FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

REGIONALLIGA

NICHTS ZU HOLEN IN MEUSELWITZ

Optik hält beim ZFC Meuselwitz bis zur 52. Minute ein 0:0, unterliegt dann aber noch klar mit 0:4.

Wer in der Vorsaison zu den Stammzuschauern beim FSV Optik gehörte und am Sonntag die Reise nach Meuselwitz nicht scheute, bekam den Unterschied zwischen Ober- und Regionalliga brutal vor Augen geführt. Eine starke Zipsendorfer Elf zeigte sich in allen Belangen überlegen und schlug Rathenow glatt mit 4:0.

Richtig schön war es vor Beginn. Beim netten Umfeld der Gastgeber fühlten sich Mannschaft und Fans willkommen, neben dem "Happy Birthday"-Ständchen der mitgereisten Anhänger gab es auch vom Zipsendorfer Stadionsprecher Glückwünsche für Ingo Kahlisch und selbst Petrus hatte ein Einsehen und schob mit kühlendem Wind ein paar Wolken vor die glühende Mittagssonne.

Gedanken machen musste sich Ingo Kahlisch über die Aufstellung. Neben dem angekündigten Ausfall von Emre Turan fehlten verletzungsbedingt kurzfristig auch Süleyman Kapan und Kevin Adewumi. Die umgestellte Rathenower Truppe begann abwartend, auch der ZFC scheute nach der Auftaktniederlage zunächst das volle Risiko - so wurde es zumindest anfangs eine ausgeglichene Partie.

Wenn es vor der Pause Chancen gab, entstanden sie fast immer auf die gleiche Art und Weise. Bei Optik über schnelle Gegenangriffe auf den Flügeln, beim Gastgeber aus ruhenden Bällen mit anschließendem Kopfball. Doch weder Caner Özcin (nicht voll getroffen) und Patrick Baudis (direkt vorbei) auf der einen, noch Rintaro Yajima (im Nachfassen gehalten), Pierre le Beau (Tor, aber Abseits) und Rene Weinert (knapp vorbei) auf der anderen Seite waren erfolgreich, so dass es zur Pause beim 0:0 blieb.

Schon ab der 20. Minute fiel aber auf, dass Meuselwitz dem Aufsteiger in den Punkten Zweikampfstärke, Anlaufen und Direktspiel einiges voraus hatte. Ohne, dass Optik dabei komplett enttäuschte. Nein, die in ihre zehnte Regionalligasaison gestarteten Ostthüringer waren einfach sportlich besser.

Das drückte sich in der zweiten Hälfte auch zahlenmäßig aus. Nicht sofort, denn in der 50. Minute hätte der FSV mit ein ganz klein wenig Glück führen können. Cüneyt Top ballerte einen Freistoß kurz vor der Strafraumgrenze an den Pfosten.

Dann aber übernahmen die Heimischen endgültig die Oberhoheit auf dem Platz. Das 1:0 fiel nach bekanntem Muster. Freistoß hoch rein, Kopfball, Tor. Michael Rudolph sorgte für die Führung. Hatte Optik in der Vorwoche Glück bei einem Torwartfehler, unterlief diesmal Bjarne Rogall ein fataler Irrtum. Als er nach einer bereinigten Aktion nach einer Anspielsation suchte, übersah der Keeper den hinter ihm lauernden Yajima, der ihm den Ball vom Fuß "klaute". Fabian Stenzels anschließender Lupfer ins leere Tor zum 2:0 war nur noch Formsache.

Es war nicht so, dass die Havelländer nun aufsteckten, doch auch die Durchschlagskraft war einer der Vorteile auf Seiten des ZFC. So konnten Rintaro Yajima mit dem Kopf und Nikolaos Giannitsanis per Abstauber das Ergebnis noch ausbauen. Shelby Printemps, Nii Bruce Weber und auch der erstmals eingesetzte Hasan Akcakaya setzten ihrerseits einige Akzente, stellten Torhüter Tom Pachulski dabei aber nicht vor Probleme.

Noch auf dem Platz versammelte Ingo Kahlisch den gesamten Kader um sich und redete lange und eindringlich mit seinen Spielern.
Ob das etwas genützt hat, wird sich am Mittwoch zeigen. Da trifft der FSV Optik um 18:30 Uhr im Rahmen des dritten Spieltages auf Viktoria Berlin. Die Mannschaft aus Lichterfelde bezwang den Favoriten Lok Leipzig in der Höhe überraschend mit 4:1.

Ingo Kahlisch: "Erst mal freue ich mich, nach den zwei Oberligajahren wieder hier zu sein. Eine hervorragende Anlage und viele Leute, die uns immer noch wohlgesonnen sind. Das waren wir heute dem Gegner gegenüber allerdings auch. Wer so viel klare Fehler macht, wie wir, kassiert am Ende eine verdiente Niederlage. Wir werden uns stabilisieren müssen, wenn wir die Liga halten wollen. Aber so ist das, letzte Woche wollten uns einige in die Bundesliga loben, heute attestiert man uns Landesliga."

Heiko Weber: "Wir haben uns letzte Woche sehr geärgert, im Wesentlichen aber der gleichen Mannschaft vertraut. Die hat heute von der ersten Minute an alles umgesetzt. Tempofußball, viele Flanken, das torlose Ergebnis zur Pause war ärgerlich. Auch, wenn ich den Pfostenschuss von Rathenow hier nicht vergessen will, aber in der zweiten Halbzeit waren unsere Angriffe sehenswert mit schön herausgespielten Toren."

Optik: Rogall (G) - Watanabe, Langner (G), Bilbija, Wilcke - Baudis, Ortiz (64. Hellwig) - Weber, Leroy (G), Top (64. Printemps/G) - Özcin (71. Akcakaya)

Tore:
1:0 Michael Rudolph (53.)
2:0 Fabian Stenzel (63.)
3:0 Rintaro Yajima (72.)
4:0 Nikolaos Giannitsanis (82.)