SPIELBERICHT
CARL ZEISS ZU STARK FÜR OPTIK
Gegen einen starken FC Carl Zeiss Jena setzte es für Optik im vorletzten Saisonspiel eine verdiente 0:3-Heimniederlage. Entschieden war die Partie im Grunde schon nach zwölf Minuten, denn da führte der Tabellenzweite aus Thüringen durch Treffer von Trytko und Shala bereits mit 2:0. Jena wirbelte weiter und spätestens mit Shalas Tor zum 3:0-Endstand in der 59. Minute war die Partie gelaufen.
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Gegen einen starken FC Carl Zeiss Jena setzte es für Optik im vorletzten Saisonspiel eine verdiente 0:3-Heimniederlage. Entschieden war die Partie im Grunde schon nach zwölf Minuten, denn da führte der Tabellenzweite aus Thüringen durch Treffer von Trytko und Shala bereits mit 2:0. Jena wirbelte weiter und spätestens mit Shalas Tor zum 3:0-Endstand in der 59. Minute war die Partie gelaufen.
Eines wurde am Mittwoch deutlich: Carl Zeiss Jena spielt in einer anderen Liga als der FSV Optik. Auf dem Papier freilich nicht. Da trennen den Regionalligazweiten aus Thüringen und den Zehnten aus dem Havelland gerade mal acht Tabellenplätze. Strukturell wie finanziell jedoch liegen zwischen beiden Vereinen Welten. Und auch auf dem Rasen - dort, wo bekanntlich die Wahrheit liegen soll - lieferte Zeiss, das an den Kernbergen unter Profibedingungen trainiert, am Mittwoch eine Demonstration der Stärke. Ein völlig ausgepumpter Hakan Cankaya stöhnte nach dem Spiel: "Jena war unglaublich ballsicher und schnell. Wir sind heute einfach nicht hinterher gekommen."
Vor allem in der ersten halben Stunde sahen die von den englischen Wochen sichtlich ausgelaugten Rathenower meist nur die Hacken ihrer Gegenspieler. Trytko mit einem Abstauber nach Subke-Parade (5. Minute) und Shala mit einem wunderschönen Fallrückzieher (12.) sorgten für die schnelle 2:0-Führung. Zwischendurch hatte Marcel Schlosser den Ball noch freistehend ans Gebälk gedroschen. Sehr zum Missfallen von Petrik Sander: "Der Ball war schwieriger an die Latte zu schießen als ins Tor", grantelte der strenge Fußball-Lehrer. Überhaupt wurde Sander nach dreißig gespielten Minten etwas unruhiger, da Optik sich nun aus der Umklammerung befreien konnte und zumindest sporadisch für Entlastung sorgte. Die beste Gelegenheit hatte Murat Turhan mit einem Kopfball nach Kapan-Flanke, der aber den linken Dreiangel um gut zwei Meter verfehlte.
Fünf Minuten nach dem Seitenwechsel keimte bei den Rathenower Anhängern unter den 407 Zuschauern noch einmal Hoffnung, dass Optik den Bock vielleicht doch noch umstoßen könnte. Nach Vorlage von Turhan ließ der frisch eingewechselte Pfefferkorn seinen Gegenspieler stehen, doch sein Abschluss zischte hauchdünn am linken Lattenkreuz vorbei. Eine ähnliche Szene gab es zehn Minuten vor Spielende noch einmal, auch hier verfehlte "Pfeffer" nur um Zentimeter, dieses Mal nach Vorlage von Owczarek. Doch mehr als kleine Strohfeuer waren das an diesem Tag gegen schnellere und spritzigere Gäste nicht, die gleich mehrfach am stark haltenden Marcel Subke scheiterten. Hinter sich greifen musste Rathenows Bester in der zweiten Halbzeit aber nur ein einziges Mal: Nach einem abgewehrten Kopfball von Shala war selbiger auch im Nachschuss zur Stelle und sorgte für den 0:3-Endstand und Jubel unter den fast 100 sangesfreudigen Jenaer Fans.
Ingo Kahlisch nahm die Niederlage sportlich - wohl wissend, dass gegen diesen Gegner an diesem Tag einfach nicht mehr drin war. Viel mehr als das Ergebnis wurmten Optiks Coach die Gelben Karten von Damir Coric und Vasilios Tsiatouchas, die damit beim letzten Punktspiel in Meuselwitz gesperrt sind: "Die Planungen, auch im Hinblick auf das Pokalspiel am Mittwoch sind erst einmal durcheinander geworfen. Jetzt muss ich mir etwas einfallen lassen", grübelte er. Zumal mit Benjamin Wilcke (Gehirnerschütterung), Pelle Klötzing (Armbruch) und Christian Mießner (Trainingsrückstand) weitere Spieler nicht zur Verfügung stehen. Und auch Patrik Scholz, der gegen Jena eigentlich sein letztes Heimspiel feiern wollte, fällt vorerst aus: Optiks Kapitän wurde von einem Magen-Darm-Virus umgeworfen. Keine einfache Aufgabe also für Ingo Kahlisch, der nun die beste Rezeptur finden muss, um ausgeruht und fit ins Pokalspiel zu gehen, am Samstag aber dennoch eine schlagkräftige Truppe aufzubieten. (Nico Roesenberger)
Video vom Spiel
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Tore:
0:1 Trytko (5.)
0:2 Shala (12.)
0:3 Shala (59.)
Rathenow: Subke - Baldes, Coric (G), Delvalle, Tröger (46. Pfefferkorn) - Leroy, Tsiatouchas (G / 73. Hildebrand) - Fikic (73. Owczarek), Cankaya, Kapan - Turhan
Jena: Berbig - Schulte, Peßolat, Wolf, Six - Schlosser (46. Brinkmann), Riemer, Geißler (80. Barth), Schmidt (60. Banaskiewicz) - Trytko, Shala
SR: Gaunitz (Berlin)
ZS: 407
Petrik Sander: "Ich glaube es gibt nichts daran zu deuteln, dass der Sieg verdient war. Wir haben es eigentlich verpasst, schon frühzeititg für klare Verhältnisse zu sorgen. Wir haben richtig gute 30 Minuten gehabt, in denen wir immer wieder über die Außenpositionen gekommen sind. Danach haben wir nicht mehr so konzentriert weiter gespielt, darüber habe ich mich sehr geärgert, das habe ich der Mannschaft in der Pause auch gesagt. Aber ich will nicht zu miesepetrig sein, das war insgesamt sehr sehr souverän heute."
Ingo Kahlisch: "Der Sieg geht in Ordnung, daran gibt es keinen Zweifel. Trotzdem werde ich heute nicht den Stab über meine Mannschaft brechen. Die Jungs haben eine sensationelle Saison gespielt. Man sieht natürlich die Probleme, die wir haben, sowohl läuferisch und von der Sprizigkeit als auch vom Zweikampfverhalten. Jena hätte ja in den ersten 25 Minuten noch ein paar mehr Tore einhauen können. Ich weiß, dass die Jungs jetzt in der Kabine sitzen, sich ärgern und Vorwürfe machen, aber sie sind sehr jung, das müssen sie noch lernen, dass man so ein Spiel einfach mal abhaken muss. Wir können mit Jena nicht mithalten. Das sind zwei unterschiedliche Vereine, vom Finanziellen, von den Strukturen und von der Fankultur. Wir werden dann in der nächsten Saison versuchen, auch wieder besseren Fußball zu spielen, aber insgesamt war diese Saison sehr erfolgreich, und darauf bin ich stolz."