes Fußballfest bevor. Denn die Generalprobe in Malchow war nicht einfach misslungen, sie war ein Rückfall in überwunden geglaubte Zeiten.

Außer der Leistung war es wieder sehr schön in der Inselstadt. Überall gastfreundliche Menschen, ein topgepflegter Platz, schönes Wetter ohne große Hitze - wenn da nur nicht jenes desaströse Spiel gewesen wäre.

Bis zur Pause war es noch halbwegs okay. Rathenow, kurzfristig ohne den aus familiären Gründen fehlenden Jonas Borkowski, dafür mit einem großen Testspieler in der Innenverteidigung, wirkte teilweise etwas schwerfällig, kam aber dennoch zu genügend Gelegenheiten. Nach nicht einmal fünf Minuten traf Abdulkadir Beyazit die Latte, später scheiterte er am gut reagierenden Niclas Kühn.

Die klarste Chance hatte Shai Neal, der in der 37. Minute nach Pass von Alexios Rodriguez den Keeper bereits ausgespielt hatte, dann aber über den Kasten schoss. Kurz vor der Pause beinahe die Führung für Malchow. Simeon Hawwary hatte bei einem langen Flugball den böigen Wind falsch berechnet, so dass das Leder über ihn hinwegflog. Mit letztem Einsatz konnte Optiks Torhüter noch klären.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag. Genau 74 Sekunden Spielzeit brauchte Kimby Januario nach seiner Rückkehr zum FSV zu seinem ersten Tor. Das 0:1 war ein Hechtflugkopfball auf Flanke von Niko Neal.

Doch statt gegen den Verbandsligisten sicher weiter zu agieren, ließ Rathenow plötzlich jegliche Ordnung vermissen. Vorn fehlte die letzte Konsequenz, hinten leistete man sich anfängerhafte Fehler. Das 1:1 resultierte aus einem Konter, beim 2:1 war Matthis Buchholz nach einem Freistoß der Einzige, der hochsprang. Als Bashir Schultz losstiefelte, blieben in Optiks Defensive einfach mal alle stehen und hoben die Hand. Der Assistent, der die Abseitsfahne hält, tat dies nicht und schon stand es 3:1.

Rathenow kam noch einmal heran. Einen Stellungsfehler in Malchows Abwehr nutzte Abdulkadir Beyazit per Direktabnahme zum 3:2. Eine schlimme Szene ereignete sich fünf Minuten vor Schluss. Nach einem Zusammenprall zwischen dem wieder eingewechselten Marouan Zghal und Matthis Buchholz knallte der MSV-Akteur mit dem Kopf an ein Geländer. Blutüberströmt und mit gebrochener Nase musste er mit dem Rettungswagen abtransportiert werden. Vom FSV Optik an dieser Stelle alles Gute und schnelle Genesung.

Zum Glück blieb er bei Bewusstsein und bekam so noch mit, das seine Mannschaftskameraden unter freundlicher Mithilfe der Rathenower Hintermannschaft auch noch ein viertes Tor erzielten. Ein Kopfball im 5-Meter-Raum, ohne jegliche Gegenwehr - unfassbar.

Ingo Kahlisch: "Das hat so wohl keiner erwartet. Die erste Halbzeit war in Ordnung. Die zweite desolat, ohne Einstellung, ohne jegliche Körperspannung. Wir haben verdient verloren, auch in der Höhe waren vier Gegentore verdient. Ich bin masslos enttäuscht, da gibt es auch nichts schön zu reden. Sind wir auf dem Platz ohne Ordnung, sind wir keine Einheit, haben wir keine Chance!"

Optik: Hawwary - Tchienguin Touko (46. Akinsete), Testspieler, Bateman (46. Njie), Tobola (46. Bell Bell) - Xhaka, Rodriguez - S. Neal (46. N. Neal), Zghal (46. Januario), Kabuya (61. Maikoga) - Beyazit

Tore:
0:1 Kimby Januario (47.)
1:1 Ron Kringel (57.)
2:1 Matthis Buchholz (61.)
3:1 Bashir Schultz (72.)
3:2 Abdulkadir Beyazit (75.)
4:2 Marvin Bartelt (88.)