OBERLIGA
OPTIK SIEGT IM NERVENKRIMI
Mit einem 4:3-Sieg beim BSV Hürtürkel verteidigt der FSV seinen Platz an der Tabellenspitze.

Um ein Haar hätte der FSV Optik am Sonntag seine Tabellenführung in der Oberliga wieder eingebüßt. In einem irrwitzigen Spiel gelang den Rathenowern kurz vor Ultimo aber noch der glückliche Siegtreffer und damit der sechste Dreier in Folge.
Dabei schien es zunächst eine klare Sache für Optik zu werden. Schon nach zehn Minuten besorgte Omid Saberdest das 0:1, als er nach Vorlage von Eliseu Baldes einen Gegenspieler tunnelte und dann routiniert einschob. Breto per Kopf (19.) und Turhan, der einen Freistoß aus 18 Metern direkt verwandelte (29.), schraubten das Resultat auf 0:3.
Doch trotz der deutlichen Führung war Ingo Kahlisch am Seitenrand ob der zu offenen Spielweise alles andere als zufrieden. Und spätestens mit der Roten Karte für Marcel Bahr sah sich Rathenows Coach darin bestäigt, dass das Spiel noch längst nicht gelaufen war. Optiks Außenverteidiger hatte nach einer Ecke den Ball auf der Torlinie mit der Hand gestoppt und musste folgerichtig vom Platz. Beim anschließenden Elfmeter zeigte Marcel Subke aber erneut, dass er auf der Linie ein echter Könner ist und parierte Caliskans Schuss. Dafür konnte Optiks Schlussmann einem schönen Schlenzer von Demirel nur noch hinterher schauen – der Ball schlug genau im linken Dreiangel zum 1:3 ein. Und nur zwei Minuten später gelang den Gastgebern nach einem Eckball sogar der 2:3-Anschlusstreffer durch Caliskan.
Die Berliner witterten mit einem Mann mehr natürlich Morgenluft und kamen entsprechend energisch aus der Kabine. Der FSV stemmte sich nun mit aller Macht und einem starken Subke gegen die Angriffswellen der Gastgeber. Bis zur 83. Minute gelang das auch, doch dann konnte Subke einen Schuss nur nach vorne abwehren und Temel zum nicht unverdienten 3:3 abstauben. Doch in der Manier eines Tabellenführers schlug Optik noch einmal zurück. Der eingewechselte Salih Cetin erkämpfte sich im Mittelfeld den Ball und zog dann einfach mal aus 25 Metern ab. In hohem Bogen landete der Ball zum 4:3-Siegtreffer im Netz. Ein perfektes Happy End wurde es allerdings nicht, da Benny Wilcke einen letzten Berliner Konter nur noch mit einem Foul stoppen konnte und mit Gelb-Rot vom Platz flog. Die etwa 50 mitgereisten Optiks-Fans ließen sich die Stimmung allerdings nicht verderben und verabschiedeten ihr Team mit viel Applaus in den Sonntagabend.
Ingo Kahlisch: „Wir waren nach der 3:0-Führung einfach zu leichtfertig, haben uns zu wenig bewegt und standen zu offen. So ein Spiel gabs auch schon mal bei der Nationalmannschaft, als Deutschland noch eine 4:0-Führung verspielt hat. So ist das im Fußball, es ist dann schwer, den Schalter umzulegen. Aber wir haben mit dem lieben Gott noch dieses Spiel gewonnen. Ich denke, das war für alle Optik-Fans, die uns hier begleitet haben, sehr spannend.“
Optik: Subke – Bahr (G/33. Rot), Wilcke (90. Gelb-Rot), Delvalle, Oumari – Leroy (G), Brecht (G/63. Cetin) – Balde, Breto (89. Skrehot), Saberdest (76. Printemps) – Turhan
Tore:
0:1 Saberdest (10.)
0:2 Breto (19.)
0:3 Turhan (29.)
1:3 Demirel (42.)
2:3 Caliskan (43.)
3:3 Temel (83.)
3:4 Cetin (86.)