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OBERLIGA

"WIR SIND ZUSAMMENGEWACHSEN"

Zum Saison-Abschluss haben wir uns mit unserem Cheftrainer Ingo Kahlisch unterhalten.

Ingo, die Oberliga-Saison ist vorbei, lassen wir sie kurz Revue passieren. Die Hinrunde verlief durchwachsen. Wir starteten mit einem Unentschieden und einem Sieg in Schwerin und dann folgten drei Niederlagen mit dem Höhepunkt der Klatsche in Lichtenberg. Welche Ursachen hatte die Berg- und Talfahrt aus deiner Sicht?

"Aus meiner Sicht hat das mehrere Ursachen. Nach dem Regionalliga-Abstieg waren das die schwersten anderthalb Jahre, an die ich mich in meiner Laufbahn erinnern kann. Die letzten zehn Jahre waren wir sehr erfolgreich. 18 Spieler hatten uns verlassen und 2-3 ältere Spieler hatten keinen Bock mehr. Bei unseren Möglichkeiten neue Spieler nach Rathenow zu holen, ist das immer schwierig. Und leider hat es bis zum letzten Winter gedauert, um wieder eine neue Gruppe zu formen und dass die Jungs auch verstanden haben, wie man über eine mannschaftliche Geschlossenheit wieder zum Erfolg kommen kann. Und das ist uns insbesondere nach dem Trainingslager in der Türkei gelungen. Hervorheben möchte ich Jerome, „Momo“ und Justin die uns als ältere Spieler ordentlich geführt haben."

Was für einen Ausschlag gab es deiner Meinung nach für die doch sehr konstante Rückrunde mit einer insgesamt geschlossenen Mannschaftsleistung?

"Wir sind zusammengewachsen, das ist der Garant. Man fährt ja nicht aus Langeweile ins Trainingslager, weil Herr Kahlisch das im Winter in der Türkei so schön findet. Das machen wir schon jahrelang und das ist eine Besonderheit. Dem sind wir uns bewusst und da danken wir allen, die uns unterstützt haben. Aber wie gesagt, das ist der Garant, um den FSV Optik im leistungsorientierten Amateur-Fußball zu halten."

Welche Spieler haben sich aus deiner Sicht besonders gut entwickelt in ihrer Zeit bei Optik?

"Von den jüngeren Spielern muss ich Marouan hervorheben, obwohl er kein Stürmer ist und sonst eine andere Position spielt. Unser Kapitän Jerome war übers Jahr gesehen wieder konstant, was mit 34 Jahren nicht mehr selbstverständlich ist. Und ebenso waren waren die beiden anderen Älteren, Justin und Momo, ein Gewinn, woran sich die anderen orientieren konnten. Viele Spieler sind von ihrer Entwicklung her besser geworden. Jonas Borkowski zum Beispiel war die letzten Spiele sehr ordentlich. Aber dennoch muss alles ordentlich weiter wachsen und nicht alles so hochgelobt werden."

Wir haben jetzt die zweite Oberliga-Saison nach dem Abstieg aus der Regionalliga absolviert. Wie hat sich alles aus deiner Sicht seitdem entwickelt? Mannschaftlich, sportlich als auch im Umfeld?

"Tja, was soll ich sagen? Ich wünsche mir seit 30 Jahren mehr Unterstützung von allen Seiten. Mehr möchte ich dazu eigentlich nicht sagen. Wir sind mit dem Nachwuchs mit Premnitz zusammen in den höheren Spielklassen. Die A-, B- und C-Junioren fahren riesige Strecken und die finanzielle Unterstützung ist dahingehend natürlich sehr schwierig."

Entgegen jeder Realität sprechen in Rathenow immer noch einige Leute vom Aufstieg in die Regionalliga. Was entgegnest du denen?

"Kein Kommentar. Das sind alles „Fachleute“…"

Wie fällt dein Fazit zum Nachwuchs im Verein aus?

"Da habe ich mich ja gerade schon zu geäußert. Wir sind da in einer sehr positiven sportlichen Entwicklung. Aber die Wege zu den Auswärtsspielen sind finanziell sehr belastend. Das zu finanzieren ist ein großer Kraftakt und das geht nur über eine ordentliche Oberliga-Mannschaft, die genug Sponsoren-Gelder erhält. Ansonsten ist das nicht mehr bezahlbar, denn alleine für den Nachwuchs ist kaum jemand bereit Geld zu geben."

Kannst du schon einen kurzen Ausblick auf die kommende Saison geben?

"Da möchte ich mich noch zurückhalten und warten bis wir neue Spieler an Board haben. Solange ich hier bin, möchte ich weiter leistungsorientierten Amateurfußball in Rathenow und so hoch wie möglich spielen - und das ist theoretisch die Bundesliga (mit Smiley)."