FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

OBERLIGA

ERSTEN HÄRTETEST BESTANDEN

Gegen den Regionalligisten Berliner AK gab es am Mittwochabend einen 3:2-Sieg.

Joshua Breto wird von Christian Siemund drangsaliert. Foto: Kay Harzmann

Ein fulminanter Auftakt, eine hochdramatische Schlussphase, dazwischen rassige Zweikämpfe - hätten sich Optik Rathenow und der Berliner AK um Punkte gegenüber gestanden, die Fans hätten wohl noch lange von der Partie geschwärmt. Im ersten Härtetest der Rückrundenvorbereitung gelang dem FSV ein ebenso überraschender, wie verdienter Sieg.

Beide Teams hatten in der Aufstellung einige Überraschungen parat. Bei den Gastgebern fehlte Jerome Leroy, der wegen einer Schulterverletzung einige Zeit ausfallen wird, für den Rückrundenauftakt aber wegen der fünften Gelben Karte ohnehin gesperrt ist. So rückte Salih Cetin aus der Viererkette auf die Doppelsechs. Außerdem machte Ingo Kahlisch seine Ankündigung, sich in der Defensive nach Verstärkungen umzusehen, wahr. Gleich vier Aktive wurden getestet, wobei vor allem der junge Fußballer neben Cetin einen vorzüglichen Eindruck hinterließ.

Bei den Hauptstädtern warteten die Zuschauer vergeblich auf die Ex-Rathenower. Coric, Kapan und Uslucan waren gar nicht im Kader, Ümit Attar wurde in der Pause eingewechselt. Dafür liefen auch dort fünf Kicker zur Probe auf. "Es waren schwierige Bedingungen, was die Spieler erst nach dem frühen Rückstand begriffen haben." Berlins Trainer Özkan Gümüs dachte an eine Anfangsphase, wie man sie sich schlechter nicht vorstellen konnte.

Ganz Berlin war am Mittwoch schneefrei und ehe sich die Gäste an die weiße Pracht gewöhnt hatten, passierte Folgendes: Erster Angriff, Ecke, Murat Turhan - Tor. Nach fünf Minuten wieder Murat Turhan, diesmal total frei - 2:0. Der Regionalligist kam in der Folge zwar zu mehr Ballbesitz, aber zwingend waren nur die Rathenower Konter. Joshua Breto vergab die Riesenchance, als sein Schuss um wenige Zentimeter am Pfosten vorbeistrich.

Nach der Pause mit dem in Vorbereitungsspielen üblichen Spielertausch merkte man dem BAK mehr ernsthaftes Bemühen an. Nun rückte der erstmals über 90 Minuten im Tor stehende Lucas Vicentin mehr in den Mittelpunkt. Er machte seine Sache ordentlich. Zweimal hatten er und seine Vorderleute zugegebenermaßen auch das Glück des Tüchtigen.

Die Schlussphase wurde mit einer kuriosen Szene eingeleitet. Einem Steilpass hetzte Joshua Breto hinterher. Die Berliner Abwehr wähnte das Leder schon im Aus und blieb stehen. Doch der Ball steckte im Schnee, die Flanke köpfte Turhan zum vermeintlichen 3:0 ein. Schiedsrichter Frank Heinze aus Ludwigsfelde konnte sich aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine ganze Regionalligaabwehr einfach abschaltet, und pfiff vorsichtshalber Abstoß. Nach der Partie meinte er: "Ein Glück, dass auch Schiris Vorbereitung haben."

Wenig später gelang Fabian Istefo mit einem Billardtor (Pfosten-Pfosten-Netz) das 2:1. Nun wollten die Gäste mit Macht den Ausgleich, liefen dabei aber in einen Konter, den Shelby Printemps zum 3:1 abschloss. Die Entscheidung? Nein, denn dieses eine Mal war Optik unkonzentriert. So gelang Ugurcan Yilmaz mit einem platzierten Schuss postwendend der erneute Anschluss. Sicher, es war nur ein Test, aber wenn man gegen ein höherklassiges Team bis kurz vor Schluss führt, will jede Mannschaft den Sieg auch festhalten. So wurde es in den letzten Minuten eine wahre Abwehrschlacht, die der FSV unbeschadet überstand.

Das nächste Spiel gibt es am Samstag. Für den lange offenen Termin stellte sich dankenswerterweise der SV Rhinow/Großderschau zur Verfügung. Der Aufsteiger zur Landesklasse West hat sich nach schwerem Start mit mittlerweile 17 Punkten schon ein schönes Polster auf die Abstiegsränge geschaffen. Der Anpfiff am Vogelgesang ertönt um 13:30 Uhr.

Optik: Vicentin - Bahr (46. Skrehot), Wilcke, Testspieler (46. Delvalle Silva), Oumari (46. Testspieler) - Cetin (58. Testspieler), Testspieler - Said Balde (46 Saberdest), Breto, Printemps - Turhan

Tore:
1:0 Turhan (2.)
2:0 Turhan (6.)
2:1 Istefo (83.)
3:1 Printemps (84.)
3:2 Yilmaz (85.)