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FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

SPIELBERICHT

SCHNEEBALLSCHLACHT GEWONNEN - 2:1 GEGEN PLAUEN

Der FSV Optik hat sich erfolgreich in der Regionalliga zurückgemeldet und mit einem 2:1-Sieg gegen den VFC Plauen den Sprung ins Tabellenmitteldfeld geschafft.

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Der Mann des Spiels:

Der FSV Optik hat sich erfolgreich in der Regionalliga zurückgemeldet und mit einem 2:1-Sieg gegen den VFC Plauen den Sprung ins Tabellenmitteldfeld geschafft.


Fussballfans saufen und randalieren? Tatsächlich tauchten am Vogelgesang schon in der Morgendämmerung mit Schneeschiebern "bewaffnete", dick vermummte rot-weiße Gestalten auf, die Linien und die Fünfmeterräume freischoben und dabei Unmengen an Kaffee vertilgten. Gegen 7.30 Uhr konnten die Verantwortlichen ins Vogtland melden: Fahrt los, bei uns kann gespielt werden.

Und wie! Unglaublich intensiv, ohne jegliches Abtasten legten beide los. Nach zehn Minuten hätte es gut und gerne 2:2 stehen können. Dejan Kalan und Moris Fikic auf der einen, Marc Zimmermann und Tony Schmidt auf der anderen Seite scheiterten jeweils an starken Keepern. Nachdem dann Patrik Scholz noch einmal kurz vor der Linie rettete, übernahm der FSV endgültig die Initiative.

Knapp eine halbe Stunde war vorbei, da verzweifelten erst Dejan Kalan und dann mit zwei Nachschüssen Hakan Cankaya am vorzüglichen Christian Person. Da wenig später Kalans Heber ebenfalls nicht ins Netz wollte, blieb es zur Pause torlos. In eben dieser Pause lüftete sich auch das Geheimnis um, neben dem MDR, im Stadion umherwuselnde Kameraleute und Reporter. "Deutsche Welle TV International", ein für überall auf der Welt verstreut lebende Deutsche arbeitender Fernsehsender, hatte von Rathenow gehört, wo ein Amateurverein mit einem fast ein Vierteljahrhundert tätigen Coach, den großen Fußball aufmischt. Eine Wertschätzung, die man sich so intensiv auch in der eigenen Stadt wünschen würde.

Während es in Sachen Medieninteresse also immer weiter voran geht, gab es sportlich zunächst einen Rückschlag. Mit einem Lupfer knapp außerhalb des Strafraums brachte Marc Zimmermann seine Elf mit 0:1 in Führung. Es folgte die einzige schwächere Phase des Spiels. Rathenow brauchte etwas, sich wieder zu fangen, Plauen drängte allerdings nicht energisch auf ein zweites Tor. In dieser Viertelstunde gab es zahlreiche Zweikämpfe. Beide Teams haderten dabei des öfteren mit Schiedsrichter Robert Wessel aus Berlin. Der hatte es aber auch extrem schwer. Foul oder auf Schnee ausgerutscht? Diese Frage löste auch unter den leider nur 361 Zuschauern immer wieder Diskussionen aus.

Wie ausgeglichen der Kader des FSV inzwischen ist, zeigte sich nach 65 Minuten. Ohne etwa enttäuscht zu haben, machte Dejan Kalan Platz für Benjamin Wilcke. Benny brachte noch einmal viel, viel Druck und damit Unterstützung für den erstmals als Stürmer agierenden Süleyman Kapan. Der FSV leistete sich den Luxus, den eigentlichen Torjäger Murat Turhan auf der Bank zu belassen. Kapan schwang sich auf ungewohnter Position zu einer überragenden Leistung und letztendlich zum Matchwinner auf. Nach einer Kombination über Wilcke und Hakan Cankaya staubte Süleyman per Kopf zum 1:1 ab. Sieben Minuten später gelang ihm mit einem Schuss ins rechte untere Eck der vielumjubelte Siegtreffer. Der Hattrick blieb ihm verwehrt, da Christian Person nach Kapans Solo über den ganzen Platz in der Schlussminute Sieger blieb.

In einem angesichts der Verhältnisse gutklassigem Spiel gewann mit Optik das Team, das den einen Tick besser war. Das kam auch in der Pressekonferenz zum Ausdruck, wo man mit dem neuen VFC-Coach Michael Hiemisch einen sympathischen Trainer kennenlernte. (Detlev Nießner)

Michael Hiemisch: "Die Platzverhältnisse haben von vornherein ein Kampfspiel erwarten lassen, das ist es denn auch geworden. Beide Mannschaften haben alles gegeben, das Spiel wog in der ersten Halbzeit hin und her. Jede Mannschaft hatte eine Phase, in der sie kurz davor war, das Tor zu erzielen. Nach unserer Führung hätte ich mir gewünscht, dass wir noch entschlossener Richtung zweites Tor gehen. Rathenow hat dann immer wieder aus dem Ballgewinn heraus mit ihren individuell starken Spitzen für Gefahr gesorgt und das Spiel für sich entschieden. Man hat gemerkt, Rathenow wollte heute den Sieg."

Ingo Kahlisch: "Ich muss meinem Kollegen beipflichten. Es war war über die 93 Minuten für alle ein sehr spannendes Spiel mit Höhen und Tiefen für beide Seiten. Nach hinten raus haben wir nicht unverdient gewonnen, auch aufgrund der vielen Chancen, die wir zum Teil aber kläglich vergeben haben. Auch wenn wir heute nicht gewonnen hätten, war dieses Spiel für uns wichtig. Überragend war heute Süleyman Kapan, der sonst nicht Stürmer spielt und nur dort vorne war, weil Murat Turhan zu spät zum Spiel kam. Der Junge hat mit seinem Willen und seinem Biss meine Mannschaft zum Sieg geführt."

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Tore:
0:1 M. Zimmermann (51.)
1:1 Kapan (72.)
2:1 Kapan (79.)

Optik: Subke - Klötzing, Scholz, Coric (G), Delvalle Silva - Leroy (82. Tsiatouchas), Hellwig - Fikic (87. Mießner), Cankaya, Kalan (65. Wilcke) - Kapan (G)

Plauen: Christian Person - Kevin Landgraf, Daniel Schuster (82. Danny Wild /G), Sascha Thönelt, Felix Lietz (G) - Kai Zimmermann, Daniel Rupf (G) - Tony Schmidt, Falk Schindler (46. Andreas Knoll / G), Marc-Philipp Zimmermann (G) - Filip Sajbidor (76. Toni Hager)