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REGIONALLIGA

EIN JAHR VOLLER HÖHEN UND TIEFEN

2013, ein Jahr voller Höhen und Tiefen, liegt hinter dem FSV Optik Rathenow. Wir werfen einen Blick zurück und auch einen voraus auf den Trainingsbeginn in der nächsten Woche.

Am nächsten Samstag bittet Ingo Kahlisch seine Spieler zum Trainingsauftakt und erhofft sich vor allem eines: "Die Jungs sollen mit Lust und Liebe am Fußball zurückkommen".

Das Jahr 2013, ein Jahr voller Höhen und Tiefen, liegt hinter dem FSV Optik Rathenow. Dem überzeugenden Verbleib in der Regionalliga folgte der erstmalige Sieg des Landespokals Brandenburg und die damit verbundene Qualifikation für den DFB-Pokal, aber auch ein sensationeller Start in die neue Saison, der tiefe Fall in die Abstiegsregionen und die traurige Verabschiedung unseres langjährigen Vereinsangehörigen Micha Lanz.

Die Saison 2013/2014 startete für den FSV mit einer Woche Verspätung, da am ersten Regionalliga-Spieltag die 1. Runde des DFB-Pokals ausgespielt wurde. Doch bevor es dazu kommen konnte, wurde bei Optik an allen Seiten erst einmal hart gearbeitet. Die Richtlinien für die Ausführung eines solchen Spiels können einen kleinen Verein leicht an seine Grenzen bringen. Dutzende Formulare mussten ausgefüllt und Genehmigungen eingeholt werden, es bedurfte fester Standorte für die Kameras, Presseanfragen mussten beantwortet und der Ordnungsdienst organisiert werden, ebenso wie der Einkauf von ausreichend Bratgut und Getränken für die vielen Fans. Es gab neu gestaltete Tickets, ein komplett überarbeitetes Stadionheft, der Kartenvorverkauf musste logistisch organisiert werden... - und das alles nur durch ehrenamtliche Helfer. Gelohnt hat sich der ganze Aufwand allemal.

Optik konnte sich erstmals vor bundesweiter Kulisse im Live-TV präsentieren - und wie! Durch eine geschlossene Mannschaftsleistung konnte unser Team gegen den Vorjahresvierten der zweiten Bundesliga, FSV Frankfurt, lange Zeit mithalten. Erst in der zweiten Halbzeit der Verlängerung musste sich Optik mit 1:3 geschlagen geben – den Respekt des Gegners, aber auch vieler Fußballfans in der Region und dem ganzen Bundesgebiet hatten wir trotzdem gewonnen.

Durch das Erlebnis DFB-Pokal beflügelt, startete der FSV grandios in die neue Regionalligasaison. Nach fünf Spielen konnte Optik drei Siege und zwei Unentschieden für sich verbuchen. Außerdem standen wir auf Platz drei der Liga und damit so gut da, wie noch nie in unserer Vereinsgeschichte. Und auch im Landespokal wurden die Pokalhürden Neustadt (6:0) und Ludwigsfelde (3:0) spielend genommen.

Nahezu alles schien in dieser Saison zu klappen, doch plötzlich gab es einen Bruch der Serie. Was folgte, war kaum zu erklären. Die nächsten beiden Spiele gegen Magdeburg und Hertha wurden trotz Überzahl durch Gegentore in den Schlussminuten noch unglücklich verloren. Und es wurde nicht besser. In nahezu jedem folgenden Spiel kassierten unsere Männer Gegentore nach krassen individuellen Fehlern.

Den Tiefpunkt erreichte Optik in der ersten Halbzeit des Spiels bei Lokomotive Leipzig, als man sich gegen den bis dahin sieglosen Tabellenletzten vorführen ließ und nur durch viel Glück mit 0:3 in die Halbzeitpause entkam. Trotz Leistungssteigerung in Halbzeit gab es am wieder eine etwas unglückliche 2:4-Niederlage. Dass sie das Fußballspielen nicht verlernt hatte, zeigte unsere Mannschaft in den folgenden Spielen, als man bei den Staffelfavoriten FSV Zwickau (1:1) und Carl Zeiss Jena (2:2) jeweils einen Punkt entführen konnte. Es steckte also noch Feuer im Team, auch wenn bis zur Winterpause kein Ligaspiel mehr gewonnen wurde.

