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OBERLIGA

HOCHVERDIENTER PUNKTGEWINN

Bei TuS Makkabi kommt Optik nach einer starken zweiten Halbzeit noch zum 1:1-Ausgleich.

Foto: Verein

Freundliche, hilfsbereite Menschen, ein sauberer Kabinentrakt - und dann ein Schock beim Betrachten des "Rasens". Was die Sportstadt Berlin einem Verein wie Makkabi, immerhin zweimal in Folge Landespokafinalist, als Spielstätte zumutet, spottet jeder Beschreibung.

Der Begriff "Hundewiese", den Norbert Ohst benutzte, war geschmeichelt, geht aber noch als druckreif durch. Das Schiedsrichtertrio ließ erst einmal jemanden suchen, der wenigstens die Löcher in den Tornetzen reparierte.

In der Mittagssonne begann Optik halbwegs vernünftig. Shpetim Xhaka blockte einen sonst wohl gefährlich gewordenen Versuch von Caner Özcin, im Gegenzug zwang Przemyslaw Tobola TuS-Keeper Joel Samake zu einer Faustabwehr.

Nach gut zehn Minuten gingen die Gastgeber in Führung. Bei einem Steilpass der Berliner Offensive eilte Simeon Hawwary aus dem Tor, kam aber deutlich zu spät. Karim-Joel Barry hatte wenig Mühe, zum 1:0 einzuschießen.

Justin Gerlach relativierte nach Spielschluss den scheinbaren Torwartfehler: "Auf einem normalen Sportplatz wäre der Ball auf Simeon gekommen, hier hat er nach dem Aufsetzen komplett die Richtung geändert."

Der FSV hatte postwendend die hundertprozentige Gelegenheit zum Ausgleich. Ein Sololauf von Jonas Borkowski, abgeschlossen mit einem Schuss, wurde von Samake nach vorne abgewehrt. Wie Shai Neal das Leder noch über das leere Tor bugsierte, war unerklärlich.

Unerklärlich - das war auch der Begriff für die restliche Zeit bis zur Pause. Keinerlei Lauf- und Kampfbereitschaft, kein Biss, dafür Alibipässe und Abspielfehler. Bezeichnend vielleicht, wie die einzige Chance, die noch notierenswert war, zustande kam. Ein Freistoß für Optik, halbherzig hereingegeben, führte zum Konter durch Tyson Richter. Diesmal blieb Simeon Hawwary Sieger.

"Die Kabinenpredigt hat gefruchtet", stellte Ingo Kahlisch fest. Tatsächlich zeigte seine Elf nun wieder das Gesicht der langen Ungeschlagen-Serie. Es wurde nicht nur gekämpft, sondern teilweise richtig ansehnlicher Fußball gespielt.

Das brachte Gelegenheiten. In der 56. Minute die umstrittenste Szene der Partie. Jerome Leroy lief zentral aufs Tor und wurde vom letzten Mann umgerissen. "Könnt ihr ruhig schreiben, eine sehr gewöhnungsbedürftige Entscheidung", meinte Ingo Kahlisch zum ausbleibenden Pfiff von Michael Bernowitz. Das heißt, ein Pfiff kam noch, bedeutete aber lediglich Gelb für den Optik-Coach. Es war allerdings die einzige Verwarnung gegen den FSV.

Wenig später gab es ein Novum. "Einen Fünfachwechsel hatten wir noch nie", wusste Rathenows Trainer. Von Minute zu Minute verstärkten die Havelländer ihre Bemühungen, hatten auch kräftemäßig Vorteile. Gegen Jerome Leroy, Marcito Vicente und Joshua Bateman hielt Joel Samake, ein weiterer Versuch von Marcito flog knapp vorbei.

Gut fünf Minuten waren noch zu spielen, da zog Ingo Kahlisch ein erstes Fazit: "Fußball ist nun mal Ergebnissport, somit sind wir nicht glücklich. Aber mit der Leistung in der zweiten Halbzeit bin ich sehr zufrieden." Aufgeben wollte er jedoch genauso wenig wie seine Jungs.

Auflösen schon, nämlich die Viererkette. "Justin, Mittelstürmer!“, hallte es über den Platz. Das zahlte sich aus. Jerome Leroy gewann einen Zweikampf und spielte schnell weiter auf Justin Gerlach. Dessen Pass erreichte Jonas Borkowski, der noch einige Meter lief und dann platziert ins lange Eck schoss.

Das 1:1 löste großen Jubel auf den Rängen aus, die Hälfte der 48 Besucher hielt zu Optik. In der Nachspielzeit wäre das Spiel beinahe komplett gedreht worden, doch der Volleykracher von Niko Neal flog ganz knapp am Kasten vorbei.

Doch auch so sah man bei den Gästen zufriedene Gesichter. Noch ein Schlusswort vom Trainer? "Nein, bleibt alles so. Und das mit dem Ergebnis haben wir doch noch hinbekommen."

Optik: Hawwary - Akinsete (61. Tchienguin Touko), Reichenbach, Gerlach, Tobola (61. Lukanov) - Xhaka, Njie (61. Bateman) - Borkowski, Leroy, S. Neal (61. N. Neal) - Zghal (61. Vicente)

Tore:
1:0 Karim-Joel Barry (11.)
1:1 Jonas Borkowski (88.)