OBERLIGA
TABELLENFÜHRUNG ZURÜCK EROBERT
Optik gewinnt beim Malchower SV nach Toren von Kapan, Leroy, Erkic und Turhan (2) mit 5:1 und holt sich die Tabellenführung zurück.

Wieder auf Rang Eins! Eine Woche nach dem Verlust der Tabellenführung holte sich der FSV Optik diese zurück. Nach der Altglienicker Niederlage am Freitagabend setzte sich Rathenow am Samstag in Malchow mit 5:1 durch und revanchierte sich deutlich für die Heimniederlage aus der Hinrunde.
Nach den beiden deutlichen Auftaktniederlagen haben die Malchower Fans so ein bisschen den Glauben an ihre Elf verloren. Nur wenige Anhänger kamen zum Sportplatz an der Eishalle. Da waren die Kassierer wohl ganz froh, dass sich viel mehr Rathenower als erwartet einfanden, einige hatten das frühlingshafte Wetter gleich zu einem Tagesausflug an die Mecklenburgische Seenplatte genutzt. So waren es dann doch noch 133 Zahlende, die das Eingangstor passierten.
Ingo Kahlisch musste auf den verletzten Suguru Watanabe verzichten. Die in der Vorwoche eingewechselten Dragan Erkic und Süleyman Kapan standen erwartungsgemäß in der Startformation. Die seitens der Gastgeber schon vor Wochen gefällte Entscheidung, auf dem Kunstrasen zu spielen, erwies sich als Bumerang. Technisch klar im Vorteil nutzte Rathenow das zu seinen Gunsten.
Schon nach wenigen Sekunden hatte Kapan die Chance zur Führung. Zentral aus 16 Metern scheiterte er an Paul Buschke. Beim nächsten Angriff war Süle erfolgreich, wobei der Schuss von halblinks nich unhaltbar schien. Mit der schnellen 1:0-Führung im Rücken zog der FSV nun ein passables Kombinationsspiel auf, Cihan Ucar, zweimal Dragan Erkic und Murat Turhan vergaben gute Chancen.
Wie es geht, zeigte Jerome Leroy beim 0:2 nach einer knappen halben Stunde. Ein sehenswerter Volleykracher von rechts ins linke Dreiangel. Etwas später ließ Buschke Erkic's Schuss nach vorne prallen. Murat Turhan war wohl zu überrascht, kam nicht mehr an das Leder. Das galt im Gegenzug auch für Rathenows Defensivabteilung. Man bekam das Spielgerät einfach nicht aus der Gefahrenzone. Patrick Pretzer zog von der Strafraumgrenze ab und traf genau ins rechte untere Eck.
Das 1:2 sorgte in den verbleibenden Minuten bis zur Pause kaum für Irritationen bei den Gästen. Im Gegenteil, noch eine große Möglichkeit gab es für Optik. Wieder Kapan, wieder - und das war kein Zufall - über links. Beim Versuch zu klären, überwand Jonas Fentzahn seinen eigenen Keeper. Der Ball flog am Ende aber denkbar knapp über das Tor.
Wenn Spieler vorzeitig vom Platz müssen, sind sie oft sauer. Beim MSV dürfte die Auswechslung zur Halbzeit für Robert Quaschning eher Erlösung denn Bestrafung gewesen sein. Alle gefährlichen Rathenower Angriffe liefen über links, der Rechtsverteidiger war hoffnungslos überfordert.
Allen Beteiligten war klar, nur 1:2, jetzt würde der Gastgeber aufdrehen. Und genauso kam es. Die Inselstädter kamen mit viel mehr Angriffsmut auf den Platz zurück. Mehrfach geriet die Abwehr des FSV in Bedrängnis. Für Raunen auf den Rängen sorgte der Freistoß von Nico Billep. Bjarne Rogall sah den Ball wohl neben das Tor gehen, zog die Hände weg. Im allerletzten Moment erkannte er seinen Irrtum und kam gerade noch so mit den Handschuhspitzen heran.
Sekunden später tauchte Patrick Pretzer allein vor dem Keeper auf, verstolperte diese klare Gelegenheit jedoch. Der erste gute Gegenangriff der zweiten Hälfte brachte die Entscheidung. Jerome Leroy schickte Dragan Erkic auf links steil. Dragan dribbelte sich durch und schoss aus eigentlich unmöglich spitzem Winkel zum 1:3 ins Netz.
Das wars. Ein guter Schuss von Billep mit ebensolcher Parade von Rogall kam noch. Insgesamt schien der Gastgeber aber weder physisch noch psychisch in der Lage, der Partie eine Wendung zu geben. Optik hatte es nun nicht mehr schwer. Eine schöne Einzelaktion von Jerome Leroy brachte den vierten Treffer. Gleich mehrere Abwehrspieler austanzend legte Jerome den Ball von der Spielfeldbegrenzung quer auf Murat Turhan, der fast auf der Torlinie stehend nur den Fuß zum 1:4 hinhielt. Nachdem Saisontor Nummer 23 sicherlich das am leichtesten erzielte war, ließ Murat eine sehenswerte Nummer 24 folgen. Wuchtig mit dem Kopf nach Freistoß von Cihan Ucar, so hieß es 1:5.
Am Ende gab es viel Beifall vom mitgereisten Anhang. Trotz des bisher höchsten Auswärtssieges der Saison besteht aber kein Grund für Superlative. Eine mit Abstrichen ordentliche Leistung braucht nicht schlechtgeredet, aber auch nicht überschwenglich gelobt zu werden. Ein Lob gibt es aber in Sachen fair-play, denn wie am vergangenen Wochenende blieb Optik erneut ohne Gelbe Karte. Mühe hatte Schiedsrichter Philipp Kutscher in der fairen Partie ohnehin nur vor dem Anpfiff, als sich zwei Rentner erst nach langer Diskussion überreden ließen, sich hinter die Barriere zu begeben.
Ingo Kahlisch fasste sich recht kurz: "Keine Frage, das war ein verdienter Sieg. Vor allem nach der Halbzeit gab es einige kleine Unebenheiten in unserem Spiel, aber insgesamt dürfen wir uns auch einfach mal freuen, das wir auswärts so klar gewonnen haben."
Optik: Rogall - Langner, Turan, Ringhof, Stachnik - Leroy, Ucar - Wilcke (82. Aslan), Kapan (73. Lindau), Erkic (80. Duljevic) - Turhan
Tore:
0:1 Süleyman Kapan (3.)
0:2 Jerome Leroy (29.)
1:2 Patrick Pretzer (36.)
1:3 Dragan Erkic (58.)
1:4 Murat Turhan (71.)
1:5 Murat Turhan (86.)