Auch im Landespokalwettbewerb hinterließ die Erfolglosigkeit ihre Spuren. Nur mit Mühe wurden die nächsten Gegner, Luckenwalde (3:5 n.V.) und Sachsenhausen (3:4 n.E.), bezwungen. Dennoch gelang letztendlich wieder der Einzug ins Halbfinale, das am 17. April ausgetragen werden soll. Ausgelost werden die Paarungen am 25. Januar.

Die Gründe, warum es in dieser Saison etwas hakt, sind vielfätig. Was aber im zweiten Jahr der Regionalligazugehörigkeit von vielen vergessen wird, ist, dass es es nach wie vor ein kleines Wunder ist, dass ein reiner Amateurverein wie der FSV Optik überhaupt in der Regionalliga mitspielt, in der der Großteil der Konkurrenz unter Vollprofibedingungen trainiert und wirtschaftet. Um in der Liga zu bestehen bedarf es, wie auch Ingo Kahlisch nicht müde wird zu betonen, viel Leidenschaft, Kampf und Disziplin. Und natürlich gehört auch immer eine kleine Portion Glück dazu. Das war in der Hinrunde nicht unbedingt unser Begleiter, auch nicht was Verletzungen anging.

Pelle Klötzing beispielsweise, in der letzten Saison als Neuzugang eine der Stützen des Teams, kam nach seinem Armbruch im Mai 2013 zu keinem Einsatz mehr, wurde immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen und plagte sich zuletzt mit seinem Zehen. Auch Kapitän Mario Delvalle, der in den letzten Jahren kaum ein Spiel versäumte, musste in der Hinrunde gleich fünfmal aussetzen.

Kein einziges Spiel versäumten dagegen Hakan Cankaya und Neuzugang Sebastian Huke. Auch Damir Coric blieb verletzungsfrei und bestritt alle seine Spiele über die volle Zeit, fehlte aber zweimal wegen einer Gelb-Rot- bzw. Rotsperre. Zu den Dauerbrennern mit mehr als 1000 Einsatzminuten gehörten neben Hakan Cankay, Damir Coric und Sebastian Huke auch Jerome Leroy, Leon Hellwig, Süleyman Kapan und Neuzugang Salih Cetin.

Und es gab auch wieder einen echten Senkrechtstarter, den wohl kaum jemand auf dem Zettel hatte: Der 18-jährige Marcel Bahr wurde auf der rechten Abwehrseite zur festen Größe. Mit 11 Liga-Einsätzen und 928 Minuten verpasste der Neuzugang nur knapp den Sprung in den "1000er-Club". Und das auch nur weil er sich am 13. Spieltag in Halberstadt einen Muskelfaserriss zuzog und in den drei folgenden Spielen ausfiel. Überhaupt erwiesen sich neben Huke, Cetin und Bahr auch die anderen Neuzugänge Egzon Ismaili, Majuran Kesavan, Jakob Regulski und Onur Uslucan als Verstärkungen.

Zur Rückrunde wird es wieder einige personelle Wechsel geben. Aus beruflichen bzw. universitären Gründen verlassen Daniel Pfefferkorn, der zukünftig für Premnitz aufläuft, sowie Vasilios Tsiatouchas, Sascha Tröger und Murat Turhan den Verein. Auch der erste Neuzugang steht schon fest. Philipp Grüneberg von der zweiten Mannschaft des 1. FC Union Berlin soll frischen Wind in die Offensive des FSV bringen und kann beim ersten Testspiel gegen Stahl Brandenburg am 11.01.2014 um 14:00 Uhr erstmals im Optiktrikot bestaunt werden. Zum Trainingsauftakt am selben Tag werden sich, wie immer, auch etliche Testspieler vorstellen.

Und wie werden die Spieler die Zeit bis zum nächsten Samstag verbringen? Gab es möglicherweise Hausaufgaben vom Fußball-Lehrer mit auf den Weg? Denkste, Ingo Kahlisch verordnete seinen Spielern absolute Ruhe: "Nein, es gab keine Hausaufgaben. Die Spieler sollen sich erholen und komplett entspannen. Um die nötige Fitness zu bekommen haben wir die sechs Wochen Vorbereitung und etliche Testspiele. Die Jungs sollen abschalten und dann mit Lust und Liebe am Fußball zurückkommen."