FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

REGIONALLIGA

INKONSEQUENTES ABWEHRVERHALTEN

Im Test gegen den Greifswalder FC offenbart Optik viele Schwächen in der Abwehr und gleicht erst spät zum 2:2 aus.

"Schlaft doch mal aus!" In der 35. Minute bekam Marc Langner nach einem Foul die einzige Gelbe Karte eines intensiven, aber nie unfairen Testspiels und schrie seinen Frust heraus. Vorausgegangen war einer von unzähligen unnötigen Ballverlusten beim FSV. Im Gegensatz zu den Gästen, bei denen die erfahrenen Spieler des öfteren lautstark dirigierten oder zusammenstauchten, blieb Marcs Ruf der einzige hörbare bei Rathenow. Ist Optik zu lieb?

Dass Glodi Zingu (privat verhindert) fehlen würde, war klar. Nach dem Aufwärmen meldete sich dann auch noch Max Bell Bell mit Magenproblemen ab. Die dadurch etwas umgestellten Rathenower begannen wie gegen Neuruppin ordentlich. Und vergaben erneut reihenweise Möglichkeiten. Johannes Pistol erst per Kopf, dann sehenswert aus vollem Lauf ganz knapp. Jonathan Muiomo nach einem Freistoß - gehalten. Zweimal Lucas Will einmal drüber, einmal aus fünf Metern dem Keeper in die Arme.

Und die Boddenstädter? Die schossen in den ersten 25 Minuten auch einmal auf das Tor. Peterson Appiah nahm einen Steilpass mit, zog aus dem Lauf ab und traf ins linke untere Eck. Zur Halbzeit konnte Optik sogar froh sein, nur 0:1 hinten zu liegen, setzte eben jener Appiah kurz nach der Trinkpause doch einen Kopfball an die Latte.

Nach dem Wechsel drängte sich den 95 Besuchern zunächst der Eindruck auf, der FSV würde komplett auseinanderbrechen. Wenigstens Lucas Hiemann behielt in drückender Schwüle einen kühlen Kopf und verhinderte gegen Kacper Tomczak (Solo durch die gesamte Abwehr) und Clemens Schröder (vollkommen ungedeckt) die Vorentscheidung.

Aber diesmal fing sich das Team noch. Zudem ging dem aus dem Trainingslager in der Sportschule Osterburg angereisten GFC allmählich die Luft aus. Muiomo und Will verpassten weitere Gelegenheiten. Apropos verpasst, nach gut einer Stunde unterlief Torhüter Adam Marczuk ein Fauxpas. Alle am und im Strafraum stehenden Kicker in Rot-Weiß verpassten den Ball.

Besser machte es Michael Gorbunow eine Viertelstunde vor dem Ende. Endlich wurde beim Regionalligisten mal gut nachgesetzt, ein erst abgewehrter Ball kam erneut in den Strafraum, wo Gorbunow aus der Drehung abzog. Das 1:1 hielt nicht einmal 120 Sekunden. Benny Wilcke verschätzte sich total und ermöglichte Jannis Farr so aus Nahdistanz das 1:2.

Positiv: Einstellung und Kampfeswille blieben intakt. Vom Anstoß weg ein guter Pass von Thilo Gildenberg auf Michael Gorbunow, dessen Direktabnahme das Ziel verfehlte. Aber einen hatte Micha noch. Nicola Köhler und Jonny Muiomo mit der Vorarbeit, Gorbunow mit dem späten 2:2.

"Nein, ich bin natürlich nicht zufrieden", meinte Ingo Kahlisch. "Wir haben wieder 25 ordentliche Minuten und machen wieder kein Tor trotz vieler Chancen. Wenn du dann immer hinterherrennen musst, wird es natürlich schwer. Was mich wirkich ärgert, ist unser inkonsequentes Abwehrverhalten, das geht so gar nicht."

Einen letzten Test gibt es am Dienstag. Da gastiert der FSV Optik wie im Vorjahr beim SV Kloster Lehnin. Die Partie auf dem Sportplatz Lehnin in der Potsdamer Straße beginnt um 18 Uhr.

Optik: Hiemann - Polichronakis, Wilcke, Gröger, Techie-Menson (60. Gildenberg) - Leroy, Langner (G / 60. Gustavus) - Pistol (46. Januario), Köhler, Muiomo - Will (60. Gorbunow)

Tore:
0:1 (19.) Peterson Appiah
1:1 (75.) Michael Gorbunow
1:2 (77.) Jannis Farr
2:2 (88.) Michael Gorbunow