FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

REGIONALLIGA

OPTIK EMPFÄNGT DEN TABELLENFÜHRER

Am Mittwochabend kommt der FSV Zwickau nach Rathenow - und bringt eine beeindruckende Bilanz mit.

Vier Spiele, vier Siege, zwölf Treffer auf der Habenseite, kein Gegentor: Ein perfekter Start für den FSV Zwickau, der am Freitag seinen 103. Geburtstag feiert. Die größten Erfolge: 1948 wurden die Westsachsen letzter Ostzonenmeister. 1949/50 holten die Autobauer sich am letzten Spieltag die allererste DDR-Meisterschaft. Es sollte der einzige Meistertitel bleiben, dafür gab es allerdings drei Erfolge im FDGB-Pokal.

Denkwürdig war der Pokalgewinn 1974/75. Erst wurde der haushohe Favorit Dynamo Dresden im Elfmeterschießen bezwungen, anschließend folgte ein Siegeszug durch Europa. Panathinaikos Athen, der AC Florenz und Celtic Glasgow zogen auf der "Halde", wie das Georgi-Dimitroff-Stadion im Volksmund hieß, den Kürzeren. Erst dem RSC Anderlecht gelang es, die Trabantbauer zu stoppen. Es war der größte Erfolg, den eine Betriebssportgemeinschaft je hatte. Und noch eine Besonderheit wies Sachsenring Zwickau, wie der Verein seit der Zusammenlegung von Motor und Aktivist im Jahre 1968 hieß, auf. Stammtorhüter Jürgen Croy war der einzige Nationalspieler der DDR, der nicht zu einem der staatlichen Fußballclubs delegiert wurde.

Die Zeit nach der Wende ähnelt der vieler anderer Ostclubs. Erst kaum beachtet, dann mit Hilfe von Investoren hoch bis in die zweite Bundesliga, dann wieder Absturz. Der war in Westsachsen noch bitterer als anderswo. Insolvenz und Landesliga, das war die Realität. Peu a peu ging es wieder nach oben. Heute gilt Zwickau nicht nur als ernsthafter Anwärter auf einen Platz in der 3. Liga. Eine neue, moderne Fußballarena ist bereits im Bau und wird den Rot-Weißen in absehbarer Zeit eine würdige Heimstätte geben.

Ohne Angst, aber mit Respekt wird sich Optik der Aufgabe stellen. "Das wird wieder ein ganz schweres Spiel." Ingo Kahlisch hatte nicht mal so sehr die unterschiedlichen Rahmenbedingungen im Kopf - in dieser zweigeteilten Liga gibt es außer Zwickau noch mehr Vollprofitruppen. Ein anderer, rein sportlicher Aspekt stand für ihn im Vordergrund: "Dort wird sehr ordentlich, vor allem kontinuierlich gearbeitet. Auch als es nicht so lief, wurde am Trainer festgehalten und die Mannschaft ist über Jahre eingespielt, wurde aber punktuell nochmal verstärkt."

Und die Aussichten seines Teams? Ein Lächeln huscht über das Gesicht des Rathenower Coaches, als er diplomatisch antwortet: "Die Mannschaft wird alles geben und versuchen, das bestmögliche Resultat zu erzielen." Quantitativ kann Kahlisch weiter aus dem Vollen schöpfen. Keine der leichten Blessuren aus der Freitagpartie führte zum Trainingsausfall eines Aktiven, alle sind gesund und munter. Am muntersten sind dabei Kevin Adewumi, Victor Lindau und Semir Duljevic, die von der Rasselbande des NIKE-Feriencamps auf Trab gehalten werden.

Der Anpfiff am Mittwoch ertönt um 18 Uhr, aber wer irgendwie kann, sollte ruhig ein bisschen eher kommen. Vor dem Match werden unsere langjährigen Stammspieler Hakan Cankaya und Mario Delvalle würdig verabschiedet.