FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

OBERLIGA

OPTIK QUÄLT SICH ZUM HEIMSIEG

Im ersten Rückrundenspiel gewinnt der FSV Optik durch zwei Turhan-Tore mit 2:0 gegen Hertha Zehlendorf.

Viermal trafen Optik und die kleine Hertha in der Oberliga am Vogelgesang gegeneinander an, viermal gewann Zehlendorf. Im fünften Versuch behielten die Gastgeber nun erstmals die Oberhand. Und warum? "Der Unterschied war Murat Turhan." Mit diesem einen Satz hat Ingo Kahlisch eigentlich das gesamte Spiel charakterisiert. Mit seinen Saisontoren 12 und 13 schoss Murat den FSV wieder auf Rang zwei.

Der Rasenplatz hat den Winter nicht gut überstanden, dazu viele verbissene Zweikämpfe, eine Gästeelf, die vom Hurra-Fußball des August und September genauso weit entfernt war wie von der Tabellenspitze - kurz, es gab schon ansehnlichere Partien in dieser Saison im Westhavelland. Die wenigen Höhepunkte der ersten Hälfte gehörten meist den Berlinern.

Nicht, dass die Jungs aus dem Berliner Süden Dauerdruck aufbauten, aber deutlich mehr Ballbesitz hatten sie schon. Egzon Ismaili oder Melih Hortum - einer der beiden war immer beteiligt, wenn es brenzlig wurde. Gut, dass sich Lucas Vicentin bei seinem Punktspieldebüt nicht von der Nervosität seiner Vorderleute (Ausnahme Salih Cetin) anstecken ließ und mehrfach gut parierte.

Chancen auf der Gegenseite? Shelby Printemps` Schuss aus der Drehung, gerade noch abgeblockt, entlockte den fast 300 Besuchern am ehesten Applaus. Dennoch stand es nach einer halben Stunde 1:0. Ein schnell ausgeführter Einwurf versetzte die gesamte Hertha-Defensive in Tiefschlaf. Murat Turhan durfte das Leder in aller Ruhe annehmen, sich noch einmal zurechtlegen und dann aufs lange Eck schießen. Eine solche Gelegenheit lässt sich der Torjäger natürlich nicht entgehen.

In der Schlussphase hatten die Hauptstädter zunächst viel Dusel, als sich Schiedsrichter Christian Allwardt nach einem Pfiff schon mit dem Freistoß beschäftigte und dadurch die klare Tätlichkeit von Darius Niroumand an Marcel Bahr übersah. Kurz darauf dann Pech für 03, der freistehende Niclas Warwel scheiterte gleich zweimal am prächtig reagierenden Vicentin.

"In der zweiten Hälfte waren wir bis zum Strafraum gut, im Abschluss nicht", konstatierte 03-Trainer Markus Schatte. Tatsächlich ließ Rathenow nun kaum noch etwas zu, auch weil sich der schon vorher gute Salih Cetin nochmals steigerte und Alexander Wuthe auf der Sechserposition seine Berufung in die Startelf rechtfertigte.

Und vorn gab es wenigstens ansatzweise Kombinationsfußball, wenn auch nach Meinung des Trainers nicht immer mit den richtigen Mitteln: "Zu viel Hacke, Spitze, eins, zwei, drei - sowas will ich von den Jungs nicht sehen." Doch wenn es nicht laufen will, hat man ja immer noch Murat Turhan, der nach feinem Zusammenspiel mit Omid Saberdest für die Entscheidung sorgte. Beim Umkurven des Ex-Kollegen Selvedin Begzadic wurde Turhan nach außen abgedrängt, schlenzte den Ball aber trotzdem ins Netz.

Das ganz große Aufbäumen des Gegners blieb danach aus, nur Burak Mentes kam noch zu einer echten Chance, wieder blieb Vicentin Sieger. Am Ende ordnete Ingo Kahlisch den Sieg, zu dem sich sein Team regelrecht gequält hatte, richtig ein: "Klar waren nach den guten Testergebnissen die Erwartungen in Mannschaft und Umfeld hoch, aber es ist noch ein sehr weiter Weg, da müssen wir uns enorm steigern." Und Markus Schatte meinte nach seinem Punktspieldebüt als neuer Trainer:" Wir fahren nicht glücklich nach Hause, aber auf die spielerische Leistung lässt sich aufbauen, das stimmt mich für die Zukunft optimistisch."

Bilder vom Spiel

Video vom Spiel

Video Pressekonferenz

RATHENOW: Vicentin - Bahr, Cetin, Wilcke (G), Boachie (G) - Wuthe (G), Duljevic (68. Oumari) - Printemps (89. Stachnik), Breto, Saberdest (80. Baldes) - Turhan

ZEHLENDORF: Begzadic - Mentes, Dombrowe, Lorenz, Cakmaci - Niroumand, Aagard - Warwel, Hortum, Ismaili (77. Kim) - Zellner

Tore:
1:0 Turhan (31.)
2:0 Turhan (69.)