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FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

SPIELBERICHT

TEUER ERKAUFTER HEIMSIEG

Der FSV Optik Rathenow hat einmal mehr seine Heimstärke in der Regionalliga unter Beweis gestellt und gegen den VfB Auerbach einen 3:1-Erfolg eingefahren. Überschattet wurde der Sieg von der schweren Verletzung Benjamin Wilckes, der mit Verdacht auf eine Wirbelsäulenverletzung ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Inzwischen konnte aber beim Rathenower Mittelfeldspieler teilweise Entwarnung gegeben werden.

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Der FSV Optik Rathenow hat einmal mehr seine Heimstärke in der Regionalliga unter Beweis gestellt und gegen den VfB Auerbach einen 3:1-Erfolg eingefahren. Überschattet wurde der Sieg von der schweren Verletzung Benjamin Wilckes, der mit Verdacht auf eine Wirbelsäulenverletzung ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Inzwischen konnte aber beim Rathenower Mittelfeldspieler teilweise Entwarnung gegeben werden.


Es war 18:08 Uhr, als am Vogelgesang noch einmal kurzer Jubel aufbrandete. Da kam aus dem Krankenhaus die Entwarnung: die furchtbar aussehende Verletzung des mit dem Notarztwagen aus dem Stadion gefahrenen Benjamin Wilcke stellte sich "nur" als schwere Gehirnerschütterung heraus. Die Situation aus der 26. Minute überschattete ein Regionalligaspiel, das ansonsten mit Sommerfußball und Warten auf das Stadionfest hätte umschrieben werden können.

Ingo Kahlisch hatte wieder kräftig durchrotiert. Kevin Owczarek übernahm den Part des gesperrten Hakan Cankaya, mit Tsiatouchas, Pfefferkorn, Baldes und Tröger blieben vier weitere Akteure aus der Startelf vom Mittwoch zunächst auf der Bank.

Die Anfangsviertelstunde war turbulent. Auerbachs Zielstellung, einen Punkt mitzunehmen und bei einer gleichzeitigen Niederlage von Cottbus II in Zwickau mit dem Klassenerhalt nach Hause zu fahren, wurde ausgerechnet von Martin Bocek zunichte gemacht. Genau der Bocek, der am Mittwoch noch für den umjubelten Ausgleich des VfB gesorgt hatte, verlängerte einen Freistoß von Patrik Scholz wunderschön per Kopf ins lange Eck - dummerweise in das des eigenen Keepers.

Nur wenig später ein guter Pass von Murat Turhan auf Süleyman Kapan. Der hatte auf der linken Seite alle Zeit der Welt, schaute und fand in der Mitte Moris Fikic, der nur noch den Fuß hinhalten musste. Dann kam jene 26. Minute. Es sah im ersten Moment gar nicht so schlimm aus, Benny Wilcke war nach einem Zweikampf zu Boden gegangen. Benommen wurde er vom Platz geführt, später allerdings verlor er das Bewusstsein. Viele der knapp 400 Fans hatten das kaum registriert, war der Szene doch ein Kopfball von Murat Turhan vorausgegangen, der von der Lattenunterkante auf die Linie sprang.

Die Vogtländer kamen gegen Ende der ersten Hälfte zu zwei Gelegenheiten. Sowohl beim verdeckten Freistoß von Kevin Hampf, als auch beim Kopfball von Marcel Schuch blieb Marcel Subke Sieger, wobei die zweite Rettungstat schon sehr spektakulär war.

Nach der Pause wurde ganz deutlich, dass hier zwei echte Amateurteams in der mittlerweile vierten englischen Woche hintereinander auf dem Rasen standen. Das warme Wetter tat sein Übriges. Kurz gesagt, Sommerfußball. 35 Minuten lang passierte fast nichts. Nur einmal jagte Kevin Owczarek einen Konter aus vollem Lauf über den Querbalken.

Die Schlussphase entschädigte dafür mit Chancen im Minutentakt. Murat Turhan verfehlte die linke Ecke um Zentimeter, Mario Delvalle setzte einen Freistoß ans Außennetz. Auf der Gegenseite brauchte Martin Zurawsky nur einen Doppelpass mit Jiri Jedinak, um die Optikabwehr auszuhebeln. Das 2:1 setzte bei den Gästen Kräfte frei. Nach einem Freistoß musste Marcel Subke Kopf und Kragen riskieren, um vor dem einschussbereiten Marcel Schuch ans Leder zu gelangen. Seinen langen Abschlag nahm Murat Turhan auf, marschierte über das halbe Feld und setzte den Ball platziert ins rechte Eck zum 3:1.

Das war das K.o. für die Schwarz-Gelben. Kapan aus vollem Lauf und Fikic mit einem feinen Lupfer hätten sogar noch erhöhen können. Auch so war der Sieg perfekt und Optik hat sich mindestens Platz 11 gesichert. Und als dann nach der kurzen Ansprache des Trainers und der Tombola abends der erlösende Anruf aus dem Krankenhaus kam, wurde es doch noch ein schönes, feuchtfröhliches Fest am Vogelgesang.

Das letzte Nachholespiel gibt es am Mittwoch um 18:30 Uhr. Dann empfängt der FSV Carl Zeiss Jena. Fehlen wird dabei auf jeden Fall Leon Hellwig, der als einziger Rathenower von Schiri Robert Wessel aus Berlin verwarnt wurde. Es war sein "Jubiläumsgelb", so dass er einmal aussetzen muss. (Detlev Nießner)

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Steffen Dünger: "Das war nicht das Ergebnis, das wir uns im Vorfeld gewünscht hatten - sowohl hier, als auch 300 Kilometer weiter in Zwickau. Ich hatte schon gehofft, dass wir heute den Sack zumachen können, aber dazu haben von unserer Seite einfach ein paar Sachen gefehlt. Es war heute zu leicht, gegen uns ein Tor zu schießen. In der Mittelzone sah das gar nicht so schlecht aus, aber da wo es entscheidend ist, haben uns die letzten Körner gefehlt oder der letzte Wille, deshalb müssen wir jetzt noch bangen."

Ingo Kahlisch: "Es ist heute schwierig für mich, das Spiel zu analysieren, weil ich mit vielen Sachen nicht zufrieden bin. Aber ich habe gerade den Jungs in der Kabine gesagt, wir wollen nicht nur meckern. Wir haben heute 3:1 gewonnen, wir haben 35 Punkte und haben das in diesem Gesamtmosaik sehr ordentlich gemacht. Wir wollen uns jetzt auf den Pokal konzentrieren. Aber erstmal sind meine Gedanken bei Benny Wilcke, und ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist bei ihm. Sollte er jetzt längerfristig ausfallen, wäre der Sieg sehr teuer bezahlt, weil er ein Spieler ist, der auf vielen Positionen spielen kann und sehr wichtig für uns ist."

Tore:
1:0 Bocek (9./ET)
2:0 Fikic (14.)
2:1 Zurawsky (84.)
3:1 Turhan (88.)

Rathenow: Subke - Wilcke (31. Tröger), Scholz, Coric (46. Baldes), Delvalle Silva - Leroy, Hellwig (V) - Fikic, Owczarek (74. Pfefferkorn), Kapan - Turhan

Auerbach: Dölz - Kubice, Vogel, Hampf - Bocek - Sommermeyer (72. Kötzsch), Jedinak (V), Dressel (V/46. Wemme), Blankenburg (V), - Pfoh (46. Zurawsky/V), Schuch