OBERLIGA
OPTIK GEHEN DIE SPIELER AUS
Nach dem Pokalaus droht sich vor dem Heimspiel gegen Lichtenberg die Personalsituation noch einmal zu verschärfen.

Es war ein regelrechter Schock. Was Optik am vergangenen Wochenende im Landespokal zeigte, war einfach nur beschämend. Wohl jeder, der mit ganzem Herzen am Verein hängt, hat Mühe, das zu verdauen. Aber nichtsdestotrotz, es muss und wird weitergehen. Der Verein hat schon so manche Krise gemeistert, aus auch diesem tiefen (Leistungs)loch wird man sich wieder herausarbeiten. Und zwar, wie in Rathenow üblich, ohne lautes Geschrei und irgendwelche Schlagzeilen, sondern durch fleißige und beharrliche Arbeit. Ingo Kahlisch formulierte es so: "Wir haben sachlich und ruhig über das Ding gesprochen. Ich bin auch enttäuscht. Wir hatten jetzt fünf, sechs gute Jahre, nun kommt auch mal ein schwieriges, da müssen wir durch."
Schwierig wird es auch am Samstag, wenn der SV Lichtenberg 47 am Vogelgesang gastiert. Optiks Gäste sind eine der erfolgreicheren Mannschaften der Hauptstadt. Viele Jahre waren sie Stammgast in der ehemals zweitklassigen DDR-Liga. Das Besondere: Die 47-er, zeitweise als BSG Elektroapparatebau antretend, hatten im Gegensatz zu anderen Berliner Vereinen einen hohen Zuschauerzuspruch. Meist waren mehr als 1000 Fans im Zoschkestadion dabei. In diesem Jahr zählen einige die Lichtenberger zu den Aufstiegsfavoriten, was die Verantwortlichen allerdings vehement zurückweisen. Für Prognosen ist es wohl noch zu früh, aber eine ordentliche Truppe hat man im Berliner Osten schon zusammen. Auch wenn es weh tut: Am vergangenen Wochenende fegte die Elf aus der Normannenstraße im Berliner Pokal Brandenburg 03 mit nicht weniger als 11:0 vom Platz. Erfolgreichster Torschütze mit vier Treffern war Philipp Grüneberg, vorige Saison noch im Trikot des FSV. Er ging aber nicht im Bösen, beim Hauptsponsor des SVL hat Philipp eine Ausbildung begonnen.
Wie wird es beim FSV Samstag personell aussehen? Düster, so viel ist klar. Mario Delvalle, Hassan Oumari, Shelby Printemps, Aykut Tekyildirim - das sind erstmal die, bei denen der Nichteinsatz schon feststand. Ebenfalls noch nicht dabei sein können Hakan Cankaya und Jakob Regulski. Erneut wegen Rückenproblemen vom Training abgemeldet hat sich Salih Cetin. Als wäre das nicht genug, ist plötzlich auch der Einsatz von Eliseu Said Balde ungewiss. Obwohl der Pokal unter dem Dach des FLB, die Oberliga aber unter NOFV-Regie läuft, will man in Cottbus erst kurzfristig über Sperre oder Spielrecht entscheiden. Eine Prozedur, die es übrigens so in keinem anderen Bundesland gibt.
Auf jeden Fall ist klar, so sehr viele Alternativen hat Ingo Kahlisch nicht. Wie sehen es denn die Spieler selbst? Jerome Leroy, der wahrscheinlich wieder Mannschaftskapitän ist, meinte: "Wir müssen unbedingt wieder Ordnung in unseren Fußball kriegen und endlich mal zu Null spielen. Selbst, wenn es dann am Ende ein 0:0 wird, aber wir wollen unbedingt punkten. Eigentlich haben wir doch viele Akteure, die schon Regionalliga gespielt haben, schaffen es aber noch nicht, das rüberzubringen. Das heißt, sich so schnell wie irgend möglich als Team finden. Wenn wir das geschafft haben, dann kann man sich als dieses Team auch entwickeln. Also für Samstag konzentrieren und positiv rangehen."
Wichtig wäre es, wenn Sie, liebe Rathenower Fußballanhänger, die Mannschaft dabei ordentlich unterstützen. Verunsichert sind die Jungs sowieso, wenn dann von draußen noch draufgehauen wird, geht`s nicht aufwärts. Also anfeuern, nicht meckern! Los geht es wieder um 14 Uhr, Schiedsrichter ist Andreas Becker aus Kritzmow. (mothes)