SPIELBERICHT
NIEDERLAGE GEGEN STARKEN FCM
Der FSV Optik konnte den Schwung vom 2:0-Auswärtssieg bei Lok Leipzig nicht mitnehmen und unterlag am Samstag einem starken 1. FC Magdeburg vor 2.000 Zuschauern deutlich mit 0:3.
Bilder vom Spiel MDR-Bericht

Der FSV Optik konnte den Schwung vom 2:0-Auswärtssieg bei Lok Leipzig nicht mitnehmen und unterlag am Samstag einem starken 1. FC Magdeburg vor 2.000 Zuschauern deutlich mit 0:3.
Ingo Kahlisch will nicht mehr zurück. Bloß nicht zurück in die Oberliga! Wer am Samstag im Stadion Vogelgesang dabei war, wird verstehen, warum. Die Regionalliga ist eine andere Fußball-Welt und Rathenow mit dem FSV Optik mittendrin. Ein Dutzend Fotografen, fast ebenso viele schreibende Journalisten, zwei Radioteams und natürlich das MDR-Fernsehen berichteten wieder aus der Kreisstadt. Und wenn dann fast 2000 Fußballanhänger bei strahlendem Sonnenschein „ein friedliches Fußballfest“ feiern, dann huscht dem Rathenower Trainer auch schon mal nach einer Niederlage ein kurzes Lächeln über das Gesicht.
Das fror Ingo Kahlisch mit dem Anpfiff allerdings nach und nach ein. Denn Magdeburg übernahm sofort das Kommando und drängte Optik in die eigene Hälfte. Vor allem bei Standardsituationen brannte es mehrmals lichterloh im Rathenower Strafraum. In dieser Phase war Marcel Subke Optiks bester Mann und hielt sein Team mit starken Paraden im Spiel. Selbst Andreas Petersen, der Optik mehrmals zu Hause beobachtet hatte, war erstaunt über die Dominanz seines Teams: „Das waren nicht die Rathenower, die ich hier in den letzten Wochen gesehen habe“, wunderte sich Magdeburgs Trainer.
Doch nach gut 20 Minuten wachte der FSV auf und setzte in der 29. Minute ein erstes Achtungszeichen, als nach einer Flanke von Klötzing Turhans Kopfball auf der Latte landete. Kurz darauf versuchte sich Kapan mit einem Distanzschuss, der allerdings für FCM-Keeper Tischer kein Problem darstellte. Gerade in dieser Phase, als Optik ins Spiel fand, schlugen die Magdeburger doch noch zu und Felix Schiller bugsierte den Ball nach einer Kopfballablage zum 0:1 ins Netz.
Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Gäste am Drücker. Nach 15 Minuten reagierte Ingo Kahlisch und beorderte mit Cankaya und Fikic zwei frische Offensivkräfte zum Einwechseln an die Seitenlinie. Von dort mussten die Beiden zusehen, wie das 0:2 fiel. Einen Kopfball nach einer Ecke konnte Subke noch parieren, doch im Nachsetzen war wieder Felix Schiller zur Stelle.
Die beiden Neuen kamen danach natürlich trotzdem. Und sorgten gleich für mächtig Schwung. Mit Cankaya als Ballverteiler und Fikic als Unruhestifter auf der linken Außenbahn lag plötzlich der Anschlusstreffer in der Luft. Doch weder Benjamin Wilcke, dessen Versuch knapp am linken Pfosten vorbeistrich (75.), noch Fikic, dessen Schuss erst geblockt wurde (72.) und der dann nach einer schönen Einzelaktion den Ball knapp am Tor vorbei zirkelte (80.), gelang der Anschluss. Und dann war auch noch Pech im Spiel, als erneut Turhan an die Latte köpfte. Stattdessen legten die Gäste noch einmal nach und erhöhten nach einem Konter durch Krieger auf 0:3 (85).
Und so feierte das Magdeburger Team gemeinsam mit den etwa 700 Mitgereisten einen verdienten, wenn auch zu hohen Sieg. Darin waren sich am Ende beide Trainer einig. Und Andreas Petersen, dem es in Rathenow mittlerweile offenbar gut gefällt, hatte gleich noch ein paar warme Worte parat: „Ich hoffe, dass Optik die Klasse halten wird, denn die Qualität haben sie.“ Das können Ingo Kahlischs Jungs schon am kommenden Sonntag unter Beweis stellen, wenn sie mit Germania Halberstadt das nächste Team aus Sachsen-Anhalt am Vogelgesang empfangen. (Nico Roesenberger)
Andreas Petersen: „Ich muss erstmal meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Wir wussten um die Stärke der Rathenower. Ich habe die hier zuhause mehrmals gesehen und ich glaube, wir waren die erste Mannschaft, die hier von der ersten Sekunde an dominiert hat. Entweder waren sie heute beeindruckt durch die Kulisse oder es war etwas Ängstlichkeit dabei. Das waren in der ersten Halbzeit nicht die Rathenower, die ich hier in den letzten Wochen gesehen habe. Am Ende ist der Sieg vielleicht etwas zu hoch ausgefallen, aber es war ein hochverdienter Erfolg. Rathenow hat nie aufgesteckt, hat immer weitergespielt und auch das ein oder andere Mal für Gefahr gesorgt hat. Ich wünsche meinem Kollegen, der hier seit 20 Jahren sensationelle Arbeit macht, alles alles Gute. Das ist ja auch nicht so einfach hier, da kann ich nur sagen 'Chapeau'. Ich hoffe, dass Rathenow die Klasse halten wird, denn die Qualität haben sie.“
Ingo Kahlisch: „Der Sieg für Magdeburg geht natürlich in Ordnung, ist aber vielleicht um ein Tor zu hoch ausgefallen. Mir war klar, dass wir nicht jede Woche eine Topleistung abliefern können, gegen diese Teams, die doch etwas anders trainieren als wir. Bei unseren zwei Lattentreffern hätte es nochmal etwas spannend werden können, aber trotzdem waren die Magdeburger heute besser und haben dieses Spiel verdient gewonnen.“
Bilder vom Spiel
MDR-Bericht
Tore:
0:1 Schiller (34.)
0:2 Schiller (59.)
0:3 Krieger (85.)
Optik: Subke - Klötzing, Scholz, Coric (G / 89. Hildebrand), Delvalle - Leroy, Hellwig (G) - Wilcke, Kapan (59. Cankaya), Kalan (59. Fikic / G) – Turhan
Magdeburg: Tischer – Blume, Schiller, Friebertshäuser, Butzen – Burdenski (82. Boltze), Kurth – Reinhard, Viteritti (77. Moslehe), Beil – Harrer (71. Krieger / G)