REGIONALLIGA
NIEDERLAGE GEGEN CLEVERE JENAER
Optik spielt auch gegen Carl Zeiss Jena gut mit, geht am Ende aber leer aus und unterliegt mit 1:2.

Auch das vierte Spiel in Folge verlor Aufsteiger Optik Rathenow. Gegen Carl Zeiss Jena hielt der FSV gut mit, letztlich waren die Thüringer aber einfach cleverer. Die angesichts von Stadtfest und verkaufsoffenem Sonntag ordentliche Kulisse von 812 Zuschauern sahen ein niveauvolles Spiel. Leistungsmäßig Remis endete nur das Duell der jeweils auf rechts wirbelnden Marcel Bahr und Marcel Baer.
Vorweg: Ausreden wurden nicht gesucht. "He, wir haben ja gar nichts schlechtes über den Schieri gesagt", fiel den beiden Trainern am Ende der Pressekonferenz auf. Das war auch nicht nötig, Jens Klemm leitete unauffällig.
Hinten gut gestaffelt, ab und an schnell über außen nach vorn - die Marschroute war eigentlich klar. Da auch die Gäste auf Tempofußball setzten, entwickelte sich eine flotte, sehenswerte Partie. Die ersten Ausrufezeichen kamen sogar von Optik. Egzon Ismaili (Torwart Raphael Koczor mit Faustabwehr) und Tunay Deniz (drüber) visierten das Gehäuse an.
Warum der FCC mit oben steht, zeigte sich nach knapp 20 Minuten. Den ersten Eckball bekam Rathenows Abwehr zweimal nicht richtig weg, dann haute Manfred Starke aus 18 Metern drauf. Bjarne Rogall war die Sicht versperrt, das Leder schlug zum 0:1 ein. D
Doch die Moral bei Optik stimmt! Wie schon in Seelow wurde der Nackenschlag ganz schnell verdaut. Semir Duljevic zirkelte einen Freistoß schön um die Mauer herum in die rechte Torecke zum schnellen 1:1-Ausgleich.
Doch wieder musste der FSV erfahren, dass in dieser Liga wirklich jeder Fehler sofort bestraft wird. Na klar war es ein toller Pass, den Maximilian Schlegel spielte. Aber Marcel Baer durfte das Leder nicht nur zu leicht behaupten und mitnehmen, bei seinem Schuss ins lange Eck zum 1:2 sah Bjarne Rogall auch noch ein bisschen unglücklich aus. "Der Junge hat jetzt ein paar Mal sehr gut gehalten, da passiert auch sowas mal", relativierte Ingo Kahlisch später. Beinahe hätten die Gastgeber wiederum postwendend geantwortet, doch der Kopfball von Emre Turan flog über das Tor.
In der zweiten Hälfte verwaltete Carl Zeiss den Vorsprung clever. Selbst taten sie nicht mehr viel nach vorn. Bei Optik fehlte manchmal die Genauigkeit beim finalen Pass. Das wurde über tolle Laufbereitschaft kompensiert, nur im zweiten Anlauf stand die Jenenser Defensive schon wieder. Gelegenheiten gab es dennoch, bei Murat Turhans Schuss fehlten ein paar Zentimeter, bei Marcel Bahrs Versuch aus spitzem Winkel nach zuvor starker Balleroberung von Kevin Adewumi hatte Koczor aufgepasst. So durften die Gäste beim Abpfiff zusammen mit ihren gut 200 Fans jubeln.
Volkan Uluc: "Nach zwei Spielen ohne eigenen Treffer war es wichtig zu zeigen, dass wir auch noch treffen können. Das 1:0 hat uns gutgetan, der schnelle Ausgleich war so natürlich nicht geplant. In der Regionalliga führen Standards immer wieder zum Erfolg. Spielentscheidend war, das wir noch vor der Pause wieder in Führung gingen. In Rathenow geht es nicht um einen Schönheitspreis, das habe ich gewußt. Wir mussten bis zum Schluß zittern, der eine oder andere hat am Ende doch gewackelt. Es war ein dreckiger Sieg. Rathenows tolle Mannschaft wird hoffentlich ihre Punkte holen. Rathenow viel Glück, meinem Freund Ingo Kahlisch viel Glück."
Ingo Kahlisch: "Wir wollten nicht so oft verlieren, auch in dieser Liga nicht. Heute sollte ein Punkt her, das haben wir eindeutig nicht geschafft. Jetzt heißt es aufstehen, weitermachen. Wir wollten diese Liga. Spielerisch haben wir uns ja schon verbessert, aber ein paar Dinge müssen wir einfach abstellen."
RATHENOW: Rogall - Bahr, Cakmakci, Turan, Wilcke - Leroy. Duljevic - Said Balde (G / 81. Adewumi), Deniz (G / 59. Boachie), Printemps - Ismaili (77. Turhan)
JENA: Koczor - Eismann, Klingbeil, Gerlach, Krstic - Crnomut (78. Wiezik) - Baer, Eckardt (G / 65. Erlbeck/G), Schlegel (74. J. Pieles) - Starke, Jovanovic
0:1 Starke (18.)
1:1 Duljevic (22.)
1:2 Baer (36.)