FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

OBERLIGA

VON ALLEN GUTEN GEISTERN VERLASSEN

Nach einer phasenweise desaströsen Leistung unterliegt Optik bei Hertha BSC II mit 10:2.

Im Sommer 1976 unterlag Motor Rathenow dem SASK Elstal mit 4:10. Vierzig Jahre später verlor der Nachfolger FSV Optik bei der zweiten Mannschaft von Hertha BSC mit 2:10! Vor allem in der ersten Hälfte zeigten die Westhavelländer eine desaströse Leistung.

Als Bjarne Rogall nach zehn Minuten einen Freistoß von Dominik Pelivan um den Pfosten drehte, stand es bereits 3:0. Von allen guten, taktischen Geistern verlassen, bekam die Optik-Abwehr keinen der Berliner in den Griff. Immer wieder lief ein Herthaner frei auf das Tor zu. Oder bekam, wie beim 4:0, den Ball vom FSV maßgerecht serviert. Nach einer halben Stunde hatten die Gastgeber auf 7:0 erhöht.

Erst als Schiedsrichter Jan Kanzler wegen der tropischen Hitze auf dem schattenlosen Platz eine Trinkpause anordnete, kamen die Hauptstädter aus dem Rhythmus. Kurz vor der Halbzeit traf Murat Turhan nach einem Freistoß von Kwasi Boachie sogar ins Netz, der Treffer wurde wegen einer Abseitsstellung jedoch nicht gegeben.

Nach dem Wechsel war es nicht mehr ganz so einseitig. Jerome Leroy und Murat Turhan verzogen innerhalb kurzer Zeit. Dann aber doch der erste Rathenower Treffer. Rico Morack wusste sich gegen Kwasi Boachie nur mit einem Foul zu helfen. Da das im Strafraum geschah, gab es Elfmeter, den Murat Turhan sicher verwandelte.

Der bessere Gesamteindruck wurde leider wenig später wieder getrübt. Zwei Mal hatte Optik den Ball erobert, zwei Mal schenkte man ihn leichtfertig wieder her. Beim dritten Mal brachte Jerome Leroy Tahsin Cakmak zu Fall. Auch dies innerhalb der 16-Meter-Markierung, auch hier Strafstoß.

In der Folge konnte sich der in der zweiten Hälfte im Tor stehene Erich Marscheider mehrfach auszeichnen, so gegen Boris Hass, Nils Blumberg und Farid Abderrahmane. Auffällig in dieser Phase, dass die Hertha-Bubis bei Ballverlust nicht zimperlich waren. In der Freistoßstatistik, da lagen die Gäste weit vorn.

In der Schlussviertelstunde wurde es dann doch noch zweistellig. Dabei sah es richtig gut aus, wie Jerome Leroy das Leder nach Fabian Eiseles Konter, Marscheider war ausgespielt, von der Linie schlug. Den nachfolgenden Eckball köpfte Lukas Kraeft dann ins Tor. Auch der zehnte Treffer fiel nach einem Eckball. Da stimmte zum wiederholten Mal die Zuordnung bei Optik nicht. Immerhin gelang dem Oberligisten das letzte Tor der Partie. Ein abgefälschter Schuss von Dragan Erkic senkte sich hinter Leon Brüggemeier ins Netz.

"Lehrvorführung!", meinte Ingo Kahlisch nach dem Abpfiff. "Das war ja schon ein Zweiklassenunterschied. Aber so ist das, wenn man taktisch so offen agiert, wie wir in der ersten Halbzeit."

Die Chance zur Wiedergutmachung besteht schon am kommenden Dienstag. Da empfängt der FSV den Mitabsteiger Germania Halberstadt. Die Vorharzer können auch in der Oberliga unter Profibedingungen arbeiten und gelten so als heißer Kandidat auf den Wiederaufstieg. Spielbeginn am Vogelgesang ist um 18 Uhr.

Tore:
1:0 (2.) Fabio Mirbach
2:0 (4.) Tony Fuchs
3:0 (9.) Tahsin Cakmak
4:0 (14.) Fabio Mirbach
5:0 (23.) Damir Bektic
6:0 (24.) Damir Bektic
7:0 (32.) Tahsin Cakmak
7:1 (50.) Murat Turhan (FE)
8:1 (54.) Boris Hass (FE)
9:1 (75.) Lukas Kraeft
10:1(79.) Ugur Tezel
10:2(86.) Dragan Erkic