SPIELBERICHT
AUF GUTE NACHBARSCHAFT - 1:1 GEGEN LOK
Der FSV Optik und Lok Leipzig bleiben in der Regionalliga weiter gute Tabellennachbarn. Nach einem gerechten 1:1 am Samstag blieb zwar für beide Teams der große Befreiungsschlag aus, dennoch zeigten sich die Trainer mit dem Punktgewinn zufrieden.
Bilder vom Spiel

Der FSV Optik und Lok Leipzig bleiben in der Regionalliga weiter gute Tabellennachbarn. Nach einem gerechten 1:1 am Samstag blieb zwar für beide Teams der große Befreiungsschlag aus, dennoch zeigten sich die Trainer mit dem Punktgewinn zufrieden.
Süleyman Kapan dagegen saß noch einige Minuten nach Abpfiff frustriert auf der Optik-Bank und raufte sich die Haare. Der Offensiv-Allrounder hatte sein Team in der 65. Minute in Führung gebracht und musste nur vier Minuten später Loks Ausgleich miterleben. Und auch seine Mannschaftskollegen schlichen nach dem Abpfiff bedröppelt vom Feld. Aufbauende Worte gab es schließlich in der Kabine vom Trainer: "Ich habe den Jungs erklärt, dass man so einen Punkt auch einfach mal mitnehmen muss", so Ingo Kahlisch, der seiner Mannschaft gleich noch eine kleine Liebeserklärung machte: "Die Jungs sind unwahrscheinlich ehrgeizig. Ich hatte als Trainer noch nie so eine geile Truppe", schwärmte er.
Das klang zumindest in der Anfangsphase der Partie noch anders: "Mehr arbeiten, wach werden!", schallte es da von der Seitenlinie. Es hätte nicht viel gefehlt und die Gäste wären früh in Führung gegangen, als ein Freistoß von Hildebrandt in der 11. Spielminute an die Lattenunterkante klatschte und Rolleder im Nachschuss ganz knapp verfehlte. Doch dann wurden Kahlischs Weckrufe erhört. Optik war da und plötzlich ging es Schlag auf Schlag. 16. Minute: Nach einem Freistoß von Cankaya kommt Turhan zum Kopfball - Christopher Gäng ist rechtzeitig unten, und auch Turhans Nachschuss pariert Loks Torhüter. 17. Minute: weiter Ball Coric, Kopfballablage von Turhan auf Wilcke und der mit der Hacke direkt weiter zu Cankaya, dessen Schuss wieder Gäng über die Latte lenkt. 18. Minute: nach Ecke von Kapan und Turhans Kopfball pariert Gäng ein weiteres Mal glänzend.
Danach konnte sich Lok wieder aus der Umklammerung befreien und hatte in der Folge auch mehr Spielanteile. Doch bis auf einen gefährlichen Versuch von Christoph Schulz, in den sich Patrik Scholz gerade noch rechtzeitig werfen konnte und eine verpasste Eingabe von Patrick Grandner kam Marcel Subkes Kasten nicht mehr in Gefahr. Beiden Teams war der Kräfteverschleiß nach knapp vier englischen Wochen nun deutlich anzumerken. "Sie können ja mal versuchen, auf dem tiefen Geläuf hier 20 Minuten auf und ab zu laufen, das tut dann schon irgendwann weh. Vor allem, wenn man so viele Spiele in den Knochen hat", nahm Lok-Trainer Marco Rose die Spieler für die relativ maue zweite Halbzeit in Schutz.
In die startete Leipzig etwas besser. Nach einem Fehlpass im Rathenower Mittelfeld verfehlte Hildebrand drei Minuten nach Wiederanpfiff knapp, zudem konnte Subke einen Freistoß von Theodosiadis parieren. Und dann war wieder Murat Turhan an der Reihe. Obwohl Marco Rose Optiks Stürmer ob seiner Qualitäten als Ballverteiler und Anspielstation besonders intensiv bewachen ließ ("Über ihn haben wir in der Spielvorbereitung mehrmals gesprochen"), war er in der 65. Minute der Vorbereiter der Rathenower Führung. Seine Eingabe verarbeitete Kapan in der Mitte zum umjubelten 1:0. Und dann dürften die Zuschauer ein Déjà-vu-Erlebnis gehabt haben. Wie schon gegen Union hielt die Führung nur kurz. Drei Minuten nach dem 1:0 bekam Optik nach einem Freistoß den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Christoph Schulz bedankte sich und und netzte unter dem Jubel der gut 150 mitgereisten Lokanhänger zum alles in allem verdienten 1:1 ein.
Viel Zeit zum Durchatmen bleibt aber nicht. Am Mittwoch steht schon die nächste wichtige Partie an. Denn dann kommt das Tabellenschlusslicht aus Torgelow zum Nachholspiel an den Vogelgesang. (Nico Roesenberger)
Marco Rose: "Ich bin im Endeffekt zufrieden mit dem Punkt. Meinen Jungs werde ich das auch noch so erklären. Wir nehmen den Punkt so mit, wie er ist, wenn vielleicht auch mehr drin gewesen wäre. Optik hat englische Wochen, wir haben englische Wochen - deshalb war das heute auf schwerem Boden auch in Ordnung. Beide Teams haben die gleiche Punktzahl, sogar eine ähnliche Spielanlage und ähnliche Bedingungen. Und beide haben das Ziel, die Klasse zu halten. Mit 26 Punkten sollte man wach bleiben, aber für heute war das in Ordnung. "
Ingo Kahlisch: "Ich freue mich über den Punkt, ich bin nicht unzufrieden heute. Wir haben mit unserem reinen Amateurhaufen jetzt 26 Punkte. Wir müssen aber den Ball flach halten, denn ich weiß, was wir in den nächsten Wochen noch für Probleme kriegen werden. Wir haben fußballerisch nicht das gezeigt, was wir können. Wir können Kurzpassspiel, wir können besser stehen, aggressiver spielen. Heute hatten wir wieder so viele Fehlabspiele, aber da spielen einfach die englischen Wochen eine Rolle. Wir brauchen eigentlich die Pausen. Aber wir sind auf einem guten Weg, die Liga zu halten."
Bilder vom Spiel
Tore:
1:0 Kapan (65.)
1:1 Schulz (69.)
Optik: Subke - Baldes (61. Pfefferkorn), Coric, Scholz, Klötzing - Leroy (86. Tsiatouchas), Hellwig (G) - Kapan (90. Mießner), Cankaya, Wilcke - Turhan
Lok: Gäng – Werner, Saalbach, Kittler, Surma – Theodosiadis, Hildebrandt, Seipel (90. Brumme), Grandner (G) – Schulz (80. Engler), Rolleder