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FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

SPIELBERICHT

MINIMALZIEL ERREICHT

Das Minmalziel wurde erreicht, der FSV Optik hat mit einem 1:1 beim Torgelower SV Greif den ersten Auswärtspunkt in der Regionalliga geholt. Aber es war durchaus mehr drin für die Kahlisch-Schützlinge...

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Moris Fikic und Leon Hellwig behaupten den Ball gegen Maxim Romanovski und Denis Novacic.

Das Minmalziel wurde erreicht, der FSV Optik hat mit einem 1:1 beim Torgelower SV Greif den ersten Auswärtspunkt in der Regionalliga geholt. Aber es war durchaus mehr drin für die Kahlisch-Schützlinge.

Vor allem einer war am Samstag trotz des Punktgewinns untröstlich. Wie ein Häufchen Elend schlich Murat Turhan aus den Katakomben in Torgelow. "So einen Ball köpfe ich normalerweise im Schlaf ein. Das Tor muss ich einfach machen, dann gewinnen wir hier", haderte Optiks Torschützenkönig der letzten Saison mit sich und der Welt. Und mit seiner Chance in der 30. Minute: Völlig frei war der Rathenower zum Kopfball gekommen, hatte als Ziel aber ausgerechnet Torgelows Schlussmann Andre Greulich anvisiert, der das Leder noch zur Ecke abwehren konnte. Auch die erreichte wieder Turhan per Kopf - dieses Mal zwar platzierter, aber Eser Kazak rettete auf der Linie.

Nur zwei Minuten zuvor hatte ebenfalls Turhan für den ersten nennenswerten Glanzpunkt der Partie gesorgt, als er Greulich mit einem platzierten Distanzschuss zu einer Rettungstat zwang - der Nachschuss von Tsiatouchas zischte nur um Zentimeter am Dreiangel vorbei. Es war die mit Abstand aufregendste Phase in einer bis dahin recht ereignisarmen ersten Halbzeit. Die kontrollierte der FSV - mit der selben Anfangself wie gegen Hertha - aber routiniert und souverän, was auch Torgelows Trainer anerkennen musste: "Das Torschussverhältnis lag bei 1:10. Glücklicherweise hat Andre Greulich für uns das 0:0 gehalten", schnauffte Jürgen Decker zur Pause durch.

Doch damit war es in der zweiten Halbzeit vorbei. Mit Wiederanpfiff verlor Optik den Spielfaden und kurzzeitig auch die Übersicht. Und die Gastgeber zeigten sich zu allem Überfluss gnadenlos effizient. Den ersten erfolgversprechenden Angriffszug überhaupt nutzte Torgelows Routinier Daniel Pankau zu einer überlegten Kopfballablage von der Grundlinie auf seinen Sturmpartner Djibril N Diaye, der das Leder zur überraschenden 1:0-Führung über die Linie drücken konnte. Doch diese hatte nur fünf Minuten Bestand. Nachdem Moris Fikic an der Strafraumgrenze gelegt wurde, zeigte Schiedsrichter Robert Wessel aus Berlin sofort auf den Elfmeterpunkt. Patrik Scholz übernahm die Verantwortung und verwandelte gewohnt souverän zum 1:1.

Doch Sicherheit gab der Ausgleichstreffer nicht. Der FSV war im Vergleich zur ersten Halbzeit nicht wiederzuerkennen. Ingo Kahlisch, der an der Seitenlinie zunehmend ungehaltener wurde und seine Stimmbänder bis an die Schmerzgrenze ausreizte, vermisste bei seiner Elf "Körperspannung und die letzten Prozentpunkte Einsatzwillen, die in dieser Liga nötig sind". Und so wurde das Spiel, das die Rathenower scheinbar schon in der Tüte zu haben schienen, am Ende sogar noch zur Zitterpartie.

90 Minuten waren schon gespielt, als N Diaye plötzlich noch einmal vor dem Kasten auftauchte, aber Subke zeigte sich auf dem Posten, so dass es beim 1:1 blieb. Nun war es Kahlisch, der durchschnauffen musste. Dennoch - während die Torgelower den ersten Punktgewinn in der Regionalliga feierten, wollte sich auf Rathenower Seite niemand so wirklich über das Remis freuen. Und auch Ingo Kahlisch, der die "Zielstellung Punktgewinn" offiziell als erfüllt ansah, musste zugeben: "Hier war heute mehr drin". Das sah auch Murat Turhan so...
(Nico Roesenberger)

Ingo Kahlisch: "Wir wollten hier her fahren und einen Punkt machen, das haben wir geschafft. Mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich aber nicht zufrieden. Wir werden sicherlich vom Tempo und vom Fußballerischen nicht jede Woche auf dem Level wie gegen Hertha spielen, das ist klar. Aber es gehören gewisse Willensqualitäten zum Fußball, die einige Spieler heute nicht so gebracht haben, wie ich das gerne möchte. Im Gesamtpaket haben wir jetzt aber vier Punkte, das ist ok. Die jungen Spieler müssen sich noch weiter entwickeln. Es gibt nicht nur Höhen im Fußball, wo wir viele Freunde haben, sondern es werden auch Tiefen kommen, und da müssen wir zusammenhalten."

Jürgen Decker: "Die Mannschaft hat sich den Punkt und den Applaus heute verdient. Das Foul vorm Elfmter war hausbacken von uns. Man hat gesehen, dass der Gegner mit dem Ball Tempo aufnimmt, in den Sechzehner geht und dann förmlich auf solche Situationen wartet. In der ersten Halbzeit war klar zu sehen, dass Rathenow die dominierende Mannschaft war. Man hat gesehen, wie eingespielt diese Mannschaft ist. Bei uns war vieles Stückwerk, wir fangen quasi bei Null an. Wir werden es sehr schwer haben in dieser Saison. Aber dieser Punkt heute war Ausdruck dessen, dass wir uns von Spiel zu Spiel etwas gesteigert haben."

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Tore:
1:0 N Diaye (51.)
1:1 Scholz (56./FE)

Torgelow: Greulich - Lastovka, Keyser, Mista, Stoeter - Hegert, Novacic, Müller (61. Zschiesche), Kazak (46. Romanowski - Pankau, N'Diaye

Optik: Subke - Klötzing, Coric, Scholz, Delvalle - Tsiatouchas (79. Kapan / G), Hellwig - Fikic (87. Hildebrand), Cankaya, Wilcke - Turhan (79. Yilmaz / G)