REGIONALLIGA
VERRÜCKTES SPIEL IN ZEHLENDORF
0:2 hinten nach fünf Minuten, zwei Elfmeter verschossen und doch fast gewonnen.

Nach nicht mal fünf Minuten 0:2 in Rückstand, zwei Elfmeter verschossen, die Partie gedreht und in letzter Minute den Ausgleich kassiert - es war schon ein verrücktes Spiel, was sich Hertha Zehlendorf und der FSV Optik am Mittwochabend lieferten.
Noch ehe die Rathenower richtig da waren, stand es 2:0. Efraim Gakpeto aus Nahdistanz und Cüneyt Top nach einem krassen Abwehrleichtsinnsfehler ließen für die Gäste schlimmes befürchten.
Dazu kam es aber nicht. "Positiv, positiv!" So schallte es nach etwa einer Viertelstunde über den Kunstrasenplatz. Auch nach einem völlig misslungenem Steilpass gab es weder Gemecker noch Schuldzuweisungen. Optik kämpfte und spielte sich rein in die Partie. Fabian Istefo scheiterte an Nico Hinz - erwähnenswert war dabei die ganz starke Balleroberung von Kevin Adewumi, die den Schuss erst ermöglichte. Auch Jerome Leroy fand in der 31. Minute in Hinz seinen Meister. Nur bei ihm war es ein Strafstoß! Platziert in die linke Ecke und trotzdem gehalten. Ahmet Sagat war zuvor im Strafraum gefoult worden.
Auf weitere Gelegenheiten der kleinen Hertha warteten die etwa 35 Zuschauer vergebens.
Neuer Torwart, neuer Schütze, gleiches Resultat. Unmittelbar nach dem Wechsel konnte Egzon Ismaili im Sechzehner nur regelwidrig gestoppt werden. Murat Turhan trat zum Elfmeter an - und scheiterte an Paul Gärtner. Ob es tatsächlich eine tolle Rettungsaktion war, oder der in die Mitte zielende Turhan nicht vielmehr dem ins Eck hechtenden Keeper an den Fuß geschossen hat, war letztlich unwichtig.
Eine Riesenparade zeigte Gärtner wenig später, als er Murats Kopfball artistisch über die Latte drehte. Aber die Überlegenheit der Rot-Weißen nahm insgesamt gesehen ständig zu. Dem Tabellenführer der Oberliga schien nach etwa 40 Minuten die Luft auszugehen. In der zweiten Hälfte wurden sie so des öfteren einfach überrannt.
Das führte zwangsläufig zu Chancen und in der Folge auch zu Toren. Und noch etwas fiel dem Betrachter ins Auge. Während Optik bei all seinen Wechseln das Niveau hielt, wurde Zehlendorf nach den eigenen Wechseln zunehmend schwächer.
So konnte zuerst Kwasi Boachie mit einem schönen Schuss ins linke obere Eck verkürzen. Dann, als sich ein eingewechselter Testspieler der Südberliner verletzte und ein Ersatz erst vom Duschen zurück auf den Platz sollte, nutzte der FSV die kurzzeitige Überzahl. Eine zunächst abgewehrte Ecke stocherte Jonas Hildebrandt im Nachsetzten über die Linie.
Und dann war das Ergebnis sogar komplett gedreht. Das 3:2-Führung für Optik besorgte Neuzugang Dragan Erkic in seinem ersten Einsatz für Optik. Zwei richtig gute Gelegenheiten hatte er zuvor liegen gelassen, die Eingabe von Egzon Ismaili aber nutzte er.
"Da hab ich in der Kabine was zu sagen", meinte Ingo Kahlisch zum 3:3-Ausgleich. Nicht, weil Jacob Pawlowski in allerletzter Minute auch für Zehlendorf einen Elfmeter pfiff. Aber taktisch nicht so ganz günstig, um es mal vorsichtig auszudrücken, hatten sich seine Jungs nach der Führung verhalten.
Robert Schröder ballerte die Kugel mit Schmackes unter die Latte.
Eine wichtige Information gibt es zum letzten Testspiel gegen den BAK. Auf Wunsch der Athleten wurde das Spiel gedreht und findet nun am Samstag um 13.00 Uhr im Poststadion in Berlin-Moabit statt!
Rogall (46.Hobbs) - Wilcke, Turan, Cakmakci (46.Bahr), Hildebrandt - Leroy (46. Erkic), Lindau - Adewumi (46.Ismaili), Istefo (46. Boachie), Odabas (58.Duljevic) - Sagat (46.Turhan)
Tore
1:0 (3.) Gakpeto
2:0 (4.) Top
2:1 (59.) Boachie
2:2 (73.) Hildebrandt
2:3 (87.) Erkic
3:3 (90.) Schröder (FE)