OBERLIGA
OPTIK OHNE FEUER BEI SÜD
Nach einer erneut enttäuschenden Leistung unterliegt Optik im Derby beim BSC Süd mit 0:1.

Nur eine Woche nach dem schwachen Heimauftritt gegen Malchow enttäuschte der FSV Optik in Brandenburg erneut auf ganzer Linie und muss sich damit vorerst aus der oberen Tabellenregion verabschieden.
Ingo Kahlisch hatte ja ohnehin stets gewarnt, dass seine Manschaft nach 15 Abgängen Zeit brauchen würde, sich zu finden. Doch was die beiden Auftaktsiege noch kaschiert hatten, trat in Brandenburg umso deutlicher zu Tage: Optik ist tatsächlich noch nicht so weit. Dazu taten die Ausfälle von Leistungsträgern wie Oumari, Cetin, Cankaya und Turhan noch ihr Übriges.
Vom Anpfiff weg versuchte Optik, die Initiative zu übernehmen und auf dem holprigen Geläuf gemächlich den Ball laufen zu lassen. Doch das war gegen hellwache und spritzige Gastgeber kein gutes Rezept. Immer wieder fing Süd die oftmals ungenauen Pässe ab und startete, vor allem über die linke Seite, blitzschnelle und gut ausgespielte Gegenangriffe. Eirisch, Görisch und Quast verfehlten entweder knapp oder scheiterten an Subke. In der 25. Minute musste Wuthe nach einer Ecke auf der Linie klären. Erstmals richtig gefährlich wurde Rathenow in der 41. Minute, als Wuthe an Roggentin scheiterte und Skrehot nach der anschließenden Ecke aus der Distanz knapp verfehlte.
Die Quittung für den pomadigen Auftritt gab es sechs Minuten nach dem Seitenwechsel. Nach einer Ecke bekam Optik den Ball nicht aus dem Strafraum und Karaszewski bedankte sich mit dem 1:0. Danach ließen es die Südler ruhiger angehen, doch Optiks Angriffsversuche waren gegen den bärenstarken Roggentin im Brandenburger Tor zu harmlos. Neuen Schwung gab es erst mit der Einwechslung des schnellen Martin Weber, der auf der rechten Seite für viel Unruhe sorgte. So scheiterte nach seiner Vorarbeit der ebenfalls sehr agile Balde in der 78. Minute knapp. Um ein Haar wäre in der Schlussminute auch noch der Ausgleich gefallen, doch erneut reagierte Roggentin stark, als Novak nach einem Leroy-Freistoß aus Nahdistanz den Ball aufs Tor spitzelte.
Auch wenn Optik in den letzten 20 Minuten noch einmal viel Druck machte und sich einige gute Torschancen erspielte, die engagierten Brandenburger hatten sich den Heimsieg redlich verdient und den Rathenowern eine Lehrstunde in Sachen Einsatzwillen und Leidenschaft erteilt. (Nico Roesenberger)
Ingo Kahlisch: "Es war das erwartet schwere Spiel. Wir haben gewusst, dass Süd eine Mannschaft ist, die mit viel Herz und Leidenschaft spielt. Wir sind noch im Neuaufbau, da ist es natürlich schwer, das Spiel zu bestimmen. Wir wollten ruhig spielen, wir wollten zu Null spielen und wir wollten gewinnen. Das haben wir alles nicht erreicht und berechtigt 1:0 verloren. Zufrieden war ich nur mit den letzten zehn Minuten. Alles andere hat den Ansprüchen, die auch die Jungs mit dem Mund haben, nicht genügt. Was mich am meisten gestört hat, war, dass unsere erfahrenen Spieler heute eine ganz schwache Leistung geboten haben."
Sven Thoß: "In Ingos Resümee steckte im ersten Satz das entscheidende Wort Leidenschaft. Die Mannschaft hat heute gut gegen den Ball gearbeitet, so lange sie Kraft hatte. Man merkte natürlich in den letzten 20 Minuten, als Optik alles nach vorne geworfen hat, dass bei dem oder anderen die Kräfte geschwunden sind. Trotzdem muss ich meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen, weil wir, vor allem in der ersten Halbzeit, die klar bessere Mannschaft waren. Wenn wir vor demTor konsequenter wären, hätten wir auch schon zur Halbzeit 2:0 führen können. Ich habe meiner Mannschaft vor dem Spiel gesagt, ich bin heute auch mit einem dreckigen 1:0 zufrieden. Dass das so eingetreteten ist, freut mich natürlich.
Optik: Subke - Brecht, Delvalle, Wilcke, Bahr (G) - Leroy, Wuthe (G) - Skrehot (65.), Regulski (70. Novak), Printemps (31. Balde) - Breto
Tor: Karaszewski (51.)