FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

OBERLIGA

2:2 GEGEN DEN FAVORITENSCHRECK

Nach sechs Siegen am Stück lässt Optik gegen den SV Waren 09 erstmals wieder Punkte liegen.

Foto: Heike Wilisch

"Davon geht die Welt nicht unter": So wie Ingo Kahlisch sahen es auch die 310 Zuschauer. Nach sechs Siegen in Folge musste sich Optik Rathenow gegen Favoritenschreck Waren 09 mit einer Punkteteilung begnügen. Nach einem zweimaligen Rückstand und engagiertem Spiel bis zum Schluss war darüber niemand böse.

Eine positive Überraschung: Mario Delvalle konnte doch spielen. Und Murat Turhan hielt sich zumindest für einen Kurzeinsatz bereit. In die Abwehrkette rückten Salih Cetin und erstmals von Beginn an auch Marcus Stachnik. Auf der Sechserposition meldete sich Jakob Regulski zurück. Vorne wirbelte nach längerer Pause wieder Shelby Printemps, der nach nur einer Minute auch die erste Gelegenheit hatte, seinen Schuss aber zu hoch ansetzte.

Die Gäste standen sehr weit zurückgezogen und vertrauten auf ihren Torjäger Tobias Täge. Das klappte schon in der 10. Minute: Mit einer sensationellen Parade entschärfte Marcel Subke den Versuch von Hannes Jähnke. Täge reagierte am schnellsten und traf per Kopfballbogenlampe zum 0:1.

Dass die Optik-Elf gereift ist, bewies sie in der Folge. Nichts zu spüren von einem Schock über den ersten Rückstand seit dem Pokalaus. Und schnell kam es auch zum 1:1. Nach tollem Pass von Omid Saberdest war Shelby Printemps erfolgreich. Der FSV machte weiter, wurde besser. Auch Marcus Stachnik, der vorher "ein bißchen Bammel" hatte, konnte die Nervosität ablegen. Er hatte es schwer, da beim Aufsteiger fast alle Konter über rechts liefen. Szenenapplaus gab es für den jungen Verteidiger, als er Täge den Ball vom Fuss spitzeln konnte.

In die Pause ging Rathenow dennoch mit einem Rückstand. Tony Lübke staubte zum 1:2 ab, nachdem Subke einen Schuss gerade so mit den Fingerspitzen erreichte. Vorausgegangen war ein leichtfertiger, völlig unnötiger Ballverlust im Mittelfeld. Zwar traf kurz darauf Jerome Leroy, aber in der unübersichtlichen Situation war die Fahne des Assistenten oben, das Tor zählte nicht.

Das passierte nach einer Stunde erneut. Da Shelby Printemps aber mit dem Ball am Fuß seinen Gegenspieler überlaufen hatte, Abseits also eigentlich nicht möglich war, gab es diesmal heftige Unmutsbekundungen von den Rängen. Der Ausgleich lag in der Luft, denn mit dem Wiederanpfiff hatte Optik endgültig das Kommando übernommen. Zum besten Spieler der Müritzstädter schwang sich Paul Buschke auf. Der Torhüter meisterte reihenweise Schüsse. Einmal hatte er aber noch das Nachsehen. Joshua Breto zog nach Vorarbeit von Eliseu Balde von der Strafraumgrenze ab und vom Innenpfosten sprang das Leder zum 2:2-Ausgleich ins Netz.

In der Schlussphase offenbarte der FSV auch konditionell Vorteile. Nun geriet die bislang sehr ordentliche Defensivtaktik von Waren ins Wanken. Die Folge waren einige Freistöße. Der eingewechselte Murat Turhan versuchte es mal direkt, mal per Kopf. Doch immer bekam Buschke eine Hand an den Ball.

Ganz zum Schluss hatte dann Schiedsrichter Petrit Velici aus Berlin seinen Auftritt - im positiven Sinne wohlgemerkt. Einer der letzten schnellen Rathenower Angriffe wurde durch ein recht rüdes Foul unterbunden. Velici zögerte nicht und zeigte dem bereits verwarnten Denys Repetylo Gelb-Rot. Darauf aufmerksam gemacht, dass dieser gar nicht an der Szene beteiligt war, nahm der Referee den Platzverweis zurück und verwarnte den eigentlichen Übeltäter Christoph Bergmann. Gästecoach Jens Dowe nahm Repetylo vorsichtshalber runter und brachte für die Nachspielzeit den Ex-Optiker Rico Liedtke. Durch dieses Remis und den gleichzeitigen Erfolg des FSV Luckenwalde musste Rathenow die Tabellenführung nach zwei Wochen wieder abgeben.

Rathenow: Subke - Skrehot, Delvalle Silva, Cetin, Stachnik - Leroy, Regulski (60. Novak) - Said Balde, Breto, Saberdest - Printemps (77. Turhan)

Waren: Buschke - Schameitke, Schult, Geers, Kaul (G) - Jähnke (71. Koop), Bergmann (G), Voß (G), Repetylo (G/90.+2 Liedtke), Lübke - Täge (87. Timper)

Tore:
0:1 Täge (10.)
1:1 Printemps (18.)
1:2 Lübke (40.)
2:2 Breto (65.)