SPIELBERICHT
NIX ZU HOLEN IM WEDDING
Als "nicht unverdient" bezeichnete Ingo Kahlisch die 1:2-Niederlage seines Teams beim Berliner AK. Bei den Hauptstädtern bekam Optik nie wirklich Zugriff auf das Spiel.

Als "nicht unverdient" bezeichnete Ingo Kahlisch die 1:2-Niederlage seines Teams beim Berliner AK. Bei den Hauptstädtern bekam Optik nie wirklich Zugriff auf das Spiel.
Ohne dass sich der FSV nun mit Barcelona oder der DFB-Elf vergleichen will - auch die Havelländer versuchten sich mit "falscher 9". Süleyman Kapan agierte als unechter Stürmer. Eine weitere Umstellung gab es verletzungsbedingt. Wegen eines vereiterten Zehennagels stand Mario Delvalle nicht im Aufgebot. Seinen Platz nahm Petrus Baldes ein.
Es begann auf dem recht stumpfen Kunstrasenplatz gar nicht so schlecht. Die erste Ecke zog Süleyman Kapan direkt auf das Tor, da fehlte nicht viel. Danach erspielten sich die Gastgeber aber ein deutliches Übergewicht. Das 1:0 hätte durchaus schon nach 10 Minuten fallen können. Eine scharfe Hereingabe konnte Marcel Subke gerade noch so abfangen, im Nachsetzen verfehlte Burak Altiparmak das leere Tor.
Nach einer Viertelstunde war es dann soweit. Einen schnellen Angriffszug über links schloss Niklas Brandt mit einem Direktschuss zum 1:0 ins kurze Eck ab. Kurz darauf ein Kopfball von Kevin Kruschke. Diesmal hatte Subke die Kugel sicher unter Kontrolle. Optik, seltsam gehemmt, brauchte lange um wieder selbst gefährlich zu werden. Dann aber richtig. Moris Fikic behauptete sich auf links. Das scharf nach innen gezogene Leder verpasste Hakan Cankaya um wenige Zentimeter. Diese Szene änderte nichts an der Tatsache, dass die ballsicheren Berliner das bessere Team blieben.
Aus der Anfangsphase der zweiten Halbzeit gibt es nur über zweimal Gelb für Optik zu berichten. Bitter besonders für Patrik Scholz. Für ihn war es die Fünfte, damit fehlt er am Mittwoch in Zwickau. Unmittelbar nach dem Doppelwechsel, mit dem Ingo Kahlisch eigentlich noch einmal frischen Wind ins Spiel seines Teams bringen wollte, fiel die Vorentscheidung.
Schwer zu erkennen, schien es doch, als ob Marcel Subke einen Bruchteil zu spät kam und nicht den Ball, sondern das Bein eines Hauptstädters erwischte. Da von Seiten der diesmal in Grün angetretenen Rathenower niemand auch nur ansatzweise protestierte, ging der Elfmeter wohl in Ordnung. Burak Altiparmak verwandelte sicher zum 2:0. Es war allerdings die einzige positive Szene des BAK-Akteurs. Ansonsten war er wegen seiner extremen Fallsucht selbst bei Laufduellen ohne jeglichen Körperkontakt, schnell der Buh-Mann bei den etwa 40 Rathenower Anhängern unter den offiziell 160 Zuschauern.
Optik kann man zugute halten, dass die Moral stimmt. Kurz nach dem Gegentreffer setzte sich Süleyman Kapan im Strafraum schön durch. Als er umgerissen wurde, gab es noch keinen Pfiff. Eventuell eine Vorteilsentscheidung, im Fallen brachte Süley das Leder erneut vor das Tor. Da ging dann im Gewühl die Hand eines Verteidigers deutlich zum Ball. Jetzt gab es Elfmeter. Nicht Patrik Scholz, sondern Murat Turhan schnappte sich die Kugel. Auch hier hatte der Keeper keine Abwehrmöglichkeit.
Bei beiden Strafstößen lag Stefan Kleinschmidt wohl richtig. Das kann von seiner Beurteilung der Zweikämpfe ansonsten nicht gesagt werden. Vorsichtig ausgedrückt: So einen Unparteiischen wünscht man sich als Gastgeber. Ärgerlich - aber spielentscheidend waren die vielen kleinen Fehler nicht. Nach dem Anschlusstreffer hielt Optik ordentlich dagegen, ließ eigentlich keinen hundertprozentig gefährlichen Konter zu, kam aber selbst auch nicht mehr entscheidend vor das Tor.
So blieb es beim 2:1, das Rathenow Trainer folgendermaßen kommentierte: "Die Niederlage war nicht unverdient. Der BAK war sehr ballsicher und wir haben erst in der zweiten Hälfte richtig dagegen gehalten. Fußballerisch müssen wir uns gewaltig steigern."
Die nächste Möglichkeit dazu gibt es bereits am Mittwoch. Da muss der FSV Optik beim Vorjahresmeister der Oberliga Süd, dem FSV Zwickau, antreten. Ob außer dem gesperrten Patrik Scholz noch Spieler berufsbedingt fehlen werden, entscheidet sich erst kurzfristig. Der Anstoss ertönt um 19 Uhr. Und wenn schon zwei Fußballsportvereine aufeinandertreffen, kann man ja auch den Schiedsrichter dementsprechend ansetzen. Felix Anger vom FSV Schmalkalden wird die Partie leiten. (Detlev Nießner)
Tore:
1:0 Brandt (15.)
2:0 Altiparmak (68./Foulelfmeter)
2:1 Turhan (73./Handelfmeter)
Optik: Subke - Klötzing, Coric(G), Scholz(G), Baldes (67. Turhan) - Leroy, Hellwig - Fikic (83. Owczarek), Cankaya, Wilcke (67. Tsiatouchas) - Kapan