OBERLIGA
PUNKTGEWINN IN DER NACHSPIELZEIT
Durch ein Tor von Balde in der Nachspielzeit holt Optik beim Malchower SV einen glücklichen Auswärtspunkt.

Ein Spiel auf Kunstrasen bedeutet in dieser Saison für die Fans des FSV Optik Rathenow immer ein Spektakel. Nach dem 4:4 in Schönberg gab es nun auch in Malchow alles, was das Fußballherz begehrt.
Nach nicht einmal einer Viertelstunde brachte Alexander Fogel einen Freistoß in den Rathenower Strafraum, aus dem die Gästeabwehr den Ball direkt auf den Fuß von Evangelos Skraparas klärte, der mit einem trockenen Schuss Optik-Keeper Lucas Vicentin seinen ersten Pflichtspielgegentreffer einschenkte. Optik ließ sich durch den frühen Rückstand jedoch nicht aus der Fassung bringen und versuchte weiterhin, das Spiel zu steuern.
Nur gute fünf Minuten später tauchte Omid Saberdest vor dem Tor der Inselstädter auf, wurde jedoch vom Kapitän des MSV im Strafraum gelegt, wodurch sich für Torjäger Murat Turhan die Chance ergab, per Strafstoß seinen 15. Saisontreffer zu erzielen.
Allerdings spielte zu diesem Zeitpunkt der Malchower Torhüter noch nicht mit und parierte den unplaziert geschossenen Strafstoß. Auch den Nachschuss Omid Saberdests parierte er souverän. Dass es wenige Sekunden später trotzdem 1:1 stand, verdankte Optik dem Klärungsversuch von Dimitrios Konstantinou, der den Ball mit einem harten platzierten Schuss ins eigene Tor beförderte.
Bis kurz vor der Pause gab es auf beiden Seiten immer mal wieder gute Offensivszenen, ohne dass jedoch richtig Gefahr aufkam. Erst fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff setzten sich die Malchower vor dem Rathenower Strafraum noch einmal mit einer Kopfballstaffette in Szene, an deren Ende Alexander Fogel frei aufs Rathenower Tor zulaufen konnte. Der zurück geeilte Joshua Breto war es, der noch versuchte, Fogel den Ball vom Fuß zu spitzeln – was ihm allerdings nicht so recht gelang. So gab es nun auch auf der anderen Seite einen berechtigten Strafstoß. Und wie zuvor schon dem Malchower Torhüter, gelang es auch Lucas Vicentin zunächst, den Strafstoß abzuwehren. Gegen den Nachschuss von Adrian Rakowski, der völlig ungehindert dem Ball entgegengehen konnte, war er jedoch machtlos und so gingen die Hausherren nicht unverdient mit einer 2:1-Führung in die Halbzeitpause.
Auch in der zweiten Halbzeit erwischte das Heimteam den besseren Start. So konnte sich Optik bei Lucas Vicentin bedanken, dass man nicht direkt nach dem Wiederanpfiff das 1:3 bekam. Dann aber erwachte auch Optik und Murat Turhan tauchte immer wieder gefährlich vor dem Malchower Tor auf. In der 51. Minute war es dann so weit. Nach einem schönen Steilpass von Jerome Leroy ließ sich Turhan nicht zweimal bitten und sorgte für den erneuten Rathenower Ausgleich.
Sicherer wurde der FSV durch das Tor jedoch nicht und so waren es im weiteren Verlauf wieder die Malchower, die sich ein Mehr an Chancen herausspielten. Nach einer guten Stunde war es dann mal wieder soweit – Malchow ging zum dritten Mal in Führung. Der inzwischen eingewechselte Petrus Baldes konnte Heim-Kapitän Georg Schumski nicht davon abhalten, einen flachen Pass in den Rathenower Strafraum zu schlagen, wo Adrian Rakowski den Ball relativ frei annehmen und sein zweites Tor erzielen konnte. Optik versuchte sich nun noch einmal aufzuraffen, die Abwehr der Mecklenburger stand aber dicht und ließ kaum etwas zu.
Zehn Minuten vor dem Ende dezimierten sich die Havelstädter selbst, als Petrus Baldes einem versprungenen Ball nachging und dabei seinen Gegenspieler unglücklich traf. Fifa-Schiedsrichterin Inka Müller-Schmäh ahndete die Aktion als grobes Foulspiel und stellte Baldes mit Rot vom Platz. Nun schien Optik gebrochen und Malchow hatte mehrmals das 4:2 auf dem Fuß. In der Schlussminute die kurioseste Szene des Spiels. Nach einem Schuss von Damir Grgic war Optik-Keeper Vicentin bereits geschlagen, als Evangelos Skraparas den Ball völlig freistehend über das leere Tor schoss.
Und wie besagt es eine alte Fußballweisheit – wenn man die Tore vorne nicht macht, gewinnt man auch keine Spiele. So kam es, wie es kommen musste. Es lief bereits die dritte Minute der Nachspielzeit, als sich Jerome Leroy noch einmal durch den Malchower Strafraum tanke, den Ball irgendwie zu Eliseu Said Balde brachte und dieser noch zum glücklichen Ausgleich für den FSV Optik Rathenow traf.
Nur wenige Sekunden später dann fast noch das 4:3 für Optik. Abermals stand Eliseu Said Balde frei vor dem Malchower Tor, versuchte aber noch einmal einen Mitspieler in Szene zu setzen anstatt selbst zu schießen. Dieser Versuch misslang jedoch und das Spiel wurde beim Stande von 3:3 abgepfiffen.
Ingo Kahlisch meinte nach dem Spiel: "Es war das erwartet schwere Spiel für uns, da die Malchower Mannschaft robust und köperbetont spielt. So wie das Spiel gelaufen ist, mit dem Ausgleich in der Nachspielzeit, sollten wir zufrieden sein. Es gibt einige Dinge, die mir bei meiner Mannschaft nicht gepasst haben, darüber werden wir auch reden, aber ich denke alles in allem sind wir auf einem sehr positiven Weg."
Optik: Vicentin - Bahr, Cetin, Wilke, Boachie - Leroy, Duljevic (87. Delvalle) - Printemps (G / 46. Balde), Breto (61. Baldes / 80. Rot), Saberdest – Turhan
Tore:
1:0 Evangelos Skraparas (13.)
1:1 Argzim Redzovic (22./ET)
2:1 Adrian Rakowski (39.)
2:2 Turhan (51.)
3:2 Adrian Rakowski (66.)
3:3 Balde (90.+3)