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OBERLIGA

SCHMEICHELHAFT KNAPPE NIEDERLAGE

Optik unterliegt im Test beim Regionalligazweiten BFC Dynamo mit 1:2.

Neuzugang Albert Pistol kam in der Abwehrkette erstmals zum Einsatz.

Fiel die Niederlage am letzen Mittwoch vielleicht zu hoch aus, war das Ergebnis in Weißensee für Rathenow eher schmeichelhaft.

Nein, es gibt keine neue Hiobsbotschaft, Joshua Bateman hat sich nicht abgemeldet, sondern fehlte wegen einer Erkrankung. Im Gegenteil. Von den drei Testspielern, die Mittwoch in der Startelf standen, liefen Samstag nur noch zwei unter dieser Bezeichnung auf. Denn Albert Pistol (Babelsberg 03) ist Optiks erster Winterzugang. Ihn stellen wir in den nächsten Tagen noch kurz vor.

Kalt und stürmisch war es bereits bei der Ankunft im Sportforum, pünktlich zum Anpfiff kam noch Schneeregen dazu. Damit mussten aber beide Teams klarkommen. Ingo Kahlisch hatte sich eine interessante taktische Variante einfallen lassen. Pistol spielte hinten links und "schubste" Przemyslaw Tobola eine Position nach vorne. Tobola dazu nach der Partie: "Na ja, vielleicht nicht meine Lieblingsposition, aber wenn der Trainer mich dort aufstellt, okay. Dann spiele ich auch Mittelfeld."

Ehrlich gesagt, bis zur Pause war es egal, wer wo spielte, alle elf Rathenower waren vollauf mit verteidigen beschäftigt. Was der BFC fabrizierte, war ein Dauerdruck, der in dieser extremen Form selbst von einer Regionalligaspitzenmannschaft nicht alle Tage gezeigt wird.

Die beiden Tore waren hochverdient und dennoch wieder unnötig (beim 1:0) beziehungsweise unglücklich (2:0). Simeon Hawwary hatte schon drei gute Abschlüsse abgewehrt, als sich bei einer einstudiert aussehenden Eckenvariante niemand für Steffen Eder zuständig fühlte und dieser ungehindert einschießen konnte.

Gleich in der nächsten Szene forderten die Fans nach einem Zweikampf zwischen Dawda Njie und Louis Malina einen Strafstoß, doch Tobias Starost zeigte wieder zur Ecke. Hier hatte Optik ebenso Glück, wie beim Versuch von Patrick Sussek, der um Zentimeter am Pfosten vobeiflog.

Allerdings, bei weitem nicht jeder weinrote Angriff war so gefährlich. Mit viel Einsatz verhinderten die FSV-Akteure zahlreiche Abschlüsse. Ärgerlich nur, dass eroberte Bälle durch zu viel Klein-Klein schnell wieder hergeschenkt wurden. Apropos geschenkt: Der Schuss von Alexander Siebeck kurz vor der Pause kam genau auf Simeon Hawwary. Isaac Akinsete fälschte unhaltbar ab, so ging es mit 2:0 in die gut geheizte Kabine.

Aus der kam eine andere BFC-Elf. Und das (fast) im wörtlichen Sinne. Gleich zehn frische Kicker brachte Dirk Kunert auf den Kunstrasen. Ob es für Siebeck bei dem immer scheußlicher werdenden Wetter Auszeichnung oder Strafe war, als einziger durchzuspielen, lassen wir offen.

Am Spielgeschehen änderte sich nicht viel. Laut Aussage der Zuschauer stand nun die Truppe auf dem Platz, die auch nächsten Freitag beim Punktspielauftakt beim Berliner AK starten soll. Viele Augen richteten sich natürlich auf Toptorjäger Rufat Dadashov. Der führte sich dann auch gleich mal mit einem wuchtigen Kopfball ein. Irgendwie bekam Simeon Hawwary noch eine Hand an das Leder.

Das gelang ihm später ebenso bei den Abschlüssen von Erlind Zogjani, von Vasileios Dedidis, eigentlich gegen fast jeden hauptstädtischen Feldspieler. Ein drittes Tor lag zu jedem Zeitpunkt in der Luft, doch ab und an kamen nun Pässe nach vorne auch auf der anderen Seite.

Bis dahin stand nämlich genau ein Torschuss(versuch) für Rathenow im Notizbuch. Der datierte aus der 21. Minute, abgegeben von Justin Kabuya. War sich Dynamo zu sicher oder scheute der eine oder andere kurz vor dem Rückrundenstart das letzte Risiko? Jerome Leroy ging energisch in eine Mittelfeld-Kurzpass-Spielerei der Gastgeber, bediente einen eingewechselten Testspieler und der zog kurzentschlossen ab. Und schon stand es nur noch 2:1.

Auch wenn danach kein wirklich hundertprozentig zwingender Versuch mehr zustande kam, bis zum Abpfiff versuchte Optik nun nach jeder Balleroberung schnell nach vorne zu kommen. Dass dieser Abpfiff ganz pünktlich erfolgte, war für Aktive und Zuschauer eine Wohltat. Die Trainer wollten ebenfalls ins trockene, warme und bilanzierten kurz und knapp.

Dirk Kunert: "Ich bin sehr zufrieden, vor allem mit der ersten Halbzeit. Wir waren souverän, haben uns ganz viele Chancen herausgespielt. Komplett gewechselt, dann den einen Fehler gemacht. Aber trotzdem, ich bin zufrieden."

Ingo Kahlisch: "Eine sehr gute Trainingseinheit gegen einen sehr guten Gegner.“

DYNAMO:
1. Halbzeit: Bätge - Ekallé, Al Azzawe, Eder, F. Meyer - Wießmeier, Hüther, Siebeck - Stockinger, Malina, Sussek
2. Halbzeit: Sommer - Reher, Duncan, El Abed, B. Meyer - Testspieler, Tiliudis, Siebeck - Zogjani, Dadashov, Dedidis

RATHENOW: Hawwary - Akinsete, Reichenbach, Njie, Pistol – Leroy, Testspieler (46. Zghal) – Kabuya (46. Testspieler), Xhaka, Tobola (46. Bell Bell) - S. Neal (62. N. Neal)

TORE:
1:0 Eder (8.)
2:0 Siebeck (40.)
2:1 Testspieler (74.)