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OBERLIGA

ENTTÄUSCHUNG TROTZ PUNKTGEWINN

Optik führt bei Tennis Borussia über lange Zeit, muss aber in der Nachspielzeit das 1:1 hinnehmen.

Remis beim Tabellensechsten, der erste Punkt dieser Saison in Berlin überhaupt - und dennoch überwog bei den Spielern des FSV Optik am Samstag die Enttäuschung. Denn bis in die Nachspielzeit lag Rathenow in Führung.

Etwa 30 Anhänger der Gäste hatten sich im Stadion Rehberge eingefunden. Die waren freudig überrascht, 379 Tage nach seiner Horrorverletzung stand Vladislav Lukanov erstmals wieder im Kader.

Dazu kam schönes Wetter, freundliche Gastgeber, ein umfangreiches kulinarisches Angebot und - eine "Weide". Auf einem absolut Oberliga-unwürdigen Platz, der weder gewalzt, noch gemäht war, versuchten beide Teams Fußball zu spielen. Und das mit einer Umstellung bei den Gästen: Jonas Borkowski stand in der Anfangsformation.

Die ersten Akzente bei Rathenow setzte Przemyslaw Tobola, der zweimal an Henrik Albert scheiterte. Beim zweiten Versuch gab es anschließend Ecke, die Marouan Zghal zum 0:1 einköpfte.

In einer Partie mit wenigen klaren Torszenen gewann Optik viele Zweikämpfe. Vor allem Justin Gerlach köpfte so gut wie jede Hereingabe mit stoischer Ruhe aus dem Strafraum. Die beiden Abschlüsse des Regionalliga-Absteigers: Tom Nattermann vorbei (33.), Marvin Kleihs, Simeon Hawwary mit Fußabwehr (39.).

Unmittelbar vor der Pause setzte sich Shai Neal über außen prima durch, leider fehlte beim Direktschuss von Isaac Akinsete ein gutes Stück zum Erfolg.

Die zweite Halbzeit begann überaus aufregend. Nach zehn Sekunden erreichte ein Steckpass den startenden Shai Neal. Doch statt mit Tempo aufs Tor zuzulaufen, fummelte sich Shai am einzigen Gegenspieler fest.

Im Gegenzug unterlief Justin Gerlach im eigenen Strafraum sein einziger Querschläger, so dass Tom Nattermann aus Nahdistanz zum Abschluss kam. Mit tollem Reflex verhinderte Simeon Hawwary den Ausgleich.

Das wars. Man mag es kaum glauben, aber für den Rest der Partie kam auf beiden Seiten kein Abschluss mehr auf das Tor. Es soll hier nichts schlechtgeredet werden, der große, unebene und mit recht hohem, bremsenden Gras bewachsene Platz forderte unglaublich viel Kraft. Die ließ natürlich nach und mit ihr auch die Konzentration.

Gut 20 Minuten vor Schluss blockte Shpetim Xhaka einen 17-Meter-Freistoß von Tim Oschmann per Kopf. Die Borussen kamen auch zu zahlreichen Ecken und beim versuchten Dauerdruck zu mehreren Schüssen. Entweder drüber oder vorbei, Simeon Hawwary musste lediglich ab und zu eine Flanke aus dem Strafraum fausten.

Da es zwei längere Unterbrechungen wegen Zusammenstößen gab, verhängte Schiedsrichter Jannis Körner vier Minuten Nachspielzeit. Die hatten kaum begonnen, da gab es nach einer erneuten Faustabwehr des FSV-Keepers Strafstoß. Neben dem Ball soll Simeon auch noch Björn Heydemann getroffen haben.

Auf der weitläufigen Anlage mit Tartanbahnen und Sprunggruben ließ sich das von außen nicht genau erkennen. Justin Gerlach drückte sich nach dem Abpfiff so aus: "Den muss man definitiv nicht geben. Eine typische Kann-Entscheidung für den Gastgeber." Seis drum. Tom Nattermann zog scharf und platziert ab, so dass Rathenows Torhüter trotz richtiger Ecke nicht an das Leder kam.

Mit diesem 1:1 blieb Optik zum achten Mal in Folge ohne Niederlage, groß gejubelt wurde jedoch nicht. Für alle Statistikfreunde: Durch die gleichzeitige Niederlage des Rostocker FC hat der FSV Optik Rathenow nun auch rechnerisch den Klassenerhalt gesichert.

Ingo Kahlisch: "Nein, heute bin ich sportlich nicht zufrieden. In der zweiten Hälfte fehlte jede Präzision. Gegen den aufgerückten Gegner hätten wir die Partie mit genauerem Passspiel für uns entscheiden können. So kriegen wir in der 90. durch einen strittigen Elfmeter den Ausgleich. Aber - und das habe ich den Jungs auch gleich nach Abpfiff auf dem Platz gesagt - die Gesamtentwicklung stimmt."

Optik: Hawwary - Akinsete, Gerlach (G), Reichenbach, Tobola - El-Ahmar(G/76. Njie), Xhaka (G) - S. Neal, Leroy, Borkowski (70. Kabuya) - Zghal (70. N. Neal)

Tore:
0:1 Marouan Zghal (17.)
1:1 Tom Nattermann (90.+1 / FE)