OBERLIGA
GELUNGENE GENERALPROBE
Trotz einer 2:3-Niederlage präsentiert sich der FSV Optik im letzten Testspiel beim BFC Dynamo ordentlich.

Erneut musste Ingo Kahlisch auf Eliseu Balde verzichten, dessen Knieprobleme keinen Einsatz zuließen. Kapitän Mario Delvalle hätte eventuell spielen können, auf dem sehr weichen und stumpfen Kunstrasenplatz im Sportforum Weißensee wäre das Risiko einer erneuten Verletzung jedoch zu hoch gewesen.
Beide Teams bemühten sich zu Beginn, ihre Trainer nicht zu verärgern und die vorgegebene Marschroute einzuhalten. Das hieß lange Bälle aus der Abwehr bei Optik, kurzes Direktspiel bei Dynamo. Kann man machen, allerdings stimmte bei den Gästen in der Anfangsphase die Laufbereitschaft noch nicht. "Das sieht ja aus wie bei einer Altherrenmannschaft", schimpfte Ingo Kahlisch. Da die Hauptstädter mit ihrer athletischen Dominanz nichts anzufangen wussten, drohte Langeweile auf den Rängen.
Dazu kam es nicht, nach acht Minuten stromerte ein Fuchs unmittelbar an der Rathenower Bank entlang, ließ sich weder vom Flutlicht, noch von den Aktiven stören und sorgte so für den ersten Aufreger. Anscheinend hatten die 22 Spieler auf dem Platz genug Ehrgeiz, nicht auch noch auf den Hasen zu warten, damit sich die beiden Tierchen Gute Nacht sagen können, jedenfalls wurde es nach einer Viertelstunde ein ordentliches und interessantes Testspiel. Bemerkenswert vor allem, dass es trotz vieler umkämpfter Situationen kaum Fouls gab.
Die größten Chancen: Marcus Stachnik rettet vor dem einschussbereiten Christian Preiss, Lucas Vicentin hält gegen Andis Shala und nach Benjamin Wilckes Blackout (ansonsten bot Benny eine gute Leistung) verdaddelten die Berliner die Überzahlsituation. Das gab es auch auf der Gegenseite, wo Semir Duljevic nach zunächst starker Balleroberung nicht durchkam. Am nächsten dran am Führungstreffer war Omid Saberdest, der das Leder nach genau einer halben Stunde ans Lattenkreuz zirkelte.
Nach der Pause war Dynamo druckvoller. Das 1:0 war logisch, Christof Köhne traf aus Nahdistanz. Nach einer Stunde prüfte Shelby Printemps Stephan Flauder im BFC-Tor. Der Keeper war dann machtlos, als Kwasi Boachie nach Vorarbeit von Jerome Leroy zum 1:1-Ausgleich ins lange Eck traf. Fünf Minuten später gelang "Crazy" mit einem Kunstschuss aus spitzem Winkel sogar die Rathenower Führung.
Die hielt jedoch diesmal nicht. Djibril N`Diaye, langjährigen Fans noch als Torjäger von Greif Torgelow in Erinnerung, machte mit einem platzierten Kopfball das 2:2. Umstritten sein zweiter Treffer zum 3:2, der den Sieg bedeutete. Beim Pass war sofort die Fahne des Assistenten oben. Schiedsrichter Jan Seidel erkannte wegen des ebenfalls zum Ball gehenden Salih Cetin aber auf eine neue Spielsituatuion und gab das 3:2.
Vielleicht war es eine Konzessionsentscheidung, denn kurz zuvor hatte Cetin N`Diaye im Strafraum rustikal aus dem Weg geräumt. Eine Aktion, für die es auch hätte Elfmeter geben können. Wie auch immer, am Ende gewann Dynamo nicht ganz unverdient, schickte die Gäste aber nicht enttäuscht nach Hause.
"Ich bin zufrieden", meinte Ingo Kahlisch dann auch. "Wir haben gesehen, wo wir uns noch verbessern müssen. Ab Montag geht es noch um den letzten Feinschliff und nächsten Samstag geht es dann richtig los. Darauf freuen wir uns."
Optik: Vicentin (46. Subke) - Bahr, Wilcke, Cetin, Stachnik (46. Oumari) - Duljevic (73. Skrehot), Wuthe (46. Leroy) - Printemps (81. Weber), Breto, Saberdest (46. Boachie) - Turhan
1:0 (51.) Köhne
1:1 (67.) Boachie
1:2 (72.) Boachie
2:2 (84.) N`Diaye
3:2 (87.) N`Diaye