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OBERLIGA

ENTTÄUSCHENDE LEISTUNG GEGEN TAS

Gegen Tasmania Berlin unterliegt der FSV Optik mit 0:3 und zeigt dabei 45 Minuten lang eine indiskutable Leistung.

Foto: Michel Grabowski

„Das ist zu einfach!“ Schon nach einer Viertelstunde mahnte Ingo Kahlisch seine Spieler, energischer zur Sache zu gehen, Youssef Labbouz konnte bereits zweimal unbedrängt abschließen.

Umsonst! In einer erschreckend schwachen ersten Hälfte lud Rathenow die Tasmanen mit Ballverlusten, mangelnder Kampf- und Laufbereitschaft regelrecht zum Tore schießen ein. Auf ein Aufbegehren warteten die Zuschauer zumeist vergebens.

Emotionen zeigte das Heimteam erst in der 19. Minute. Nach einer Schwalbe von Lirim Mema gab es eine kleine Rudelbildung. Der souveräne Schiedsrichter Lukas Eichenberg aus Greifswald beruhigte die Gemüter schnell wieder.

Die der Rathenower wohl zu sehr. Denn kurz nach dieser Szene konnte Dzenis Hot nach erneutem Ballverlust im Mittelfeld ganz ungehindert durchlaufen, sich das Leder noch einmal zurecht legen und dann präzise zum 0:1 einschießen. So leicht dürfte er sonst wohl nicht einmal im Training treffen.

Nach einer knappen halben Stunde gab es die erste und einzige Chance für Optik in der ersten Halbzeit. Ein Freistoßhammer von Jerome Leroy hätte genau gepasst. Zum Glück für die Berliner stand Stammtorhüter Maxim Hertel erstmals in dieser Saison wieder zwischen den Pfosten und drehte den Ball noch um selbigen.

Eine Trendwende war das aber nicht, im Gegenteil. Erneut Dzenis Hot sorgte mit einem ansatzlosen Schuss für das 0:2. Dass das Spiel nicht schon zur Pause endgültig entschieden war, lag an Mohammed Berjaoui, der komplett freistehend vergab.

Aus der Kabine kam der FSV nicht nur mit zwei frischen Kickern, sondern endlich auch mit der nötigen Entschlossenheit. Und sofort änderte sich das Chancenverhältnis. Denn dem einen Konter von Berjaoui (gut pariert von Simeon Hawwary) standen mehrere Möglichkeiten der Gastgeber gegenüber.

Zunächst aus Standards. Jerome Leroy setzte einen Freistoß an das Außennetz, den nächsten hielt Maxim Hertel wieder bravourös. Dann auch aus dem Spiel heraus. Jamal Rogero aus der Drehung, wieder blieb Hertel Sieger (62.). 60 Sekunden später gleich drei Möglichkeiten zum Abschluss, dreimal warfen sich Tas-Akteure im letzten Moment in die Schussbahn.

In der Schlussphase verloren vor allem die jungen Spieler bei Rathenow den Glauben, noch etwas reißen zu können. Da konnte Jerome Leroy, wieder einmal Vorbild, was das Laufpensum betrifft, noch so sehr motivieren und aufmuntern. Das letzte Tor fiel erneut auf der falschen Seite, war jedoch sehenswert. Ein toller Schuß von Daniel Kaiser zum 0:3 - da gab es nichts zu halten.

Pardis Fardjad-Azad: "Ein verdienter Sieg für uns. In der ersten Halbzeit waren wir dominant und haben zu Recht mit zwei Toren geführt. Aber ein Halbzeit-2:0 kann manchmal eklig sein. Als Optik nach der Pause kam, gerieten wir schon ein bisschen unter Druck. Das haben wir zum Glück überstanden und mit dem Super-Schuss von Daniel Kaiser zum 3:0 war es natürlich durch. Also insgesamt war es schon verdient."

Ingo Kahlisch: "Ich bin entsetzt, was wir hier in der ersten Halbzeit angeboten haben. Das entspricht nicht meiner Einstellung zum Fußball. Ohne Laufbereitschaft, ohne Einsatz. In der zweiten Hälfte hatten wir dann zumindest eine ordentliche Phase, gute Freistöße. Klar, das 0:3 war der Genickbruch. Insgesamt hat es nicht funktioniert, kann es auch nicht, wenn wir nicht immer hundert Prozent geben. Ich habe Yunus Solak vorne reingestellt, weil er groß ist, vielleicht mal einen hohen Ball verwerten kann. Und dann spielen wir nur Klein-Klein, fummeln und flanken gar nicht. Wer etwas positives hören will: Das Schiedsrichtertrio hat heute eine gute Leistung geboten."

Für den Dienstag wurde kurzfristig ein Testspiel vereinbart. Um 18:30 Uhr tritt Optik bei Landesligist Blau-Gelb Falkensee an. Dazu Ingo Kahlisch: "Das ist ein Sponsorenspiel, daher haben wir selbsverständlich zugestimmt. Außerdem passt es. Die Spieler, die noch Rückstand haben, werden ihre Chance bekommen, sich zu beweisen."

RATHENOW: Hawwary – Nafilo, Gerlach (G), Reichenbach, Donner – Bae (46. Bateman), Xhaka – Alisaleha (46. Vicente), Leroy, Borkowski (73. Zie) – Rogero (73. Solak)

TASMANIA: Hertel – Mema, Steinhauer (46. Bekdemir), Beyreuther, Labbouz – Yajima, Bokake-Befonga – M. Berjaoui (70. Ayvaz), Kaiser, Hot (G / 76. Storm) – Amamoo (G / 86. Opfermann Arcones)

TORE:
0:1 Hot (23.)
0:2 Hot (39.)
0:3 Kaiser (83.)