LANDESPOKAL
POKALAUS IN NEUSTADT
Nach einer unterirdischen Leistung fliegt Optik bei Schwarz-Rot Neustadt in der Verlängerung aus dem Landespokal.

"Schlecht gespielt, verdient ausgeschieden". Ingo Kahlisch hatte es ob der Vorstellung seines Teams unmittelbar nach Spielende fast die Sprache verschlagen. Im schlechtesten Kick seit langem unterlag Optik bei Schwarz-Rot Neustadt mit 1:2.
Die Liste der Ausfälle bei den Rathenowern war lang, sehr lang. Das kann und darf aber schon deshalb nicht als Ausrede herhalten, da auch die Gastgeber nur drei Wechsler zur Verfügung hatten. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten bemühten sich die Neustädter, traten kompakt und natürlich auch recht robust auf, wie sechs Gelbe Karten aufzeigen. Aber ein herrausragendes Spiel, nein das zeigten sie beileibe nicht. Mussten sie auch nicht. Ein FSV, der permanent mit drei Leuten durch die Mitte wollte - das unterbindet auch ein Landesligist.
Um das Niveau der Partie einmal zu verdeutlichen, hier ausnahmsweise die wirklich komplette Aufzählung aller Chancen der ersten Halbzeit: Salih Cetin klärt vor Paul Döbbelin(8.), Schuss Jerome Leroy, Kevin Apitz pariert im Nachfassen(11.), Tor Eliseu Balde - Abseits(32.) Das war`s!
Nach der Pause bekamen die etwa 50 Rathenower unter den 170 Zuschauern zumindest einige Zeit etwas mehr geboten. Verpassten Murat Turhan und Eliseu Balde kurz nach Wiederanpfiff eine Doppelchance, machten sie in der 61. Minute das 0:1. Turhan, endlich einmal außen angespielt, behauptete sich gegen zwei und brachte das Leder auch noch gut nach innen, wo Balde zur Führung vollendete. Leider war Eli an der nächsten entscheidenden Szene im negativen Sinn beteiligt. Bei seinem rüden Einsteigen gegen Stephan Wolfert an der Seitenlinie zog Schiedsrichter Jan Seidel glatt Rot. Vielleicht eine harte, aber definitiv keine Fehlentscheidung.
Dennoch schien sich der Oberligist in die nächste Runde zu retten. Fünf Minuten vor Schluss schlug bei Marcel Subke aber der "Neustadt-Fluch" wieder zu. Im Vorjahr verletzte er sich schwer, diesmal unterlief ihm beim 40-Meter-Freistoß von Daniel Ewe ein folgenschwerer Klops. Aus dieser Entfernung durfte der Ball nie und nimmer zum 1:1 im Tor einschlagen.
In der Verlängerung wurde die Partie aufgrund der nachlassenden Kräfte noch unansehlicher. Spielfluss war nun überhaupt nicht mehr vorhanden. Je eine Gelegenheit gab es noch. Bei Optik schoss Murat Turhan nach gutem Einsatz von Joshua Breto drüber, bei den Dossestädtern machte Paul Döbbelin per Konter in der 118. Minute die Überraschung perfekt.
Mit etwas Abstand fand Ingo Kahlisch deutliche Worte zur Situation des FSV Optik:" Der Neuaufbau wird schwierig, sogar sehr schwierig. Einige denken immer noch, sie sind große Regionalligaspieler. Was uns immer ausgezeichnet hat, war die mannschaftliche Geschlossenheit, aber die haben wir derzeit nicht. Das ist zur Zeit ein sehr weiter Weg. Das Problem ist, momentan gibt es ja kaum Alternativen. Eine Patentlösung existiert nicht, ich muss jetzt sehen, wer in der nächsten Woche ordentlich mitzieht." (mothes)
SR Neustadt: Apitz - Wolfert, Lüderitz (V), Krüger (V), Sorban (30. Stölke) - Protas (V), Ewe, Preuss (V), Müller (V) - Gotthardt (112. Urner), Döbbelin (V)
Rathenow: Subke - Bahr, Wilcke, Cetin (78. Brecht), Stachnik - Leroy, Wuthe - Said Balde (74.R), Saberdest (99. Weber), Skrehot (V/80. Breto) - Turhan
Tore:
0:1 Said Balde (61.)
1:1 Ewe (86.)
2:1 Döbbelin (118.)