REGIONALLIGA
OPTIK VERGEIGT WICHTIGES HEIMSPIEL
Nach einer enttäuschenden Leistung unterliegt Optik gegen Germania Halberstadt mit 0:3.

Das war gar nichts! Nach zuletzt ordentlichen Auftritten, bei denen teilweise auch ein bisschen Pech im Spiel war, vergeigte der FSV Optik das Heimspiel gegen Halberstadt total. Die Erklärung ist simpel: Der Gegner gewann fast alle Zweikämpfe.
Dabei sah es anfangs richtig gut aus. Der erstmals in der Startelf stehende Kevin Adewumi zwang Samuel Aubele im Germania-Tor mit einem fulminanten Knaller zu einer Glanzparade. Wenig später war es Semir Duljevic, der am Keeper scheiterte.
Doch der Anfangselan verpuffte schnell. Vor allem im Mittelfeld ließ sich Optik den Schneid abkaufen. Fehlpässe der Gäste konnten nicht genutzt werden, da jedes Duell Mann gegen Mann verloren ging. Das Geschehen verlagerte sich nach und nach in die Rathenower Hälfte, ohne dass es ständig gefährlich wurde.
Die beste Gelegenheit hatte bezeichnenderweise Michael Denz, ein Abwehrspieler, der das Leder an die Latte setzte. Kurz vor der Pause passierte es dann doch. Umringt von drei FSV-Kickern durfte Rufat Dadashov den Ball mit dem Rücken zum Tor annehmen, sich ganz in Ruhe drehen und zum 0:1 einschießen.
Nach dem Wechsel wurde es nicht besser. Gehemmt sah es aus, was Optik fabrizierte. Hassan Salhab hätte schon die Vorentscheidung besorgen können, vergab aber freistehend. In der nächsten Szene kam das 0:2 - aber wie! Dadashov mit einem technischen Fehler, er schob das Spielgerät ins Toraus. In der Zeitlupe des mdr-Berichtes sehr schön zu sehen, wie er sich danach als sterbender Schwan betätigte, doch Assistent Alexander Sather wimpelte aufgeregt in Richtung Elfmeterpunkt. Schiedsrichter Martin Bärmann fiel auf beide herein, der "Gefoulte" verwandelte selbst zum 0:2.
Schade, dass es auf diese Weise geschah, aber verdient war es allemal. Jetzt endlich waren die Gastgeber wütend, wurden aggressiver und suchten selbst auch mal die Zweikämpfe. So richtig gefährlich wurde es gegen großgewachsene, robuste Vorharzer jedoch nicht. Germania vergab noch einige Konter, ehe Ivan Ristovski den zweiten, diesmal berechtigten Strafstoß zum 0:3-Endstand verwandelte. Adam Hobbs hatte sich zwar auf den Ball gehechtet, aber nur den Gegner getroffen. Anschließend passierte nichts mehr, die bittere Niederlage war perfekt.
Thomas Waldow: "Es war heute die Konstellation, dass beide Teams bedingungslos alles für den Erfolg geben mussten. Für uns sprach das Positive der letzten Spiele. Daher konnten wir mit breiterer Brust auflaufen. Nach einer schwierigen Anfangsphase sind wir im Spielverlauf sicherer geworden und haben am Ende wohl verdient gewonnen. Es war ein schwieriges Spiel, das in der Anfangsphase auch anders hätte verlaufen können. Wir drücken jetzt Rathenow für die nächsten Aufgaben die Daumen, denn wir wissen jetzt was geht, auch wenn man unten steht."
Ingo Kahlisch: "Es war einer der schwärzesten Tage meiner Trainerlaufbahn. Was wir hier an Körpersprache über 90 Minuten abgeliefert haben, reicht einfach nicht. Es ging vielleicht noch die Anfangsviertelstunde. Danach hatten wir heute eigentlich keine Chance mehr. Es sah aus, als würde mit Halberstadt eine Männermannschaft gegen ein unerfahrenes Jugendteam spielen. Damit ist der Sieg der Gäste auch in der Höhe verdient. Gleichwohl gebe ich zu bedenken, dass wir in Rathenow nicht wie bei vielen anderen Vereinen praktisch Profitum im Spielbetrieb haben. Da ist man uns auch in Halberstadt voraus, aber wir waren uns einig, dass wir nach dem sensationellen Aufstieg trotzdem versuchen, die Herausforderung anzunehmen. Das heute muss auch ich erst einmal verdauen, bevor ich an das Spiel in Jena denke. Da müssen wir schauen, dass wir eine andere Mannschaft auf den Platz kriegen."
Rathenow: Hobbs (G) - Wilcke, Turan, Hildebrandt (G), Cakmakci (58. Bahr) - Leroy (G), Lindau - Adewumi, Duljevic (58. Istefo), Odabas (72. Said Balde) - Turhan
Halberstadt: Aubele - Wirtz, Zandi, Denz (G), Ströhl - Beil (87. Bremer), Müller - Ristovski, Hoffmann - Salhab (84. Kodes), Dadashov (80. Wedemann)
Tore:
0:1 (44.) Dadashov
0:2 (57.) Dadashov (FE)
0:3 (79.) Ristovski (FE)