FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

REGIONALLIGA

STARKE LEISTUNG WIRD NICHT BELOHNT

Optik verliert trotz starker Leistung knapp mit 0:1 beim SV Babelsberg 03.

Süleyman Kapan musste auf der Sechserposition aushelfen. © Nico Roesenberger

"Recht gehabt", freute sich Babelsbergs Trainer Almedin Civa in der Pressekonferenz nach dem Spiel. Die ganze Woche hatte er sein Team auf das Landesderby gegen Optik eingestimmt und eindringlich vor dem Aufsteiger gewarnt, um ja keine Höhenflüge aufkommen zu lassen und den Gegner womöglich zu unterschätzen. Und tatsächlich! Der FSV zeigte vor 1800 Zuschauern im Karl-Liebknecht-Stadion eine ganz starke Leistung, mit der nach den letzten Wochen wohl kaum jemand gerechnet hatte.

Denn Ingo Kahlisch musste nach dem enttäuschenden Heimauftritt gegen Fürstenwalde viel Aufbauarbeit leisten - und nach dem Ausfall von Leon Hellwig erneut improvisieren. Doch Not macht ja bekanntlich erfinderisch, und so lief gegen Babelsberg kurzerhand Süleyman Kapan auf der Sechserposition neben Jerome Leroy auf. Neu in die Startelf rückten Neuzugang Hasan Gül auf der Spielmacherposition, Suguru Watanabe auf der rechten Defensivseite und Cüneyt Top auf Außen.

Auf so vielen Positionen verändert, musste sich die Mannschaft natürlich erst einmal finden. Und so übernahm Babelsberg erwartungsgemäß das Kommando. Doch Optik zeigte sich in der Defensive mit seinem starken Innenverteidigerpaar Emre Turan und dem überragenden Marc Langner hellwach, so dass Babelsberg nicht wirklich gefährlich vors Rathenower Tor kam. Im Gegenteil, die erste gefährliche Aktion hatte in der 10. Minute Optik: Benny Wilcke zog auf links einfach mal ab - Torhüter Marvin Gladrow konnte den Flachschuss gerade noch aus dem linken Eck kratzen.

Die einzige zählbare Torchance für die Gastgeber gab es in der 16. Minute durch einen Direktschuss von Manuel Hoffmann über den Kasten. Optik konnte sich mit zunehmender Spielzeit immer besser befreien und eigene Offensivakzente setzen: Watanabes Schuss wurde von Gladrow gehalten (36.), Tops Abschluss aus 18 Metern zischte knapp am Tor vorbei (36.).

Das Spiel war nun ausgeglichen, mit leichten Vorteilen für Optik. Doch ausgerechnet in diese Phase fiel die Babelsberger Führung. Einen Eckball bekam der FSV nicht aus der Gefahrenzone, Babelsberg setzte nach und Dombrowa traf aus 20 Metern flach zum 1:0 - nichts zu halten für Bjarne Rogall.

Die Führung gab den Gastgebern Auftrieb. Die 03er machten nach dem Seitenwechsel ordentlich Dampf. Erst wurde Tom Nattermanns Schuss gerade noch abgefälscht (54.) und dann rettete Rogall gegen Nattermann mit einer schönen Flugeinlage (60.). Doch Optik überstand diese Drangphase und hatte in der 63. Minute die Riesenchance zum Ausgleich: Nach einem wunderschönen Zusammenspiel mit Weber stand Özcin frei vor dem Tor, doch statt rechts einzuschieben, schob er den Ball in die Tormitte, wo Gladrow und Abderrahmane mit vereinten Kräften klären konnten.

Doch Optik merkte nun, hier ging etwas. Und wo den Rathenowern in den letzten Partien die Kräfte zu schwinden schienen, bekamen sie nun die zweite Luft. Der FSV gab nun den Ton an und drängte die Hausherren, vor allem mit vielen langen Bällen, in die Defensive. Einen Distanzschuss von Leroy lenkte Gladrow gerade noch zur Ecke (82.) und bei einem schönen Zusammenspiel zwischen den eingewechselten Printemps und Akcakaya klärte Salla mit einem Fallrückzieher gerade noch vor der Torlinie (84.). Mehr ließen die Babelsberger nicht zu und behielten am Ende die drei Punkte etwas glücklich zu Hause.

Am Ende gab es also keine Punkte, und dennoch konnten die Optik-Spieler erhobenen Hauptes vom Feld gehen. Auf diese Leistung lässt sich aufbauen, das sah auch 03-Trainer Almedin Civa so: "Wenn Optik so weiter spielt, werden die noch ihre Punkte holen, da bin ich hundertprozentig sicher."

Optik: Rogall - Watanabe, Turan (G), Langner, Wilcke - Kapan, Leroy (G / 83. Baudis) - Top (74. Printemps), Gül (66. Akcakaya), Weber - Özcin

Tor: 1:0 Dombrowa (42.)

Ingo Kahlisch: "Riesenlob an meine Mannschaft, sie hat ein überragendes Spiel gemacht. Heute haben wir gezeigt, warum wir in die Regionalliga gekommen sind. Was uns fehlt, ist in der ein oder anderen Situation ein Tor. Glückwunsch an Babelsberg, aber auch an meine Jungs für eine ganz starke Leistung."

Alemdin Civa: "Ich habe den Jungs schon am Anfang der Woche gesagt, dass dieses Spiel das schwerste der letzten sechs werden wird. Ich kannte die Qualität von Rathenow mit ihren schnellen Spielern vorne. In der ersten Halbzeit haben wir ein ausgeglichenes Spiel gesehen. Die zweite Halbzeit hat für uns sehr gut angefangen, bis zur 65. Minute. Ab da war bei uns ein Bruch im Spiel, da hat der Gegner sehr gedrückt. Am Ende freuen wir uns über das 1:0. Kompliment an Rathenow, aber auch an meine Mannschaft, wie sie sich gewehrt hat. Ich bin überglücklich über diesen Sieg."