SPIELBERICHT
EIN SCHIERI IM MITTELPUNKT
Der Punktspielauftakt gegen den BAK ist mit 0:1 verloren gegangen. Dies an sich ist erst einmal nichts Ungewöhnliches, denn die Saisonstarts im Vogelgesang verlaufen traditionell eher holprig. Und so ist sportlich am Sieg der Gäste, die einen gepflegten Ball spielten, auch nichts auszusetzen. Was die Niederlage bitter macht, ist die Art und Weise, in der der Unparteiische Einfluss genommen hat...
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Der Punktspielauftakt gegen den BAK ist mit 0:1 verloren gegangen. Dies an sich ist erst einmal nichts Ungewöhnliches, denn die Saisonstarts im Vogelgesang verlaufen traditionell eher holprig. Und so ist sportlich am Sieg der Gäste, die einen gepflegten Ball spielten, auch nichts auszusetzen. Was die Niederlage bitter macht, ist die Art und Weise, in der der Unparteiische Einfluss genommen hat.
So sehr, dass Ingo Kahlisch sogar mit seinem Grundsatz brach, Schierileistungen nicht zu kommentieren. "So ein Schiedsrichter hat in einem Oberligaspiel nichts zu suchen, so jemanden wünsche ich keinem Gegner. Herr Rohde sollte am nächsten Wochenende vielleicht mal eine Pause machen. Es war ein ausgeglichenes und faires Spiel bis zu der Gelb-Roten Karte, aber da war ja nun überhaupt nichts", machte sich Optiks Trainer nach dem Abpfiff Luft.
Die Szene, an der sich sein Gemüt und das der Zuschauer erhitzte, ereignete sich unmittelbar vor der Pause als Schiedsrichter Rene Rohde dem Rathenower Kapitän Patrik Scholz nach einem Pressschlag für eine Schwalbe im Mittelfeld (!) Gelb-Rot zeigte. Eine Szene, die auch Gästetrainer Bahman Foroutan irritierte: "Nach so einem Platzverweis will ich nicht sagen, dass unser Sieg verdient war. Wir waren gegen unseren Angstgegner die Glücklicheren."
Rohde machte weiter auf sich aufmerksam, als er Ingo Kahlisch in der zweiten Halbzeit nach zwei harmlosen Zwischenrufen auf die Tribüne verdammte, es folgten unter anderem noch eine Spielunterbrechung wegen eines Zuschauerzwischenrufs und der verfrühte Abpfiff nach 89 Minuten. Doch bei aller Aufregung versicherte Ingo Kahlisch noch: "Herr Rohde wird mir nach 21 Jahren trotzdem nicht die Lust am Fußball nehmen. Es geht weiter..." (N.R.)
Spielbericht:
Da beide Teams sehr konzentriert begannen, gab es fast keine Tormöglichkeiten, genaugenommen in den ersten 45 Minuten gar keine. Ein Lupfer von Vinzenco Ferrera genau in die Arme von Marc Stillenmunkes (9.), ein klein wenig Verwirrung nach dem einzigen Rathenower Eckball (27.) und eine Flanke von Daniel Pfefferkorn, die Ferrera knapp verpasste (31.), das war's.
Auf der Gegenseite musste Martin Sengespeick überhaupt nicht eingreifen. Die Viererkette der Rot-Weißen gestattete den Hauptstädtern kein Durchkommen. So schien es unaufgeregt in die Pause zu gehen. Bis zur 44. Minute: Da stellte sich der Schiedsrichter Rene Rohde selbst in den Mittelpunkt. Als Patrik Scholz und Murat Doymus nach einem Presschlag zu Fall kamen, entschied der Rostocker auf „Schwalbe“ und schickte der Rathenower Mannschaftskapitän mit Gelb-Rot vom Platz. Von diesem Zeitpunkt an glitt dem Referee das Spiel völlig aus den Händen.
So lässt sich von der zweiten Halbzeit auch nicht viel berichten. Ein Spielfluss konnte nicht mehr zustande kommen, da total unverständliche Pfiffe pausenlos für Unterbrechungen sorgten. Die zehn Optiker stemmten sich vehement gegen die drohende Niederlage. In der 51. Minute hatte der FSV Glück, als der Ball beim Schuss von Can Akgün vom Innenpfosten nicht ins Tor prallte. Nach gut einer Stunde parierte Martin Sengespeick stark gegen Hakan Cankaya. Vorausgegangen war der einzige Eckball der Gäste.
In der 64. Minute war der Optik-Keeper machtlos, als Ibrahim Keser abzog und das Leder genau im linken Dreiangel landete. Auch danach hielt man die Berliner meist vom Strafraum fern. Selbst Akzente zu setzen gelang in Unterzahl jedoch nur sehr selten. Die mögliche Entscheidung vergab der eingewechselte Pardis Fardjad-Azad, der auf Flanke von Ercan Dogan über die Latte köpfte. In der 89. Minute, die Rathenower hatten alles nach vorne geworfen, wurde Sascha Tröger etwa 25 Meter vor dem Tor gefoult. Rohde entschied zwar auf Freistoß, ließ diesen jedoch nicht ausführen und pfiff ab. So wurde Sepp Herbergers Spruch „ein Spiel dauert 90 Minuten“ ad absurdum geführt. (D.N.)
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Tor: 0:1 Keser (64.)
Aufstellung: Sengespeick – Leroy, Gouhari (G), Delvalle Silva, Müller (G) – Wilcke (75. Puhlmann), Scholz (44. GR) – Tröger, Topuz (84. Richter), Ferrera (46. Zielke) - Pfefferkorn