FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

REGIONALLIGA

GELUNGENER TEST IN COTTBUS

Trotz einer 2:3-Niederlage zeigte sich Ingo Kahlisch nach dem Testspiel bei Energie Cottbus zufrieden.

Foto: Archiv

Im vierten Testspiel kassierte der FSV Optik die erste Niederlage. Während die Spieler verständlicherweise etwas haderten, war Ingo Kahlisch gar nicht so unzufrieden.

Strengerer Nachtfrost als im Havelland und bis unmittelbar vor dem Anpfiff leichtes Schneetreiben veranlassten die Verantwortlichen des Gastgebers, die Partie kurzfristig zu verlegen. Statt im Stadion der Freundschaft wurde auf der Sportanlage des SV Dissenchen am Stadtrand gekickt. Mit diesem Platz verbindet sich für unseren Verein eine nette Geschichte. Als Rathenow von 1994 - 96 erstmals in der Regionalliga spielte, kam es im Landespokal zum Duell mit dem damaligen Verbandsligisten. An sich unspektakulär, Optik gewann 3:1, blieb das Match wegen einer kuriosen Szene in Erinnerung. In der 90. Minute vergab Gunnar Hintz eine hundertprozentige Torchance, um gleich darauf vor dem verdutzten Torhüter auf den Boden zu sinken und im Strafraum zehn Liegestütz zu absolvieren.

Damals musste Ingo Kahlisch schmunzeln, und Grund zum Lächeln gab es auch an diesem Samstag mehrfach. Energie begann furios, schnürte den FSV förmlich ein - aber erzeugte Null Torgefahr. Richtig gut stand die Rathenower Hintermannschaft, ließ überhaupt nichts zu und lauerte geduldig auf Konterchancen.

Natürlich hatte der FSV einen Trainingsvorteil, befanden sich die Lausitzer doch bis vor kurzem in Quarantäne. Dass Optik das Geschehen ab der 10. Minute jedoch so deutlich an sich reißen würde, damit hatte wohl niemand gerechnet. Gelegenheiten von Ali Gündogdu (gehalten), Lucas Will (Außennetz), Jerome Leroy (Heber aus 40 Metern, den Corbinian Moye soeben noch über das Tor faustete), Glodi Zingu (Latte) und erneut Will (frei vor dem Keeper, gehalten) stand ein Schuss von Max Kremer (drüber) gegenüber.

Die längst fällige Führung besorgte dann Glodi Zingu, der nach Flanke von Kevin Adewumi und Direktschuss von Ali Gündogdu das Leder nur noch über die Linie bugsieren musste. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff hatte der FSV das Glück des Tüchtigen, als ein Freistoß von Jonas Hofmann am Außennetz landete.

Den Testspielcharakter symbolisierte keine Szene während der 90 Minuten so sehr wie die Halbzeitpause. Dirk Lottner tauschte seine komplette Elf, Ingo Kahlisch wechselte "nur" acht Mal. Die zweite Cottbusser Garde legte los wie die Feuerwehr, vernachlässigte zunächst aber die Defensive. So war es gar nicht schwer - Pass von Nicola Köhler in die Schnittstelle der Abwehr, Caner Özcin lief durch und blieb auch vor dem nun das Gehäuse hütenden Toni Stahl ganz cool.

Das 0:2 war ein dem Verlauf angemessener Spielstand. Jonathan Muiomo hatte bei seinem Versuch aus der Drehung sogar Pech, dass ein paar Zentimeter fehlten, sonst wäre der Rückstand der Heimelf noch größer geworden. Die Kicker des FC Energie suchten in dieser zweiten Hälfte allerdings zielstrebig den Abschluss. Lucas Hiemann bekam ordentlich Arbeit und verrichtete diese gegen Niclas Erlbeck und Felix Brügmann ordentlich.

Eine knappe Viertelstunde vor Schluss war er gegen letztgenannten dann machtlos. Niklas Geisler führte einen Freistoß ganz schnell aus und Brügmann hatte aus Nahdistanz wenig Mühe, den 1:2-Anschluss zu erzielen. Optik hätte postwendend den Auswärtssieg perfekt machen können. Eine Kopie des zweiten Treffers mit vertauschten Rollen sollte es werden, also Pass Caner Özcin in den Lauf von Nicola Köhler. "Coutinho" bekam beim Abschluss aber zu viel Rücklage und jagte das Leder freistehend über die Latte.

Statt des dritten Rathenower Tores gelang Cottbus gegen nun nicht mehr so aufmerksame Gäste noch der Doppelschlag zum 3:2. Der Ausgleich war okay, Axel Borgmann erzielte ihn nach wirklich tollem Zusammenspiel mit Theo Harz. Der Siegtreffer war aber vermeidbar. Völlig ungedeckt konnte Felix Geisler am langen Pfosten einnicken. Da der Freistoß von Jerome Leroy in der Schlussminute über das Gebälk flog, blieb es bei diesem 3:2.

Beim Trainer überwog das positive: "Fast 75 Minuten waren wir sehr konzentriert. Spielerisch ordentlich, wie auch schon in den letzten Spielen haben wir uns auswärts mit zwei Toren belohnt. Am Ende waren wir dann einfach zu offen und nicht mehr konsequent. Aber das sehe ich heute nicht als großes Problem. Wir müssen eben lernen, da defensiver zu denken und zu stehen. Insgesamt war es aber ein rundum gelungenes Freundschaftsspiel. Und eines möchte ich unbedingt noch erwähnen, ich möchte mich hiermit bei den Verantwortlichen von Energie herzlich bedanken. Das war nicht nur eine ordentliche, sondern sehr freundliche Aufnahme und Betreuung bei diesem Spiel!"

Optik: Hiemann - Techie-Menson (46. Polichronakis), Langner (46. Drame), Wilcke (46. Turan), Zingu - Hellwig (46. Gustavus), Leroy - Adewumi (46. Martschinkowski), Gündogdu (46. Köhler), Karupovic (46. Muiomo) - Will (46. Özcin)

Tore:
0:1 (31.) Glodi Zingu
0:2 (49.) Caner Özcin
1:2 (74.) Felix Brügmann
2:2 (81.) Axel Borgmann
3:2 (83.) Felix Geisler