FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

VORBERICHT

DAS SPIEL DES JAHRES

Für viele junge Fußballanhänger gibt es am Wochenende einfach nur den 12. Spieltag in der Regionalliga. Für die Älteren unter den Fans aber steigt am Vogelgesang das Spiel des Jahres, wenn der FSV Optik Rathenow und der 1. FC Magdeburg erstmals in einem Punktspiel aufeinandertreffen.

Für viele junge Fußballanhänger gibt es am Wochenende einfach nur den 12. Spieltag in der Regionalliga. Für die Älteren unter den Fans aber steigt am Vogelgesang das Spiel des Jahres, wenn der FSV Optik Rathenow und der 1. FC Magdeburg erstmals in einem Punktspiel aufeinandertreffen.

Kein Geringerer als der erste und einzige Europapokalsieger der DDR-Geschichte gibt sich die Ehre. Am 8. Mai 1974 kam es im "Kuip", dem legendären Stadion von Rotterdam, zum Finale zwischen dem hohen Favoriten AC Mailand und dem 1. FC Magdeburg. Am Ende gewannen die Elbestädter mit 2:0.

Und wo begann der Siegeszug durch Europas Fußballarenen? Ja, offiziell natürlich ebenfalls in Rotterdam. Dort gelang in der ersten Runde ein 0:0 gegen die Holländer vom NAC Breda, deren Stadion für EC-Spiele nicht zugelassen war. Aber in Wirklichkeit startete Magdeburg seine erfolgreichste Saison hier bei uns! Im August `73 gewannen die Schützlinge des unvergessenen Heinz Krügel ihren Test bei Motor Rathenow mit 8:0. "Schuld" hatte allerdings der Linienrichter, Motors Ehrentreffer war niemals Abseits...

Wohl niemand der damals anwesenden 2000 Fans hätte geglaubt, dass sich diese beiden Vereine jemals in einem Punktspiel gegenüberstehen werden. Doch wenn Schiedsrichter Max Burda vom SC Staaken am Samstag, um 13 Uhr anpfeift, ist es Wirklichkeit. Der Zwölfte empfängt den Vierten. 5 Siege, 3 Remis, 3 Niederlagen, so die Bilanz der Gäste. Genau umgedreht ist es beim FSV.

Dass beide überhaupt nur sechs Punkte trennen, ist dem vergangenen Wochenende geschuldet, an dem Optik mit dem 2:0 bei Lok ein Befreiungsschlag gelang. Die Männer aus der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt unterlagen dagegen der anderen Leipziger Vertretung vor fast 11000 Besuchern mit 1:4. Die letzten beiden Gegentore gegen den Spitzenreiter RB fielen aber erst in der 90. Minute.

Den prominentesten Namen trägt bei den Blau-Weißen einer, der noch gar nicht zur Stammelf zählt: Fabian Burdenski. Papa Dieter brachte einst als Torhüter von Werder Bremen die Stürmer zur Verzweiflung und dürfte wohl noch heute Regionalligarekordhalter sein, was das Alter betrifft. Noch als 52-jähriger stand er bei Werder II zwischen den Pfosten.

Bei Ingo Kahlischs Team hat sich die Personalsituation deutlich entspannt. Überraschenderweise stand ja sogar Vasilios Tsiatouchas in Leipzig wieder auf dem Platz. Neben Sascha Tröger fehlt nun nur noch Murat Yilmaz. Von dem gibt es allerdings schlechte Neuigkeiten. Die fast schon verheilte genähte Wunde aus der Partie gegen Neustrelitz ist erneut aufgerissen. Wie lange er ausfällt, läßt sich derzeit überhaupt nicht sagen.

Zur bevorstehenden Partie äußerte sich Mario Delvalle: "Gegen Magdeburg wird es ein völlig anderes Spiel als bei Lok. Da konnten wir spielen, Samstag wird viel, viel mehr über Kampfgeist laufen müssen. Da ist wichtig, dass wir genug Luft haben. Gut ist, dass wir immer besser zusammenstehen. Das ist jetzt wirklich eine Mannschaft auf dem Rasen. Dazu kommt, dass man noch motivierter ist, wenn weit über tausend Leute im Stadion sind. Wir spüren das auf dem Platz auch, wenn die Resonanz größer ist." In diesem Fall dürfte für ordentlich Motivation bei den Rathenower Kickern gesorgt sein. Die Verantwortlichen rechnen mit einer ähnlichen Zuschauerzahl im vierstelligen Bereich wie gegen RB Leipzig.

Zum Abschluss noch eine Bitte von Spielern und Trainern an alle Rathenower Fußballanhänger: Feuern Sie die Mannschaft laut, aber fair an! Das junge Team braucht keine Beleidigung des Gegners, sondern Unterstützung! In diesem Sinne wünscht der FSV Optik allen einen unterhaltsamen Fußballnachmittag am Samstag ab 13 Uhr. (Detlev Nießner)