FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

VORBERICHT

VIELE FRAGEZEICHEN GEGEN LOK

Eine schwere Aufgabe erwartet den FSV Optik im morgigen Punktspiel gegen den wiedererstarkten Tabellennachbarn Lok Leipzig. Zumal es bei Optik personell noch einige Fragezeichen gibt.

Eine schwere Aufgabe erwartet den FSV Optik im morgigen Punktspiel gegen den wiedererstarkten Tabellennachbarn Lok Leipzig. Zumal es bei Optik personell noch einige Fragezeichen gibt.

Die Verletzung von Patrik Scholz, der sogar bis zum Saisonende auszufallen drohte, scheint glücklicherweise doch nicht so schlimm. In Mahlow fehlte Optiks Kapitän zwar noch, ist aber inzwischen wieder ins Training eingestiegen. Anders als die grippekranken Mario Delvalle und Dennis Hildebrand, die wohl auch am Samstag fehlen werden. Und auch hinter dem Einsatz der angeschlagenen Marcel Subke und Moris Fikic steht noch ein Fragezeichen. Sascha Tröger drehte auf der Tartanbahn von Mahlow zwar eifrig seine Runden, aber Regionalliga kommt gegenwärtig wohl noch nicht in Frage.

Der 1. FC Lok Leipzig gibt am Samstag erstmals seine Visitenkarte am Vogelgesang ab. Dennoch sind die Blau-Gelben natürlich auch in Rathenow kein Unbekannter. Die Wurzeln des Clubs gehen zurück bis ins Jahr 1896, der Gründung des VfB Leipzig, seines Zeichens erster offizieller deutscher Fußballmeister. Nach diversen Ausgliederungen und Auflösungen tauchte der Name 1. FC Lok Leipzig im Jahr 1966 erstmals auf der Fußballkarte auf und erlebte in den 1970er und 80er Jahren als DDR-Oberligist und Europapokal-Teilnehmer seine Glanzzeit. Als größter Erfolg steht der Einzug ins Finale des Europapokals der Pokalsieger in der Saison 1986/1987, wo man sich dem durch Johann Cruyff trainierten Starensemble von Ajax Amsterdam nach einem Treffer von Marco van Basten mit 0:1 geschlagen geben musste.

Nach der Wiedervereinigung benannte sich der Club noch einmal in VfB Leipzig um und schaffte 1992/1993 sogar den Sprung in die 1. Bundesliga. Dort hielten sich die Sachsen allerdings nur eine Saison lang. Danach ging es zunächst langsam bergab und endete schließlich im freien Fall. Ende 2003 musste der Verein Insolvenz anmelden und wurde im Juli 2004 aufgelöst.

Was dann allerdings folgte, ist eine im deutschen Fußball vielleicht einmalige Wiederauferstehung und Erfolgsgeschichte, die den Verein nun bis in die Regionalliga führte. Schon mit der Insolvenzanmeldung 2003 hatten einige treue Anhänger den 1. FC Lok Leipzig neu aus der Taufe gehoben. Als neu gegründeter Verein startete Lok ganz unten, in der 3. Kreisklasse. Das Torverhältnis von 316:13 am Saisonende mochte schon sensationell sein. Richtig von sich reden machte der Club aber mit einer anderen Zahl: 12.421 Zuschauer pilgerten am 9. Oktober 2004 zum Punktspiel gegen Eintracht Großdeuben II ins Zentralstadion. Das brachte den Leipzigern einen Eintrag in Guinness-Buch der Rekorde für den 'Zuschauerweltrekord bei einem Punktspiel in der niedrigsten nationalen Spielklasse'. Es war das eingetreten, was sich die Gründer erhofft hatten – der 1. FC Lok Leipzig ist wieder Kult und zurück auf der Fußballbühne.

Aktuell plagen die Männer aus Probstheida wieder einmal Sorgen. Sportlich geht es in der Rückrunde bergauf, am Mittwoch wurden die Hertha-Amateure gleich mit 4:0 geschlagen. Aber im Umfeld rumort es gewaltig. Monatelang gab es Streit in und um die Führung. Erst vor wenigen Tagen wurde ein neuer Vorstand gewählt, der nun große finanzielle Probleme bewältigen muss.

Im Hinspiel zeigte Optik beim 2:0-Erfolg im Bruno-Plache-Stadion eine starke Leistung. An diese gilt es am Samstag anzuknüpfen...