FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

OBERLIGA

HATTRICK BRINGT DEN SIEG

Nach zwei sieglosen Spielen gewinnt Optik nach einem Dreierpack von Murat Turhan mit 3:1 gegen Pommern Greifswald.

"Wir haben noch viel Arbeit vor uns" und "Wie cool er die reinmacht, das war schon gut." Ein bisschen kritisieren, ein bisschen loben - so ordnete Ingo Kahlisch das 3:1 seiner Elf ein. Es war nicht alles Gold, was glänzte, aber es war alles Murat, was traf. Mit seinem ersten Hattrick im Optik-Dress sorgte der lange Stürmer für gute Laune bei den 211 zahlenden (und natürlich auch bei den nichtzahlenden) Fans.

Los ging es aber mit einem Blitzstart der Gäste mit zwei klaren Chancen in den ersten drei Minuten. Den Freistoß von Tom-Melvin Schmidt entschärfte Marcel Subke mit einer Klasseparade und beim Flankenlauf von Petrus Baldes fand sich kein Abnehmer. Dann übernahm Optik die Kontrolle. In der 7. Minute scheiterte Omid Saberdest am Pfosten. Das 1:0 resultierte aus einer exzellenten Vorarbeit von Eliseu Balde - Murat Turhan musste "nur" noch einschieben.

Nach der Führung lauerte der FSV auf Fehler des Gegners. Und die gab es reichlich. Das Paradebeispiel dafür war die Entstehung des 2:0. Joshua Breto schickte Turhan mit einem Steilpass auf die Reise. Nett anzuschauen, aber Torhüter Christian Person hatte den wesentlich kürzeren Weg, doch der Pommernkeeper zögerte zu lange. Als er dann doch aus seinem Kasten kam, umkurvte ihn Murat elegant und traf aus spitzem Winkel ins Netz.

Ähnlich auch das dritte Tor unmittelbar vor dem Pausenpfiff von Schiedsrichter Karsten Raue. (Der Mann aus Jena hatte übrigens einen genauso langen Anreiseweg wie die Boddenstädter, nur aus der anderen Richtung.) Wieder ein Pass von Breto, wieder auf Turhan, der die Kugel zum 3:0 ins linke untere Eck schob.

Zur Halbzeit musste der erneut ganz starke Eliseu Balde verletzungsbedingt ausscheiden. Das brachte den FSV zunächst nicht aus dem Konzept. Ein fulminanter Freistoß von Omid Saberdest krachte an die Latte, kurioserweise wieder in der 7. Minute. Zuvor hatte der für Balde gekommene Shelby Printemps mit einem Seitfallzieher für Applaus gesorgt. Leider blieb es des einzige gute Szene des Angreifers, der zurzeit in einem Formtief steckt.

Doch auch seine Kollegen auf dem Feld verloren endgültig den Faden als Frank Rohde mit einem unhaltbar abgefälschten Schuss von der Strafraumgrenze auf 3:1 verkürzte. Nach einer guten Stunde hätte es richtig spannend werden können, aber: "Ich habe ja keinen echten Stürmer im Kader": Pommerns Neu-Trainer Marco Weißhaupt meinte jene Szene, in der Tom-Melvin Schmidt nach einem Blackout von Marcel Bahr schon Torhüter Marcel Subke ausgespielt hatte, dann aber erst Mario Delvalle anschoss und Benjamin Wilcke anschließend den Nachschuss von der Linie schlug.

Es waren aber auch die beiden letzten Gelegenheiten der Gäste. Zum Ende hin wäre Murat Turhan beinahe noch ein vierter Treffer gelungen, seinen Kopfball konnte Christian Person so eben noch über die Latte lenken. Insgesamt zweifelte nach dem Schlusspfiff niemand die Berechtigung des Rathenower Erfolges an. Damit geht der FSV mit 28 Punkten in die beiden Spitzentreffen mit Schönberg und Luckenwalde. (mothes)

Marco Weißhaupt: "Wir hatten uns heute viel vorgenommen, da wir zuletzt zwei Spiele in Folge gewinnen konnten und daher mit viel Euphorie in dieses Spiel gegangen sind. Wenn man die erste Halbzeit betrachtet, sind wir aber eines anderen belehrt worden. Da wurde nicht viel von dem, was wir uns vorgenommen hatten, umgesetzt. Es gab teilweise klägliche Ballverluste und auch im technischen Bereich viele Fehler. Rathenow hat auf diese Fehler gewartet und dann im richtigen Moment zugestochen und die Tore gemacht. Das 3:0 dann kurz vor der Pause, wieder nach einem Fehler von uns, war dann der endgültige Genickbruch. In der Halbzeitpause habe ich nochmal an die Mannschaft appelliert, die Arschbacken zusammenzukneifen und hier rauszugehen und als Mannschaft aufzutreten. Das haben die Spieler dann in der zweiten Halbzeit auch gemacht, wir haben das 1:3 erzielt und nur noch wenig zugelassen – und wenn, dann durch Standards. Nach einem Fehler Rathenows hatten wir dann die Riesenchance auf 2:3 zu verkürzen und ich glaube, dann wäre es in den letzten 20 Minuten nochmal ein heißer Tanz geworden. Aber wenn man das gesamte Spiel betrachtet, war es ein verdienter Sieg für Rathenow."

Ingo Kahlisch: "Ich möchte heute nicht so viel sagen. Wir haben das Spiel gewonnen, müssen aber noch an vielen Stellen arbeiten."

Rathenow: Subke - Bahr, Delvalle Silva, Wilcke, Skrehot (81. Stachnik) - Leroy, Cetin - Said Balde (46. Printemps), Breto, Saberdest (86. Weber) - Turhan (G)

Greifswald: Person - Voß (G), Kraft, Stachowiak, Ney - Langner (59. Asanuma), Henkel - Baldes (G), Rohde (G), Kagawa (46. Gutjahr) - Schmidt (G/90.+1 Selchow)

Tore:
1:0 (15.) Turhan
2:0 (27.) Turhan
3:0 (45.) Turhan
3:1 (57.) Rohde