SPIELBERICHT
BITTERE ERKENNTNISSE
Nach fünf Spieltagen mit vier Niederlagen und gerade mal zwei erzielten Toren ist endgültig klar, wohin die Reise für Optik in den nächsten Wochen geht. „Wir spielen jetzt gegen den Abstieg“, stellte ein angefressener, aber dennoch gefasster Ingo Kahlisch nach der heutigen 0:2-Heimpleite gegen die Reinickendorfer Füchse fest.
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Nach fünf Spieltagen mit vier Niederlagen und gerade mal zwei erzielten Toren ist endgültig klar, wohin die Reise für Optik in den nächsten Wochen geht. „Wir spielen jetzt gegen den Abstieg“, stellte ein angefressener, aber dennoch gefasster Ingo Kahlisch nach der heutigen 0:2-Heimpleite gegen die Reinickendorfer Füchse fest.
Woran es derzeit hapert, meinte Sasan Gouhari schon Mitte der ersten Halbzeit erkannt zu haben: „Wir sind zu weich“, rief der Abwehrmann seinen Kollegen zu. Und auch Ingo Kahlisch schlug nach der Partie in die gleiche Kerbe: „Fußball heißt nicht nur schön spielen, sondern auch Athletik, Zweikampfstärke und taktische Disziplin - so wie es die Füchse gezeigt haben.“
Doch auch spielerisch lief heute eigentlich kaum etwas zusammen, zu oft versuchte es der FSV mit weiten und meist harmlosen Bällen in den Strafraum. „Uns fehlen im Mittelfeld die Anspielstationen, es bietet sich niemand an“, bemängelte Kahlisch. Es wartet also viel Arbeit auf die Mannschaft, die in den nächsten Spielen wohl auch deutlich defensiver eingestellt wird. (N.R.)
Es begann schon unglücklich: Bei Optik, das versuchte von Beginn an Druck aufzubauen, verletzte sich Dogukan Topuz schon nach wenigen Sekunden. Und gleich mit dem ersten Angriff gingen die Gäste in Führung: Marten Müller ließ Noel Joao flanken und Kevin Kruschke nutzte dies zu einem platzierten Kopfball ins linke Eck. Nach knapp 20 Minuten ging es bei Topuz nicht mehr weiter. Mit Patrick Richter kam aber mehr Zug zum Tor. Erst klärte der beste auf dem Platz, Torwart Thomas Dame, vor Ekin Gündogdu, dann schoss Richter aus vollem Lauf vorbei. Und schließlich kam noch Pech dazu. Ein Schuss aus der Drehung von Daniel Pfefferkorn knallte an die Latte. Ab der 41. Minute waren die Hauptstädter nur noch zu zehnt. Markus Mätschke, der sich schon zuvor mehrere Zweikämpfe mit Sasan Gouhari geliefert hatte, trat gegen den Rathenower Verteidiger an der Mittellinie nach. Dem guten Schiedsrichter Markus Häcker aus Waren blieb keine andere Wahl, als sofort Rot zu ziehen.
In der Halbzeitpause schienen sich die Gastgeber eine Menge vorgenommen zu haben. Gegen den Schuss von Leon Hellwig konnte Thomas Dame mit viel Mühe per Fußabwehr klären. Doch das erwies sich als Strohfeuer. Mit zunehmender Spieldauer wirkte Optik immer ratloser. Gegen eine Berliner Mannschaft, die zumeist alle neun Feldspieler im und am eigenen Strafraum postierte, fand man kein Mittel durchzukommen.
Eine Viertelstunde vor Schluss schien der Ausgleich dann aber doch fällig. Der eingewechselte Dejan Kalan stand plötzlich sieben Meter vor dem Tor frei. Statt abzuziehen, ließ er den Ball passieren und machte stattdessen eine Drehung vom Tor weg. Besser machte es auf der anderen Seite Steven Haubitz, der nach erneuter Vorarbeit von Noel Joao das 0:2 erzielte (81.). Merkwürdigerweise fing Optik danach an, leidenschaftlich zu fighten. Plötzlich wurde das schnelle Spiel über die Außen gesucht. Aber an diesem Tag ging alles schief. Selbst beim einzigen Fehler des Füchse-Keepers landete der Kopfball von Ekin Gündogdu am Außennetz. (D.N.)
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75. Minute: Dejan Kalan muss eigentlich nur den Fuß reinhalten, lässt den Ball aber passieren.
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Der K.O. durch Haubitz in der 81. Minute
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Tore:
0:1 Kruschke
0:2 Haubitz (81.)
Aufstellung: Baitz – Aslan (70. Tröger), Gouhari (G), Delvalle Silva, Müller – Leroy, Scholz – Gündogdu, Hellwig (70. Kalan), Pfefferkorn – Topuz (19. Richter / G)
Stimmen zum Spiel:
Gästetrainer Claudio Offenberg: „Das war ein positiver Meilenstein in der Saison für uns. Wir mussten nicht nur unseren gesperrten Kapitän ersetzen. Bis auf den Keeper waren alle Spieler unter 23. Hut ab vor der kämpferischen und taktischen Leistung meiner Elf. Auch nach dem fragwürdigen Feldverweis haben wir kaum Torchancen zugelassen.“
Ingo Kahlisch: „Das ist eine bittere Stunde. Im dritten Heimspiel gelang uns erneut kein Tor. Wir sind fußballerisch nicht in der Lage, eine kompakte Abwehr auszuspielen. Am Montag werden wir uns zusammensetzen und ein, zwei Sachen besprechen. Nach fünf Spieltagen sieht man die Richtung: Bei uns geht es jetzt erstmal gegen den Abstieg.“