FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

SPIELBERICHT

ZUFRIEDEN MIT DEM PUNKTGEWINN

Gegen den FSV Zwickau erreichte Optik Rathenow ein 1:1. Zwar meinten beide Trainer in der Pressekonferenz, mit dem Punkt leben zu können. Innerlich dürfte Gästecoach Torsten Ziegner allerdings eher einem möglichen Sieg nachtrauern. Wie schon gegen RB Leipzig herrschte erneut eine tolle Stimmung am Vogelgesang. Dazu trugen auch laute aber faire Gästefans, mit denen es keinerlei Probleme gab, bei.

Gegen den FSV Zwickau erreichte Optik Rathenow ein 1:1. Zwar meinten beide Trainer in der Pressekonferenz, mit dem Punkt leben zu können. Innerlich dürfte Gästecoach Torsten Ziegner allerdings eher einem möglichen Sieg nachtrauern. Wie schon gegen RB Leipzig herrschte erneut eine tolle Stimmung am Vogelgesang. Dazu trugen auch laute aber faire Gästefans, mit denen es keinerlei Probleme gab, bei.

Ingo Kahlisch musste erneut umstellen. Für den in Cottbus verletzt ausgeschiedenen Vasilios Tsiatouchas rutschte Moris Fikic wieder in die Startelf. Vasis Part auf der Sechserposition übernahm Süleyman Kapan. Um es vorwegzunehmen - Kapan zeigte sein bestes Spiel im Optikdress und schwang sich zum überragenden Akteur auf dem Platz auf.

Zu Beginn hatten beide Aufsteiger scheinbar übermächtigen Respekt voreinander. Es passierte rein gar nichts. Der prominenteste Teilnehmer des Spiels, Bundesligaschiedsrichter Manuel Gräfe aus Berlin, dürfte einen Rekord aufgestellt haben. Nach dem Anpfiff dauerte es bis zur 19. Minute, ehe er wieder sein Arbeitsgerät benutzte. Der Pfiff nach einer Abseitsstellung schien wie ein Weckruf - aber nur für die Gäste.

Plötzlich ging so richtig die Post ab. Zwickaus Bester, Manuel Stiefel, führte einen Freistoß schnell aus. Über Davy Frick kam der Ball zu Marcel Trehkopf, der den Pfosten traf. Nach einer guten halben Stunde der zweite Hundertprozenter für die Westsachsen. Christoph Göbel bediente Steffen Kellig, der aber um wenige Zentimeter an der Eingabe vorbeirauschte.

Das wars aber auch mit der Gefährlichkeit. Beide FSV agierten mit Viererkette, Doppelsechs und nur einem Stürmer. Da hielt sich die Angriffswirkung in Grenzen, jedenfalls bis zur 38. Minute. Da verlängerte der eine Murat (Turhan) einen langen Einwurf mit dem Kopf und der andere Murat (Yilmaz) traf aus der Drehung zum 1:0. Gleich drei Verteidiger umstanden ihn, schauten jedoch nur interessiert zu, ohne einzugreifen. Der Jubel der Optik-Anhänger unter den 680 Zuschauern war riesengroß.

Gleich nach der Pause hätte Rathenow die Führung ausbauen können, vielleicht sogar müssen. Nach einem katastrophalen Fehlpass der Gäste in der Vorwärtsbewegung lief Moris Fikic nach Doppelpass mit Murat Turhan frei auf das Tor zu, scheiterte aber am stark reagierenden Marian Unger. Stattdessen fiel wenig später der Ausgleich. Ausgangspunkt übrigens auch hier ein Einwurf von genau der gleichen Stelle wie bei der Führung. Optiks Abwehr reklamierte auf Stürmerfoul, stellte kollektiv das Verteidigen ein. So gelang Tobias Fugmann ein zugegebenermaßen sehenswerter Treffer per Diagonalschuss ins rechte obere Eck.

Es sollte noch bitterer kommen für die Havelländer. Eine knappe Stunde war vorbei, da humpelte Benny Wilcke vom Platz. Es war der vierte Defensive, der in dieser Saison runter musste. Für ihn kam Jerome Leroy nach seinem Mittelfußbruch zum Comeback. Je zwei Gelegenheiten den Sieg zu erringen gab es noch. Alle resultierten aus Freistößen. Bei Zwickau brachte Manuel Stiefel das Leder hoch rein, Robert Paul verzog jeweils, wobei beim Versuch in der 86. Minute viele Gästefans schon zum jubeln angesetzt hatten. Für Optik probierte es Süleyman Kapan direkt. Da fehlte auch nicht viel.

Dennoch war am Ende der Gast näher am Sieg. Die Umstellung auf zwei Stürmer und das klassische 4-4-2 erfolgte aber erst in der 86. Minute. So blieb es schließlich beim 1:1. Beide Fangruppen feierten anschließend ihre Idole, waren also wie die Trainer relativ zufrieden. Nach dem Abpfiff stellte sich heraus, dass sich Leon Hellwig ebenfalls verletzt hatte. Eine Diagnose steht ebenso wie bei Benjamin Wilcke noch aus. Klar ist aber schon, jetzt wird es im Hinblick auf das Jena-Spiel am kommenden Sonntag richtig schwierig mit der Besetzung der Defensive.

Für eben jene Auswärtspartie sind noch einige wenige Restkarten für den Fanbus erhältlich. Wer das Team unterstützen möchte, sollte sich so schnell wie möglich im Sport-Shop melden! (Detlev Nießner)

Torsten Ziegner: "Es war das erwartet unangenehme Spiel für uns. Wir wussten, was hier in Rathenow auf uns zukommt: eine sehr engagierte Mannschaft auf einem ungewöhnlichen Platz. Insgesamt können wir mit dem Punkt leben und neben ihn gerne mit. Ich glaube, dass noch genug Mannschaften hier her fahren und ihr blaues Wunder erleben werden."

Ingo Kahlisch: "Wir wollten ja aus den beiden Spielen gegen Zwickau und Cottbus vier Punkte holen, das ist uns gelungen. Das Wichtigste, was ich nach sechs Spieltagen mitnehme, ist, dass der FSV Optik Rathenow in dieser Liga ordentlich bestehen kann. Dass wir nicht immer einhundert Prozent abrufen werden, ist klar, weil wir unter Amateurbedingungen arbeiten, wo der eine oder andere nur zwei oder drei mal pro Woche trainieren kann. Das hat man heute nach hinten raus auch wieder gesehen, als wir noch um ein Tor gebettelt haben. Loben möchte ich heute Süleyman Kapan, der sich in den letzten Wochen in die Mannschaft gekämpft hat, der unheimlich engagiert arbeitet und seine Sache heute sehr gut gemacht hat. Und außerdem wieder unseren 18-jährigen Pelle Klötzing. Was mir noch sehr gut gefallen hat, ist, wie gut und fair die Fans von Zwickau ihre Mannschaft hier über 90 Minuten angefeuert haben. Das fand ich super, das hat Spaß gemacht."

Tore:
1:0 Yilmaz (38.)
1:1 Fugmann (52.)

Rathenow: Subke - Klötzing, Delvalle Silva, Scholz, Wilcke (59. Leroy) - Hellwig, Kapan - Yilmaz (G), Cankaya, Fikic (77. Kalan) - Turhan (77. Pfefferkorn)

Zwickau: Unger - Fuß (86. Hölzel), Trehkopf, Göbel (G), Paul - Frick (64. Wölfel), Fugmann - Luge (73. Ullmann), Stiefel (G), Röhr - Kellig