FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

OBERLIGA

DREI PUNKTE ZUM OSTERFEST

Optik beschenkt sich nach Toren von Jerome Leroy, Murat Turhan und Cihan Ucar durch einen 3:0-Erfolg gegen Schwerin selbst.

Foto: Kay Harzmann

Ein schönes Jubiläum gelang dem FSV Optik am Ostersamstag. Zum 20. Mal in Folge blieben die Oberligafußballer in einem Punktspiel ungeschlagen. Das 3:0 gegen Schwerin war ungefährdet, eher noch zu knapp.

Bange Blicke richteten sich vor dem Anpfiff nach oben. Würden bei typischem Aprilwetter und Ostereinkaufssamstag überhaupt Zuschauer kommen? Nun, sie kamen. Nicht in Massen, aber mehr als 250 wurden es dann doch. Ein liebevoll hergerichteter Kuchenbasar der zweiten D-Jugend sorgte für ein bisschen Feiertagsstimmung. Nachdem beim Auflaufen der Teams ein heftiger Hagelschauer vom Himmel gekommen war, beruhigte sich das Wetter wieder.

Der nächste Sturm kam von den Jungs auf dem Rasen. Und zwar nur von den ganz in Rot spielenden Gastgebern. Erster Angriff, erste gute Ballannahme von Murat Turhan, durchgesteckt auf den in die Startelf zurückgekehrten Jerome Leroy - 1:0. Im selben Tempo und in die selbe Richtung ging es weiter. Einen abgefälschten Schuss von Turhan konnte Eric Rohde parieren, wenig später war er machtlos. Den Freistoß von Cihan Ucar köpfte der Toptorjäger der Liga zum 2:0 ins Netz.

Es blieb beim Einbahnstraßenfußball. Cihan Ucar, Benny Wilcke, Murat Turhan - alle scheiterten an Rohde. Nach einer guten halben Stunde war der Mecklenburger Keeper zum dritten Mal bezwungen. Dennoch änderte sich das Resultat auf der Anzeigetafel nicht, Jean-Pier Bohmann kratzte den Turhan-Schuss noch von der Linie.

Gästetrainer Enrico Neitzel, der schon nach 35 Minuten zum ersten Mal gewechselt hatte, brachte nach der Pause Tim Schmal. Der gerade 20-jährige dürfte dieses Ostern wohl sein ganzes Fußballerleben lang nicht vergessen. Fünf Minuten auf dem Platz hatte er seine erste Aktion, einen leichten Rempler. Der Unparteiische bestrafte das sofort mit Gelb. Überhaupt war Robin Enkelmann aus Blankenburg ein äußerst gestrenger Spielleiter. Allerdings zog der Schiri das von Anfang bis Ende auf beiden Seiten konsequent durch.

Zurück zu Tim Schmal. Nach zehn Minuten Einsatz unterlief ihm ein Eigentor. Ein Rückpass per Kopf kam so unglücklich gegen die Laufrichtung des Keepers, dass Eric Rode das Leder nicht mehr erreichte. Zumindest statistisch blieb Schmal diese Demütigung erspart, ein Hauch von Schuhspitze genügte, um Cihan Ucar als offiziellen Torschützen ins Protokoll aufzunehmen. Umso schlimmer wurde es in der 64. Minute: ein Foul an Dragan Erkic, und schon war Schluss. Wieder Gelb und das bedeutete, nach 18 Minuten ging der junge Mann mit Gelb-Rot und dem Selbsttor vom Platz - eine niederschmetternde Bilanz.

Bis auf die einzige Chance des FC Mecklenburg, Christopher Kaminski schoss aus vollem Lauf vorbei, gab es anschließend nichts mehr zu notieren. Der Schlendrian hatte Einzug gehalten beim FSV, viele Möglichkeiten wurden schon im Ansatz vergeben. So blieb es bis zum Ende beim 3:0.

Enrico Neitzel: "Ein verdienter Sieg, das haben alle gesehen. Wir sind hierher gefahren, und wollten eigentlich was mitnehmen. In Schwerin wurde von außen immer wieder gesagt, ja in Rathenow kann man auch mal verlieren. So haben wir 20 Minuten auch begonnen. Wir waren chancenlos in der ersten Halbzeit, waren froh, das es nur 2:0 stand. Dann bringe ich einen 20-jährigen rein. Der kriegt fürs erste Foul Gelb, macht ein Eigentor, und sieht für das zweite Foul Gelb/Rot. Da muss ein Schiedsrichter auch mal ein bißchen Fingerspitzengefühl zeigen. Den Rest der zweiten Halbzeit haben wir uns gut dagegengestemmt mit zehn Mann. Aber Optik hat auch einen Gang rausgenommen. Insgesamt ist mir das zu wenig, wir müssen mal wieder punkten. Wir hatten ja jetzt beide Spitzenvereine, konnten vergleichen. Da muss ich Rathenow ein Kompliment machen, ihr habt echt gut gespielt."

Ingo Kahlisch: Jedes Heimspiel ist schwierig, weil wir immer die Konzentration hochhalten müssen. Es gibt einige Dinge, die mir nicht gefallen haben. Aber was soll ich immer meckern, wir sind jetzt 20 mal ungeschlagen, da muss man nicht auf die Jungs raufhauen. Wir müssen lernen, manche Sachen einfacher und konsequenter durchzuspielen. Wenn dann jeder einen Schritt weniger macht, wird es schwieriger. Als reine Amateurmannschaft sind wir schon zweimal aus der Regionalliga abgestiegen, aber da war es anders. In diesem Jahr sind wir von der Spielweise her relativ dominant. Wir kommen gerne wieder nach Schwerin, würden auch aufsteigen - aber unter den selben Bedingungen wie in der Oberliga!"

Bilder vom Spiel

RATHENOW: Rogall - Watanabe, Turan, Langner (G), Stachnik - Ucar (G / 70. Lindau/G), Leroy - Wilcke (79. Dülek), Duljevic (G), Erkic (70. Kapan) - Turhan

SCHWERIN: Rohde - Laudan, Laumann, Schilling (G), Wandt (46. Schmal / 64. G/R) - Kaminski (G), Bohmann - Pataman, Witkowski, Stubbe (G/35. Folarin) - Friauf (82. Gorkow)

TORE:
1:0 Jerome Leroy (2.)
2:0 Murat Turhan (8.)
3:0 Cihan Ucar (55.)