FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

VEREIN

"AUF DEM BODEN DER TATSACHEN ANGEKOMMEN"

Wir haben uns zur derzeitigen Lage mit unserem 2. Vorsitzenden, Norbert Ohst, unterhalten.

Hallo Norbert, schon zum Ende der Hinrunde standest du für ein kurzes Interview zur Verfügung. Du meintest damals beim Blick auf die Zukunft, dass Optik am Ende der Saison auf Rang 13 landet. Wie hast du bis jetzt die Rückrunde erlebt?

Auch die Rückrunde war ein Auf und Ab. Bis zum Pampow-Spiel war ich sehr optimistisch. Danach kam ein Bruch in unsere Mannschaft, den ich nicht erklären kann. Von da an haben wir verloren und das mit vielen Gegentoren in jeder Partie. Die Spieler als Mannschaft setzen dabei oft nicht die Anweisungen des Trainers um. Einzelne Spieler möchte ich nicht herausheben. Hinten aus der Ordnung rauszuspielen und stabil zu stehen ist das „A“ und „O“. Und das haben wir einfach nicht beherrscht. Dazu kommen noch die individuellen Fehler sowie Zweikampfschwäche, die auch in dieser Liga sofort bestraft werden.

Sechs Niederlagen in Folge tun weh, besonders allen, die dem Verein nahe stehen. Kannst du die harte Kritik in den sozialen Medien nachvollziehen?

Ich kann die Kritik teilweise nachvollziehen. Die Leistung der Mannschaft ist undiskutabel. Dennoch frage ich mich, ob manche Leute einfach ihr Hirn abschalten und nicht nachdenken. Wir haben begrenzte Mittel. Das wurde von Anfang an gesagt. Wir können weder in dieser Liga geschweige denn in einer höheren Liga oben mitspielen. Wir haben die letzten 10 Jahre weit über unseren Verhältnissen gespielt und aus wenig stets das Maximale herausgeholt. Das muss jedem klar sein, der zum Verein hält. Jetzt sind wir auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Und um das zu ändern, müssen neue Sponsoren akquiriert werden. Diese Aufgabe wird leider nur von einer Person im Verein vorangetrieben, und das ist Ingo Kahlisch. Er würde sich hier bestimmt mehr Unterstützung von allen Seiten, sowohl vom Verein und den Wirtschaftskräften der Stadt, als auch der Politik, erhoffen und wünschen.

Mal angenommen, der Klassenerhalt gelingt. Was muss passieren, damit die nächste Saison erfolgreicher wird?

Der Trainer ist fest überzeugt, dass wir die Klasse halten. Weiterhin hat er schon die ersten Schritte unternommen um den Kader weiter auszubauen und zu fixieren. Das gilt natürlich nur für den Fall, dass wir die Klasse halten. Potentielle Spieler kommen, weil sie wissen, dass in Rathenow das Umfeld stimmt und eine exzellente Sportstätte vorhanden ist. Das mit den Sponsoren und den finanziellen Mitteln hatte ich bereits angesprochen.

Angenommen wir gehen runter. Wie sind deine Aussichten?

Ich möchte darüber ehrlich gesagt noch nicht nachdenken. Es wäre für den Verein die größte anzunehmende Katastrophe. Und ich bin mir nicht sicher, ob der Trainer sich das noch einmal antun wird. Auch die eventuelle Nachfolge in einigen Jahren wäre damit gefährdet.

Was würdest du Leuten mitteilen, die kritisieren, dass Ingo Kahlisch gar kein richtiger Rathenower ist, sondern Babelsberger und dass er der falsche Mann für die Mannschaft ist?

Für mich sind das niveaulose Kritiken. Jeder Kritiker sollte in sich gehen und fragen, welche Basis wir in Rathenow haben und was der Trainer in den letzten Jahren daraus gemacht hat! Wer über 30 Jahre lang in Rathenow Trainer ist und dann die Loyalitäts-Frage stellt, ist ein Idiot! Jeder, der Ingo Kahlisch kennt, weiß, dass er mit 1000 Prozent für den Verein da ist und ihn lebt - das täglich von morgens bis abends. Und die Erfolge geben ihm Recht. Alles andere ist Nonsens und auf solche Äußerungen verzichten wir. Der Trainer genießt das volle Vertrauen des Vereins und jede Kritik an ihm weisen wir zurück. Man sieht gerade bei Auswärtsspielen den Respekt, dem ihm andere Trainer und Vereine zollen. Der Name Kahlisch ist ein echter Pluspunkt für uns. In jeder Hinsicht!

Lieber Norbert, wir danken dir für das Gespräch.