FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

OBERLIGA

OPTIK ZURÜCK IN DER ERFOLGSSPUR

Durch einen Turhan-Dreierpack gewinnt Optik sein Heimspiel gegen Hansa II mit 3:0.

Wohl dem, der solche Sorgen hat: Gerade hatte Murat Turhan in seinem 20. Saisonspiel seine Tore 18 bis 20 erzielt. Genau das war dann aber Ingo Kahlischs einziger Kritikpunkt: "Da muss auch mal ein anderer ein Tor machen, da lassen wir zu viele Chancen aus." Ansonsten war er nach dem höchsten Heimsieg der Saison genauso zufrieden, wie die - angesichts des Ostersonntags - ordentliche Kulisse von 388 Zuschauern.

Vor dem Anpfiff von Schiedsrichter Christopher Gaunitz aus Leipzig hätte der Osterhase Zettel mit der Aufstellung verstecken können. Selten wurde am Vogelgesang über die Namen der 22 Aktiven so spekuliert wie am Sonntag. Beim Gast verständlich, die Frage "Wer ist von der Ersten dabei?" stellt sich bei den Reserveteams fast zwangsläufig. Aber dieses Mal auch bei unserer Mannschaft, waren doch mit Lucas Vicentin und Marcel Bahr zwei Akteure gesperrt, Kwasi Boachie weiterhin verletzt und Salih Cetin und Omid Saberdest unter der Woche angeschlagen. Die erste Frage ist schnell beantwortet, Von Hansas Profis stand nur Robin Krauße auf dem Platz.

Ingo Kahlisch gab Marcus Stachnik und Petrus Baldes auf den Außenverteidigerpositionen eine Bewährungschance, holte Mario Delvalle zurück in die Startformation, zog Salih Cetin vor auf die Sechs und ließ Semir Duljevic dafür hinter Murat Turhan im Mittelfeld wirbeln. Das Experiment ging auf, besonders Stachnik überzeugte mit seiner besten Leistung im Optik-Dress.

Taktisch war es wie erwartet. Der FSV ließ die jungen Wilden von der Küste erst mal kommen, stand hinten sicher und lauerte auf seine Chancen. Dass gleich die erste genutzt wurde, passte da natürlich hervorragend ins Konzept. Vorlagengeber war, wenn auch unfreiwillig, Shelby Printemps, der selbst schießen wollte, ein Luftloch schlug und so Murat Turhan die Gelegenheit zum Abstauben gab.

Danach kam die Phase, von der Trainer Robert Roelofsen später sagte: "Das war der Unterschied, wir haben aus vielen Chancen nichts gemacht." Einige Male musste Marcel Subke energisch zupacken. Dauerhaft unter Druck setzen konnte Rostock die Gastgeber jedoch nicht. Das war auch auf der Gegenseite nicht der Fall, wobei eigentlich jedem im Stadion klar war, das die kompakte Grundhaltung Rathenows nicht zu einem Strafraumspektakel führen würde.

Dafür zeigte sich Optik schön effektiv. Nach einer guten halben Stunde setzte sich Shelby Printemps auf der linken Außenbahn gut durch. Den Abschluss konnte der Keeper zwar abwehren, aber nur in die Mitte, von wo aus Murat Turhan ins leere Tor köpfte. In der 41. Minute gab es erneut das Duell Shelby Printemps gegen Fabian Künnemann, diesmal mit schlimmen Folgen für den Torhüter. Beide prallten im Strafraum zusammen, wobei Künnemann so unglücklich fiel, das er sich die Schulter auskugelte und direkt auf dem Platz in den Krankenwagen verbracht wurde.

"In der Halbzeitpause habe ich die Jungs ein bisschen aufgebaut", meinte Roelofsen. Kurzzeitig zeigte das Wirkung. Mehr als ein Aufsetzer von Robin Krauße, bei dem Marcel Subke Mühe hatte, sprang nicht heraus. Der FSV wurde von Minute zu Minute stärker. Nur der nächste Treffer fehlte. Eliseu Balde an den Pfosten, Jerome Leroy mit einem Freistoss, den aus dem Gewühl keiner über die Linie brachte, Shelby Printemps freistehend per Kopf vorbei - die Gelegenheiten waren da. Wer musste es also machen? Na klar, Murat Turhan zum dritten. Ein gutes Zusammenspiel von Marcus Stachnik und Shelby Printemps drückte er aus Nahdistanz ins Netz. Kurze Zeit später traf Shelby dann endlich, der Abseitspfiff erfolgte aber wohl zu Recht.

Trotzdem gab es bei den Fans ein viertes Mal lauten Jubel. Nicht über ein Tor. Nach ewig langer Leidenszeit, am ersten Spieltag in Zehlendorf musste er verletzt raus, kam Hakan Cankaya zu einem Kurzeinsatz. Es war gleichzeitig sein 100. Punktspiel für die Rathenower.

Am Ende verriet Ingo Kahlisch, woran im Training gearbeitet wurde: "Vorige Woche war auch nicht alles schlecht, aber heute war vor allem eines besser. Wir standen defensiv viel sicherer, das war der Schlüssel zum Erfolg."

TORE:

1:0 (8.) Turhan
2:0 (33.) Turhan
3:0 (69.) Turhan