FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

LANDESPOKAL

SOUVERÄN IN DIE ZWEITE RUNDE

Mit einem 5:1-Sieg beim FSV Forst Borgsdorf zieht Optik in die Zweite Runde des Landespokals ein.

Der Berliner AK nicht, auch RB Leipzig nicht - aber Forst Borgsdorf. Erst dem Landesligisten gelang es, in einem Pflichtspiel ein Tor gegen Optik zu erzielen. Am Weiterkommen der Rathenower im Landespokal änderte das freilich nichts, aber so richtig schien bei den Randberlinern eh keiner daran geglaubt zu haben. Das 1:5 spiegelte in etwa auch den Spielverlauf wieder.
 
Vorweg: Das Wetter spielte mit. Ja, es war sommerlich warm. Aber von einer Rekordhitze war man im Ortsteil von Hohen Neuendorf weit entfernt, zumal beim Anpfiff um 18:30 Uhr schon drei Viertel des gut gepflegten Platzes im Schatten lagen.

Zum Personellen: Mit Shelby Printemps, Eliseu Said Balde und Egzon Ismaili fehlte fast die komplette Garde derer, die beim Betriebssportfest der Optikerinnung die 4 x 100 m-Staffel bilden könnten. Freitagabend war das zu verkraften, gegen defensive Gastgeber waren eher Kombinationen als Tempogegenstöße gefragt.

Das funktionierte gleich recht gut. Zu gut? Nachdem Kwasi Boachie gleich den ersten Angriff nach genauem Zuspiel von Emre Cakmakci auf Marcel Bahr und dessen starken Durchsetzungsvermögen zur 0:1-Führung genutzt hatte, schlich sich ein wenig Selbstzufriedenheit ein. Das ermöglichte Borgsdorf den schnellen Ausgleich. Gut 20 Meter vor dem Tor hatte Schiedsrichter Frank Heinze auf Freistoß für die Förster entschieden. Bjarne Rogall ("Ich hab eher mit einem Schlenzer gerechnet") stellte sich zu zentral hinter seine Mauer und Lars Schöffel haute das Leder mit Gewalt zum 1:1 in die Maschen.

Richtig nervös wurde der Regionalligist zwar nicht, aber der Phrasenschweinspruch von der "fehlenden Torgeilheit" charakterisiert die Phase bis zur Pause wohl am treffendsten. Zum Glück zog Benjamin Wilcke kurz vor dem Wechsel mal so richtig präzise ab, nachdem er sich über links ordentlich durchgesetzt hatte. Erwähnenswert war das nicht nur wegen des Treffers zum 1:2. Es war überhaupt der erste vernünftige Angriffszug auf dieser Seite. Bis dahin lief das gesamte Offensivspiel des FSV über rechts.

Nach dem Wechsel spielte Optik auf das Tor, hinter dem die 35 mitgereisten Fans unter den 158 Zuschauern standen. Das beflügelte die Jungs offenbar. Den Lupfer von Kwasi Boachie fischte Christian Schlesing weg. Dann gab es drei Gelegenheiten für Murat Turhan, darunter auch ein "Wembley-Tor". Der Ball hatte aber, wie selbst Optikfans bestätigten, die Linie nicht überschritten.

Kurz danach kam Cihan Ucar zu seinem Pflichtspieldebüt beim FSV. Er war knapp zehn Minuten dabei, als Jerome Leroy mit einem tollen 25-Meter-Hammer für das dritte Tor des Favoriten sorgte. Nun gingen die Köpfe bei den Gastgebern doch etwas runter. Das nutzte Murat Turhan nicht einmal 120 Sekunden später zum 1:4.

Damit war das Spiel selbstverständlich entschieden. Aber einen hatte Rathenow noch in petto. Tunay Deniz verwandelte, wunderbar freigespielt, zum 1:5-Endstand. 

Ingo Kahlisch bedankte sich bei den Borgsdorfern zunächst für den herzlichen Empfang und lobte die tolle Anlage. Zum sportlichen gab es in solch einem ungleichen Match naturgemäß nicht viel zu sagen: "Anfangs haben wir uns schwer getan. Wir sind ja keine Überflieger, und wo wir sonst auf Konter setzen, mussten die Jungs diesmal selbst das Spiel machen. Aber nach hinten raus haben wir verdient gewonnen."

Dem wollte Daniel Kraatz nicht widersprechen: "Eigentlich wollten wir länger die Null halten, der frühe Rückstand war natürlich unglücklich und vor allem zu einfach. Danach haben wir mit Lauf- und Kampfbereitschaft die Angst abgelegt. Schade, dass so kurz vor der Pause das 1:2 kam. Aber klar - zum Ende hin hat uns die Kraft gefehlt. Nach dem Doppelschlag, eingeleitet durch das Traumtor, wurde es für meine Spieler zu einer Lehrstunde. Positiv, dass wir uns trotzdem nicht einfach ergeben haben."
 
Optik: Rogall - Bahr, Cakmakci, Turan, Stachnik - Leroy, Duljevic (73. Lindau) - Wilcke (G), Deniz, Boachie (57. Ucar) - Turhan
 
Tore:
0:1 (2.) Boachie
1:1 (11.) L. Schöffel
1:2 (44.) Wilcke
1:3 (68.) Leroy
1:4 (70.) Turhan
1:5 (86.) Deniz